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Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:19:

Gardasee Mai 2019

Es hat sich wieder ein wenig angestaut auf unserer Festplatte, irgendwie kommen wir zur Zeit mit der Bildbearbeitung nicht hinterher. Aber spät ist besser als nie, deswegen jetzt schon die Bilder von unserem langen Gardasee-Wochenende im Mai 2019(!).

Mittoch - Anfahrt

Unterföhring - Inntal - Brenner - Rovereto - Tignale. Kilometer nicht aufgezeichnet.

Im Winter 2018/19 organisierte Christian von Munich Wild East eine Stammtischausfahrt an den Gardasee für den Mai 2019. Es war trister Winter, die Unterkunft war velockend günstig, Gardasee kommt immer gut, wir waren dabei.

Als der Tag dann näherrückte, waren die Wettervorhersagen ziemlich durchwachsen (wir erinnern und an den Frühling 2019) und sowohl ich als auch die Angstbremserin waren in der Arbeit ein wenig eingespannt, so daß wir nicht mit der restlichen Truppe mittwochmorgens in eine ziemlich sonnige Anfahrt losstarten konnten, sondern erst am Abend nach der Arbeit auf eine zunächst eher graue und triste Tour gingen. Die ging aber halbwegs zügig vorbei und im letzten Dämmerlicht erreichten wir Tignale oberhalb des Gardesee-Westufers.


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:23:

Donnerstag - Monti Lessini und Pasubio

Tignale - Toscolano - Torri dei Benaco - Affi - Peri - Fosse - Monti Lessini - Passo Fittanze - Rovereto - Passo Pian delle Fugazze - Schio - Arsiero - Posina - Arsiero - Valico de Valbona - Passo Coé - Folgaria - Calliano - Passo Bordala - Loppio - Tignale.

Schon zum Frühstück lachte die Sonne. Sehr gut, heute sollte es mal in eine für uns komplett neue Gegend gehen, die Monti Lessini nördlich von Verona. Runter an den See, auf die Fähre ans Ostufer, rüber ins Etschtal und bei Avio den Berg hoch. Eine sehr schöne Gegend mit wenig befahrenen kleinen Straßen, leider spielte das Wetter nicht mit und von der Po-Ebene her zogen dichte Wolken nach Norden, aus denen es bisweilen auch leicht nieselte. Wir durchstreiften das Gebiet ein wenig, bis wir am Passon Fittanze nach Norden aus den Wolken heraus stießen und im strahlenden Sonnenschein wieder ins Etschatal nach Rovereto runterollten. Weiter nach Osten ins Pasubio, raus aus Rovereto auf einer erstklassigen Straße, immer in Kurven an der Felswand entlang den Berg hoch zum Fugazze-Pass.

Danach dann leichte Verwirrung. Am Abzweig zum Passo Xomo stand ein kompliziert formuliertes Verbotsschild. Was jetzt? Offen oder gesperrt? In Italien ist das nie so recht klar. Eine Recherche über das Internet schlug auch fehl (mal wieder kein Netz). So sind wir denn erstmal auf der Hauptstraße geblieben und hinab ins Tal nach Schio. Ein Glücksfall, dort stießen wir auf eine Filiale von Natura Si, wo wir uns mit einer unserer Lieblings-Schokocremes eindecken konnten. Ab dann wieder nordwärts, über das Valdastico zum Passo Borcola, aber was jetzt? Hinter Arsiero das nächste Schild mit einer Sperrung. Egal, erstmal weiterfahren ins Posina-Tal. Dort war dann aber wirklich Schluß. Nicht wegen einer Straßensperre, sondern wegen einer ungelogen kilometerlangen Schafherde, die die Straße hochwanderte, vermutlich in Richtung Sommerweide. Ratlosigkeit. Was gibt es für Alternativen? Schulterzucken. Dann halt den Umweg wieder über Arsiero, Passo Coé und Folgaria wieder ins Etschtal. Eine traumhafte Straße, aber da oben war noch richtig Winter, zum Etschtal hin aber wieder erfreulich wärmer. Zum Abschluß noch eine kleine Nebenstrecke um Rovereto und Mori außenrum und im letzten Abendlich heim nach Tignale.

Nachtrag: Die nachträgliche Recherche ergab, daß die Straße zum Passo Xomo nicht gesperrt ist. Die Sperre betrifft lediglich die Stichstraße zur Campiglia-Alm. Die Straße über den Passo Borcola war aber tatsächlich zu wegen eines Erdrutsches im Oberteil gesperrt.


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:24:

Donnerstag - Bilder, zweiter Teil


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:28:

Freitag - Monte Baldo, Monte Bondone, Monte Velo

Tignale - Desenzano - Monte Baldo - Rovereto - Passo Sommo - Val Sugana - Trento - Monte Bondone - Lago di Cei - Passo Bordala - Passo Santa Barbara - Riva - Strada della Forra - Tremosine - Tignale.

