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Geschrieben von robertdoepp am 20.06.2020 um 16:48:

...aber das Mapping hatte ich schon - inklusive der Ansage, das Standgas solle damit nicht unter 900RPM gedreht werden.

Viele Grüße
Robert


Geschrieben von GeraldA am 22.06.2020 um 11:43:

Wozu noch weiter runterdrehen? Nur weil es sich angeblich cool anhört, wenn sich eine HD wie kurz vorm Verrecken oder wie ein 1-Zylinder Steyr Traktor anhört?
Ich hab gehört/gelesen, dass die Gurke bei Standgas nicht mehr ordentlich lädt, wenn man zu weit runter dreht.


Geschrieben von robertdoepp am 22.06.2020 um 12:31:

Wie gesagt: Mir ging es in erster Linie um das Schaltverhalten. Und das hat sich deutlich verbessert. Der Sound im Leerlauf ist auch etwas "klassischer" aber von der wahren Lehre des Langhubers noch ziemlich weit entfernt. Wenn Dir das nicht gefällt, meinetwegen. Also mein Herz geht schon auf, wenn ich eine Harley bei 500 RPM höre.



Der Ladestrom bricht natürlich schon ein, das war ja bei früheren Harleys - zumal mit Gleichstrom-Lichtmaschine - auch so. Die Vielzahl von Sensoren und die elektronische Steuerung werden vermutlich den Verbrauch auch steigern. Aber nach meinem Kenntnisstand bleiben 800 RPM unproblematisch, wenn das Motorrad nicht allzu lange im Stand läuft.

Viele Grüße
Robert


Geschrieben von Schneckman am 22.06.2020 um 13:20:

zum zitierten Beitrag Zitat von GeraldA
Wozu noch weiter runterdrehen? Nur weil es sich angeblich cool anhört, wenn sich eine HD wie kurz vorm Verrecken oder wie ein 1-Zylinder Steyr Traktor anhört?
Ich hab gehört/gelesen, dass die Gurke bei Standgas nicht mehr ordentlich lädt, wenn man zu weit runter dreht.

"angeblich" ist gut...ich glaube kaum, daß da so viele Leute auf dem Globus Spaß dran haben, nur weil das jemand behauptet....ob man es "cool" bezeichnen muß, ist
wieder was Anderes....
Ich find`s spaßig und es versüßt mir jeden Aufenthalt an einer Ampel.....so wie das ungleichmäßige Rumpeln eines V8-Motors mit entsprechend geänderter Nockenwelle....
Ein gleichmäßiges, höhertouriges Drehen finde ich da mit großem Abstand bedeutend weniger unterhaltsam.
Wenn Du das nicht so empfindest, ist doch alles o.k.

Inwieweit da jetzt der Ampelaufenthalt dem Laden schadet....?.... Bisher habe ich nur Regler oder Lichtmaschinen verloren, durch das altbekannte Steckerproblem, das ja normal
auch meist nur auftritt, wenn der entsprechend alt und das Gummi geschrumpft ist.
Daß Öldruck ein Thema ist, ist ja nach entsprechend vielen Jahrzehnten "runtergedrehter" Motoren hinreichend widerlegt.

__________________
WAS MAN ANFÄNGT, MUß MAN AUCH ZU EN


Geschrieben von Soonham am 22.06.2020 um 16:37:

zum zitierten Beitrag Zitat von GeraldA

Ich hab gehört/gelesen, dass die Gurke bei Standgas nicht mehr ordentlich lädt, wenn man zu weit runter dreht.

wer lädt seine Batterie schon im Stand auf?


Geschrieben von robertdoepp am 23.09.2021 um 08:52:

Hallo zusammen,

ich möchte der Vollständigkeit halber hier noch meine weiteren Erfahrungen mit dem Idle Control schildern, den ich inzwischen wieder ausgebaut habe!

Seinerzeit war mir die Frage, was beim Ausbau des Idle Control passieren würde, eher egal, weil ich das nicht geplant habe. Für mich stand im Vordergrund, die Drehzahl im Standgas abzusenken, besonders weil sich damit das Schaltverhalten wirklich dramatisch verbessern ließ.


Es gab aber ein wesentlich nervigeres Problem: nach einigen 1000 Kilometern begann die Kontrollleuchte der Motorelektronik unregelmäßig und bei unterschiedlichen Fahrsituationen aufzuleuchten.

