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Geschrieben von HD-FXSTS am 03.08.2020 um 12:08:

Vielen Dank für Eure Antworten wegen meines Anliegens,

ja, im Getriebe habe ich das Castrol MTX 75/140, der Level zeigt am Ölstab (nur aufgesetzt, nicht reingedreht) Mitte der beiden Markierungen, ist also auch ok!


Geschrieben von HD-FXSTS am 04.08.2020 um 07:52:

hab mir das Spectrol gegönnt, das ich am WE einfülle!
Werde euch berichten, ob es was gebracht hat.


Geschrieben von Soonham am 04.08.2020 um 09:04:

zum zitierten Beitrag Zitat von HD-FXSTS
Hallo in die Runde,

Mein Anliegen in Kürze:

Beim Einlegen des 1. Ganges (nur beim Kaltstart) gibt es ein ziemlich laut hörbares "raaaaatschsch" und der Bock bewegt sich derweil ein paar cm nach vorne.

meine E-Glide machte das, meine FXDB knallt, meine R9T macht das und selbst die XSR700 meiner Frau macht ein erschreckendes Knallen beim einlegen des 1. nach dem Kaltstart...
nur die 40 Jahre alte Guzzi flutscht mit weniger Lärm in den 1.


Geschrieben von HD-FXSTS am 07.08.2020 um 22:50:

Heute Mittag hab ich nun das "Spektro Heavy Duty Primary Chaincase Oil" gegen das Revtech ausgetauscht. Ich habe nur soviel davon eingefüllt, wie es Schimmy bereits in einem Foto aus Seite 1 dargestellt hat (nur bis zur roten Linie). In meinem Fall waren dies nur knappe 700 ml.
Die Inbusschraube habe ich nochmal überprüft und nach Kontakt mit der Schubstange nur 1/8 Umdrehung wieder rausgedreht. Danach den Kupplungsbowdenzug wieder soweit gespannt, dass dieser am Kupplungshebel auch nur noch 1 mm Luft hatte.
Nach dem Anlassen des Motors zeigte der Drehzahlmesser ca. 1300 U, ich zog  den Kupplungshebel, gab 2 kurze Gasstöße, wie es Sticki1 weiter oben beschrieben hat und blinzelte schon mit den Augen in Erwartung des beschriebenen Problems......................es passierte aber gar nichts, die grüne Neutrallampe ging aus und der 1. Gang flutschte ohne jegliches Geräusch bzw. ohne mechanische Erschütterung rein, ich konnte es kaum glauben und versuchte das Ganze noch ein paar Mal. Dabei fiel mir auf, dass ohne die kurzen Gasstöße bei gezogener Kupplung lediglich das normale "Klonk" zu vernehmen war aber ohne dass der Bock einen Sprung nach vorne machen wollte. Mit den 2 kurzen Gasstößen im Leerlauf bei gezogener Kupplung war alles wieder ohne "Klonk" und butteweich. Ich hatte das Ganze ca. 10 Mal probiert, bin dann losgefahren und nach ca. 10 km Fahrt nochmals wiederholt.
Nach ausgiebiger Testfahrt nach 50 km wiederholte ich das Ganze Prozedere noch ein paar Mal. Der Ölthermometer im Einfüllstutzen zeigte 110 Grad (wir hatten heute in Südbaden 32 Grad), das heißt der Motor mit Primär und Getriebe ist mehr wie betriebswarm. Nun geht der 1. Gang zwar nicht mehr ganz geräuschlos rein, sondern mit dem normalen "Klonk", mit dem ich absolut leben kann. Das anfangs von mir beschriebene "raaaaatschsch" mit folgendem Bocksprung nach vorne gehören (hoffentlich) nun der Vergangenheit an.


Geschrieben von Schimmy am 08.08.2020 um 09:39:

Moinsen,

Toppie. 👍 Trotzdem würde ICH an Deiner Stelle das Derbycover noch einmal öffnen und die Grundeinstellung
der Kupplung (-sdruckstange) so wie im WHB beschrieben - also Schraube 1/2 bis 1 Umdrehung raus - durchfühern
und schauen, ob´s damit genauso gut funktioniert. Augen rollen

GReetz  Jo

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Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten Augenzwinkern

Stammtisch in Münster/NRW


Geschrieben von DéDé am 10.08.2020 um 20:57:

vielleicht noch eine kleine, wichtige Ergänzung. Die Grundeinstellung wird oftmals falsch gamacht, und zwar die Einstellung des Zuges, vor dem Einstellen der Kupplungsschraube an sich.
Ihr müsst tatsächlich den Kupplungszug komplett zusammendrehen am Versteller, also auf kürzeste Position bringen und voll entspannen. Bei den Big Twins ist das noch viel wichtiger, als bei den Sporties.