Unser zweiter Tag am Gardasee begann sonnig, aber ziemlich diesig, die Vorhersage unsicher. Wir entschieden uns spontan, die Tagestour eher in Richtung der besten Aussichten auszurichten. Eher ost- und nordwärts also, mit Monte Baldo als erstem Zwischenziel. Wir begingen aber gleich in Toscolano den Fehler, zugunsten einer Seeumrundung auf die Fähre zu verzichten. Ich bin schon öfters mit dem Fahrrad diese Strecke gefahren, so weit ist das ja eigentlich nicht.

Note to self: In Zukunft während der Saison die Straßen südlich von Saló dringend vermeiden!

Wir kamen nur im Kriechtempo voran und wechselten bei Desenzano genervt auf die Autobahn. Ab Affi dann wieder Ruhe auf der Landstraße. Der Monte Baldo verbarg sich in Wolken, glücklicherweise machte der Himmel zum Bocca di Navene auf für einen Apfelstrudel am Logenplatz. Hinunter nach Rovereto dann im Sonnenschein, dann durch das Valle di Terragnolo nach Folgaria (erstmal den richtigen Abzweig finden) und weiter über den Passo Sommo ins Val Sugana. Am Westrand von Trento über die Autobahn und dann hinauf zum Monte Bondone (da war ich 1999 das letzte mal gewesen). Der Berg ist ein typisches Skigebiet, Ende Mai fast komplett im Dornröschenschlaf und weitgehend geschlossen. Ein Hotel hatte dann doch noch offen und zwischen lauter Mountainbikern bekamen wir etwas Koffein- und Kohlehydratnachschub. Zwischendrin blickten wir auf den Regenradar und beschlossen, den Heimweg an den Gardasee etwas abzukürzen. Südwärts am Hang entlang, vorbei am Lago di Cei und Passo Bordala und Passo Santa Barbara nach Arco. Ein erneuter Regencheck vor dem Supermarkt signalisierte keine unmittelbare Gefahr, so wagten wir noch einen kleinen Abstecher über die Brasa-Schlucht nach Tremosine und gelangten über den Berg zurück in die Unterkunft.


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:29:

Freitag - Bilder, zweiter Teil


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:32:

Samstag - Brescia und Stausee

Tignale - Gargnano - Valvestino - Passo Cavallino del Fobbia - Vestone - Brescia - Botticino Sera - Villa - Gavardo - Colle Sant' Eusebio - Macenago - Idro - Capovalle - Gargnano - Tignale.

Strömender Regen zum Aufwachen. Das Frühstück wurde nebenan im Restaurant gereicht, auf dem Weg dahin wurden wir ziemlich nass. Auf dem Rückweg ins Hotel auch. Der Regen hörte nicht auf, der Großteil der Truppe beschloß, sich auf den Heimweg nach München zu machen, ein kleinerer Teil wollte noch ein paar Tage durch Norditalien dranhängen. Die Angstbremserin und ich beschlossen zu bleiben, gegen Mittag war Wetterbesserung von Süden her versprochen.

Und tatsächlich fand der Regen ein Ende. Die Straßen waren noch nass, direkt am See hingen die dunklen Wolken noch in den Bergen, doch mit jedem Meter nach Süden wurde es ein wenig heller. Die Valvestino-Strecke war nach dem Regen übersät von Geröll, nach dem Abzweig Richtung Capovalle aber schon wieder trocken (und sauber). Erstes Highlight war dann der Passo Fobbia, eine verwinkelte, einspurige Straße inklusive Durchfahrt durch eine Wallfahrtskirche. Zum Glück auch sehr verkehrsarm.

Weiter über ebenso enge und kurvige Straßen hinunter ins Chiese-Tal und per Schnellstraße nach Brescia für einen Besuch beim örtlichen Händler. Nach dem morgendlichen Unwetter war es schon erstaunlich, dort schon wieder bei dreißig Grad bei McDonalds unter dem Sonnenschirm zu sitzen. Für den Rückweg beschlossen wir, ein wenig die Sträßchen durch die Vorberge nördlich von Brescia zu erkunden (immer wieder mit weitem Blick auf den Gardasee) und von der Seite her zum Idrosee zu gelangen.

Und ab da dann wieder über den Passo San Rocco für die phantastischste Valvestino-Runde seit dreißig Jahren. Es lag zwar hin und wieder noch ein wenig Geröll auf der Fahrbahn, die war inzwischen aber wieder trocken, die Sonne schien und wir trafen erst über eine halbe Stunde nach dem Idrosee überhaupt wieder auf ein Auto. Zwischen Idro und Gargnano insgesamt vier Autos. Ein unglaublicher Abschluß dieses Tages, der doch so wenig verheißungsvoll begonnen hatte.


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:34:

Samstag - Bilder, zweiter Teil


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:37:

Sonntag - Heimwärts

Tignale - Toscolano - Torri del Benaco - Monte Baldo - Rovereto - Passo Pian delle Fugazze - Passo Xomo - Valdastico - Kaiserjägerstraße - Passo Redebus - Val di Cembra - Masen - Nonstal - Mendelpass - Brenner - Seefeld - Walchensee - Giesing

Unser letztes Frühstück beim Hotel Tignale genossen wir wieder bei (wenn auch leicht milchigem) Sonnenschein. Dann zusammenpacken, Zimmer bezahlen, Road King aufrödeln und auf zur Heimreise.