Ich besitze eine Dynojet PowerVision Einheit. Diese zeigte immer wieder bei Auslesung die Fehlermeldung, dass die hintere Einspritzdüse zu mager laufen würde.

Aus verschiedenen Gründen - dazu gehörte auch, dass mir der Verkäufer des Idle Control (American Motors, Kerken) versichert hat, dieser würde ausschließlich das Standgas regeln und könne deshalb nicht für die Warnungen verantwortlich sein - habe ich verschiedene Dinge probiert und erheblich Nerven und auch Geld versenkt (u.a. anderes Mapping, Stecker gereinigt, Einspritzdüse getauscht). Immer wieder ließ sich der Effekt nur zeitweilig beheben.


Inzwischen habe ich die Ursache schließlich gefunden: Der Motor (IAC), der das Standgas regelt (und den der Idle Control ersetzt), arbeitet in allen möglichen Fahrsituationen und Drehzahlbereichen. Das lässt sich mit dem PowerVision anzeigen. Wenn die Steuerungselektronik zu oft bei dem Versuch scheitert, den Motor einzusetzen, wird schließlich ein Fehler gemeldet, weil letztlich mit dem Idle Control so gut wie garnichts an Mapping/Steuerung mehr wirklich stimmt.

Dynojet sieht nicht vor, das Standgas mit dem PowerVision unter 900 U/Min zu senken, weil darunter der Öldruck zu stark absinkt, um dafür in allen denkbaren Situationen die Garantie zu übernehmen. Man kann aber beim Hersteller einen Code anfordern, mit dem sich der gesamte Drehzahlbereich um 50 oder 100 U/Min absenken lässt. Ich fahre inzwischen mit 850 U/Min Standgas. Bei Gemischanpassung läuft der Motor ruhig. Das Schalten ist wesentlich besser als mit höherer Drehzahl (genau wie mit dem Idle Control).

Beim Ausbau des Idle Control tritt das Problem auf, dass die Elektronik die Einstellung des Standgases neu "erlernen" muss. Vorher hat sie ja "gelernt", dass sich das Standgas auch bei maximaler Ansteuerung nicht anheben lässt. Sie gibt also Vollgas mit dem IAC.
Z.T. hilft es wohl, die Stromzufuhr zeitweilig zu unterbrechen. Das half bei meinem Motorrad nicht. Stattdessen kann man das Motorrad auch dreimal starten, 30 sec laufen lassen und dann 30 sec aus lassen. Bei kaltem Motor und einer Drehzahl jenseits der 4000 U/Min (manchmal wohl auch nicht ganz so heftig) erfordert das Nerven (resp. Eier), die ich nicht habe! Stattdessen habe ich nach etwas Suchen herausgefunden, dass sich der "Lerneffekt" über das PowerVision-Modul mithilfe einer Reset-Funktion löschen lässt. Danach war alles wieder schön.

Das war die lange Version von: Bloß keinen Idle Control verbauen!

Jenseits der von mir seinerzeit begrüßten Effekte kauft man sich damit eine große Menge Probleme ein! Ich habe leider auf dem Weg zu dieser Erkenntnis viel Zeit, Geld und Nerven gelassen. Ich hoffe, Ihr habt bis hierher gelesen und könnt Euch diesen Weg sparen...

Viele Grüße
Robert


Geschrieben von Sam70 am 23.09.2021 um 09:20:

Ja, das hatte ich hier auch schon mal irgendwo im Forum geschrieben. Das Problem ist wirklich, dass der Stellmotor nicht nur im Stand ständig regelt, sondern auch imn jeglichen Fahrzustand. Hat man sein Bike vor Einbau des IC mappen lassen, ist das dann für die Tonne. Aner das hast Du ja alles sehr gut beschrieben :-)


Geschrieben von robertdoepp am 23.09.2021 um 09:37:

Hallo Sam,

ich bin skeptisch, ob sich überhaupt ein Mapping erzeugen lässt, welches dieses Problem behebt. Mein erster Versuch war, ein neues, von American Motors, Kerken kostenpflichtig erstelltes Mapping aufzuspielen, das den Idle Control berücksichtigt. Das hat nur eine kurze Fahrt lang geholfen. Damals ging ich allerdings noch von einer anderen Ursache aus...

Soweit ich aus einem DynoJet Forum weiß, hat auch DynoJet u.U. nicht Zugriff auf alle Steuerungsprotokolle. Der IAC greift aufgrund derart unterschiedlicher Parameter ein, dass sich nicht alles durch eine Manipulation der WinPV-Software (von Dynojet) ausgleichen lässt.

