4. Tag, 27.04., 250km
Bryce Canyon. Abfahrt an der Lodge bei 2°C, da war warme Klamotte angesagt. Diese roten Felstürme, geformt von Wind, Sand und Regen, haben’s mir ganz besonders angetan. Bei meiner Tour im Herbst werde ich einen ganzen Tag dort verbringen und auch mal einen der Wanderweg nach unten begehen. Ein kleines Stück sind wir runtergegangen, es bietet sich von dort nochmal eine ganz andere, faszinierende Perspektive.
Was überall auffällt ist, wie „gesittet“ sich alle benehmen. Kein Hupen, kein ungeduldiges Drängeln, kein weggeworfener Müll, viele saubere Rastplätze mit Toiletten und auch viel Personal, etwa Einweiser an den Parkplätzen. Gut, natürlich zahlt man entsprechenden Eintritt, womit das Ganze finanziert wird. Apropos: wir haben uns ein Jahresticket für alle Nationalparks gekauft, 80,- $ für jeweils 2 Fahrzeuge, also 40,- $ für jeden. Schon beim zweiten besuchten Park hat sich das gelohnt.
Weiter ging’s über das Escalantegebirge nach Torrey. Schön gewundene Straßen, natürlich nicht mit unseren Serpentinen vergleichbar, aber durchaus sehr angenehm zu fahren. Zwischendurch haben wir in Escalante beim Desert Doc reingeschaut. Ein begnadeter Schrauber, der einzige im Umkreis von 200 Meilen. Fährt auch mal in die Wüste, wenn jemand eine Panne hat. Übernachtung im Broken Spur, wie die meisten Unterkünfte in einem kleinen, beschaulichen Nest gelegen. Sehr gemütlich, nach dem Abendessen noch ein Verdauungsspaziergang bei einer kleinen Brise und dem allgegenwärtigen Blick in die endlose Weite. Hier kann man alles um sich herum, alle Probleme und Widrigkeiten hinter sich lassen und einfach nur genießen. Die Weite, die Stille, den Urlaub, das Leben, das Fahren – ja, vor allem das Fahren. Hier ist tatsächlich auch der Weg das Ziel.