Da wir noch ein unerledigtes Thema im Pasubio hatten, führte uns der Weg zunächst auf bekannten Pfaden über Fähre, Monte Baldo und Fugazze-Pass nach Osten. Aber diesmal bogen wir unterhalb der obersten Kehren nach links ab zum Passo Xomo, klein, eng, kurvig, kaum befahren und für den Verkehr freigegeben. Oben auf der Paßhöhe zweigt beim Rifugio der Weg zu den 52 Galerien ab, den wir demnächst mal zu Fuß ablaufen wollen.

Unten in Posina fuhren wir Richtung Valdastico, dann weiter zum Passo Vezzena und über die Kaiserjägerstraße ins Val Sugana. Am Passo Redebus durchquerten wir die Verwüstung der Stürme des Herbstes 2018, danach durch das Val di Cembra mit einem kleinen Abstecher ins Etsch- und über das Nonstal zum Mendelpass (mit erfreulich wenig Verkehr). Von Eppan ab schließlich auf reichlich bekannten Wegen durch die Abendsonne heim nach München, die Road King fährt die Strecke schon von allein.

Ich habe die genauen Zahlen nicht mehr parat, aber die gesamte Tour belief sich auf ca. 2200km. Und in Anbetracht der eher bescheidenen Wettervorhersagen hatten wir ein tolles und auch ziemlich sonniges Wochenende. Vielen Dank an den Wild East Stammtisch und speziell Christian für die Orga!


Geschrieben von Angstbremser am 14.01.2020 um 23:38:

Sonntag - Bilder, zweiter Teil


Geschrieben von Badwater am 15.01.2020 um 07:54:

Mal wieder ein richtig klasse Angstbremser Bericht!
Danke für das virtuelle mitfahren und die schönen Fotos!
Und ja, Italien hat was... ;-)

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Vernunft ist durch nichts zu ersetzen, außer durch Hubraum. cool
Member of Bavaria Stammtisch Munich


Geschrieben von Pmr am 15.01.2020 um 07:58:

zum zitierten Beitrag Zitat von Angstbremser
Der Monte Baldo verbarg sich in Wolken, glücklicherweise machte der Himmel zum Bocca di Navene auf für einen Apfelstrudel am Logenplatz.

Schöne Bilder.
Den gleichen Logenplatz hatten wir im August.

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Ich bin dann mal weg, um mich zu finden. Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte ich soll hier warten, bis ich zurück bin!


Geschrieben von bios4 am 15.01.2020 um 15:25:

Sehr schöner Bericht!
Danke fürs Mitnehmen - & danke an die Angstbremserin für die schönen Bilder... Freude

@EDIT: gerade gesehen dass du auch Kamera(s) auf dem King hast - machst du auch Videos eurer Urlaube?
Falls ja, sind die irgendwo "öffentlich" (YouTube, Vimeo...) zu sehen?

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Motorcycling...
Look close, can you see it? It’s called freedom.

LG Mike


Geschrieben von Angstbremser am 16.01.2020 um 12:22:

zum zitierten Beitrag Zitat von bios4
Sehr schöner Bericht!
Danke fürs Mitnehmen - & danke an die Angstbremserin für die schönen Bilder... Freude

Vielen Dank, ich habe es ausgerichtet.

@EDIT: gerade gesehen dass du auch Kamera(s) auf dem King hast - machst du auch Videos eurer Urlaube?
Falls ja, sind die irgendwo "öffentlich" (YouTube, Vimeo...) zu sehen?

Prinzipiell ja, allerdings sind es nicht so viele (aufwendige Bearbeitung, keine Zeit etc.) und dann mache ich sie primär für den Eigenbedarf, so als eine Art Bilder-Ecstasy für dunkle und kalte Winterabende.

Hier mal mein letztes, explizit von dieser Tour:





 


Geschrieben von Angstbremser am 16.01.2020 um 12:33:

zum zitierten Beitrag Zitat von Pmr
zum zitierten Beitrag Zitat von Angstbremser
Der Monte Baldo verbarg sich in Wolken, glücklicherweise machte der Himmel zum Bocca di Navene auf für einen Apfelstrudel am Logenplatz.

Schöne Bilder.
Den gleichen Logenplatz hatten wir im August.

War eine knappe Sache. Wir sind einer Truppe aus Schwaben um fünf Minuten zuvorgekommen.


Geschrieben von Ushkebar am 16.01.2020 um 13:13:

Was für eine schöne Landschaft und die tollen Fotos bringen das richtig gut rüber...Klasse !
Das erste Video konnte ich leider nicht sehen.

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Ein Glas Whisky ist fabelhaft, zwei sind zu viel, drei sind zu wenig. "Slàinte Mhath"!