Hi,
Vibrationen wahrzunehmen ist immer recht relativ (wie tatsächliche und gefühlte Temperatur), insbesondere, wenn eine Ferndiagnose zu erstellen ist, und man das Fahrzeug im "Urzustand" nicht selbst hat bewegen können.
Die angeführte "zu lose" gelagerte Batterie kann ich mir auch nur so erklären, dass sich hier der Batteriekasten (ist ja eigenlich nur eine Batterieauflage) gelöst (oder nach einsetzen der Batterie nicht oder nicht sorgfältig befestigt wurde) und sich abgesenkt hat. Ansonsten wird das Teil ja nach oben gegen den Rahmen gespannt und dann seitlich fixiert.
Bei meinen bisher igen 3 Dynas (94er FXDL, 2000er FXDX & 2000er FXDL) habe ich die Erfahrung gemacht, dass die vibrationsisoliert gelagerten Motoren ab etwa 500 upm über Leerlaufdrehzahl so weich laufen, wie seinerzeit die rollengelagerten jap. Vierzylindermotoren. Auch beim Gas wegnehmen gab es keine Verstärkung der Vibrationen.
Wenn es im Schiebebetrieb zu verstärkten Vibrationen kommt, vermute ich, dass an irgendeiner Stelle ein Defekt oder eine unsachgemässe Einstellung vorliegt. Das könnte z.B. eine deutlich zu lockere Primärkette sein, aber auch ein zu lockerer Antriebsriemen, oder vielleicht eine verschliessene Koppelstange. Diese sitzt oben am Motorhalter und stützt diesen seitlich gegen den Rahmen ab. Sollten einer oder beide Gelenkköpfe der Koppelstange ausgeschlagen sein, wäre das eine mögliche Ursache. Ggfs. ist an dem Teil auch schon mal gebastelt (verstellt) worden (soll ja immer wieder Leute geben, die sich dadurch erhoffen, die genau dort lokalisierte (klapper)Geräuschkulisse beseitigen zu können), dann ist die werksmässige Einstellung hin. Solche Koppelstangen kommen immer voreingestellt als komplette Einheit und sollten tunlichst nicht verändert werden. Wer beim (notwendigen) Austausch noch eins drauf setzen möchte, kann eine Koppelstange aus dem Zubehör nehmen, die einen eingebauten Dämpfer aufweist.
Auch der Link von Roland beinhaltet einen wertvollen Tipp, die ggfs. durch die Fertigungstoleranzen vorliegenden "serienmässig" verbauten Verspannungen zu eliminieren. Vielleicht ist es sogar ausreichend, alle Befestigungspunkte zu lösen, und lediglich das vorhandene Spiel in den Schraubendurchgangsbohrungen auszunutzen. Ist natürlich alles mit einem gewissen Aufwand verbunden.
(Bei meiner aktuellen Softail gestaltete es sich dagegen wesentlich einfacher, die Rahmenverspannungen auszuloten, da der Antriebsstrang seitlich verschraubt ist. Aber recht imposant, wenn man sieht, um wieviele mm sich die Rahmenrohre dabei öffnen/entspannen.)
Berichte doch einmal, wo sich da für Deine Maschine ein Ansatz ergeben hat, mit dem die Vibrationen in einen verträglichen und normalen Rahmen zu bekommen waren.
Gruß, silent