Wahr bleibt aber natürlich: Das ohne Idle Control erstellte Mapping stimmt nach dem Einbau nicht mehr.


Viele Grüße
Robert


Geschrieben von HMME am 24.09.2021 um 06:52:

zum zitierten Beitrag Zitat von robertdoepp

Das Schalten ist wesentlich besser als mit höherer Drehzahl (genau wie mit dem Idle Control).

Hallo Robert,

ich verstehe das oben geschriebene nicht. Wieso lässt es sich denn besser schalten wenn das Standgas niedrig ist?
Wer schaltet denn im Stand, außer vielleicht mal den Leerlauf zu suchen, aber auch das macht man in der Regel vorher.

Micha


Geschrieben von robertdoepp am 24.09.2021 um 06:59:

Hallo Micha,

minndestens bei meinem Motorrad ist das Schaltverhalten deutlich von der Drehzahl beim Schaltvorgang abhängig. Bei niedriger Leerlaufdrehzahl geht das Motorrad im Fahrbetrieb schneller vom Gas, und das Schalten wird leiser und einfacher.

Viele Grüße
Robert


Geschrieben von HMME am 24.09.2021 um 11:48:

Mag ja durchaus richtig und möglich sein, aber diese Drehzahlen bestimmst Du doch mit der rechten Hand und nicht durch das runtersetzen des Standgases.
Oder habe ich n Denkfehler?

Micha


Geschrieben von robertdoepp am 24.09.2021 um 12:06:

Meinst Du mit dem Idle Control?!

Ich meine: Ich will hochschalten, drehe das Gas zurück, dann ist die Geschwindigkeit, mit der die Drehzahl sich verringert, davon abhängig, wie niedrig das Standgas ist. Das ist letztlich mein gesamtes Anliegen gewesen. Das lässt sch mit dem Idle Control erreichen, aber auch mit der elektronischen Vorgabe niedrieger Drehzahlen im Standgas...

Viele Grüße
Robert


Geschrieben von HeikoJ am 24.09.2021 um 12:07:

zum zitierten Beitrag Zitat von HMME
aber diese Drehzahlen bestimmst Du doch mit der rechten Hand und nicht durch das runtersetzen des Standgases.

Nicht nur, es gibt eine Anti-Stall Funktion, das betrifft die in einem anderen Beitrag hier erwähnten zusätzlichen Tabellen und Einstellungen in der EFI. Die sorgen dafür das der Motor bei schnellem schließen der Drosselklappe und anstehender Last nicht abstirbt. Die Regelung setzt ein wenn die Drehzahl unter die Leerlaufdrehzahl abfällt. Niedrigere eingestellte Leerlaufdrehzahl -> anderes Anti-Stall Verhalten d.h. geringere Drehzahlanhebung -> niedrigere Drehzahl beim Schalten -> niedrigeres Drehmoment auf den Schaltwellen -> leichteres Schalten

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Zwischen dem, was wir sagen wollen, was wir denken, das wir sagen, dem was wir sagen, was wir hören, was wir hören wollen, und was wir verstehen, bestehen jede Menge Unterschiede.


Geschrieben von HeikoJ am 24.09.2021 um 12:08:

zum zitierten Beitrag Zitat von robertdoepp
dann ist die Geschwindigkeit, mit der die Drehzahl sich verringert, davon abhängig, wie niedrig das Standgas ist

Nö ...

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Zwischen dem, was wir sagen wollen, was wir denken, das wir sagen, dem was wir sagen, was wir hören, was wir hören wollen, und was wir verstehen, bestehen jede Menge Unterschiede.


Geschrieben von Mondeo am 24.09.2021 um 17:11:

Um auch anzumerken. Ich hatte mit dem Fuelpak das Standgas unter 900. Ist bei den neuen Maschinen nicht fahrbar. Hat sich immer im Stand verschluckt. Motorkontrollleuchte und Öldruck an. Und dann die Kiste aus. Beim schalten und Gas wegnehmen ist sie soweit abgesackt das du immer fleißig am Gas sein mußtest um hochzuschalten sonst hat sie gebockt. Also alles auf über 900 und viel besser. Wenn die Einspritzer so niedrig im Standgas sind und du anfahren willst, muß ich vorher auch schon die Drehzahl am Gasgriff erhöhen, sonst stirbt sie ab.