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noch ohne CAN-BUS und ABS...

http://forum.milwaukee-vtwin.de/thread31788-alle-xl-883-keihin-cv-vergaserkunde.htm


Geschrieben von HD-FXSTS am 10.08.2020 um 22:32:

ja, ich hab mir diesbezüglich eine kleine anleitung gebastelt, die ich euch schreiben wollt, hab aber grad keine zeit (feuerwehrdienst) zum ausführlichen schreiben, sorry!
ich melde mich demnächst wieder!


Geschrieben von Schimmy am 10.08.2020 um 23:06:

zum zitierten Beitrag Zitat von HD-FXSTS
ja, ich hab mir diesbezüglich eine kleine anleitung gebastelt, die ich euch schreiben wollt, hab aber grad keine zeit (feuerwehrdienst) zum ausführlichen schreiben, sorry!
ich melde mich demnächst wieder!

Hab ich doch schon HIER gepostet und in diesem Fred schon ein paar Mal darauf hingewiesen. Liest sich das denn niemand durch ? ? ? Augen rollen

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Stammtisch in Münster/NRW


Geschrieben von françois am 13.08.2020 um 10:56:

zum zitierten Beitrag Zitat von Soonham
zum zitierten Beitrag Zitat von HD-FXSTS
Hallo in die Runde,

Mein Anliegen in Kürze:

Beim Einlegen des 1. Ganges (nur beim Kaltstart) gibt es ein ziemlich laut hörbares "raaaaatschsch" und der Bock bewegt sich derweil ein paar cm nach vorne.

meine E-Glide machte das, meine FXDB knallt, meine R9T macht das und selbst die XSR700 meiner Frau macht ein erschreckendes Knallen beim einlegen des 1. nach dem Kaltstart...
nur die 40 Jahre alte Guzzi flutscht mit weniger Lärm in den 1.

es ist gaaaaanz einfach wie man das nach vorne rucken und gas geraeusch los werden kann (kaltstart!!)  VOR DEM STARTEN DEN 1 GANG EINLEGEN UND DIE HARLEY NACH VORNE ANSCHIEBEN, ERST DANN STARTEN UND ERSTEN GANG EINLEGEN UND DIE HARLEY MACHT KEIN GERAEUSCH UND SPRINGT NICHT !!


Geschrieben von HD-FXSTS am 14.08.2020 um 09:05:

....also das mit dem nach vorne anschieben funktioniert bei mir nicht. Trotz gezogener Kupplung bekomm ich den schweren Bock kaum nach vorne geschoben, geschweige denn mit eingelegtem 1. Gang (Kupplungshebel nicht gezogen).

Ich habe jetzt X-verschiedene Einstellungen an der Inbusschraube und am Seil gemacht. Die optimalen Einstellungen, bei der mir jetzt der 1. Gang butterweich reinflutscht sind folgende:

1. Die Madenschraube soweit reindrehen, bis sich die Metallplatte und der Seegering sachte an den Kupplungsdeckel ohne Spiel anschmiegen (siehe eingestelltes Bild). Danach eine halbe Umdrehung zurück u. die Mutter anschließend festziehen und dabei aufpassen, dass sich die Madenschraube nicht verstellt. 
2. Den Kupplungszug danach soweit spannen, dass er sich an der Griffarmatur noch ca. 1- 2 mm rausziehen lässt.
3. Das empfohlene Spectro-Öl im Primär verwendet
4. Vor dem Einlegen des 1. Gangs bei gezogener Kupplung ein bis zwei kurze Gasstöße geben (dadurch werden die Scheiben infolge der Masseträgheit besser getrennt).


Geschrieben von françois am 14.08.2020 um 10:31:

bei mir hat es geholfen (bei SBSE 103 und nightster...) um es richtig zu verstehen, bevor kaltstart 1. gang einlegen, kupplung ZIEHEN/DRUECKEN und di macjine noch vorne, wenn noetig mit einem "ruck" bewegen... 
zweitens, habe in einem video (doc harley) gesehen dass wenn die kupplungsscheiben bevor einbauen UEBER NACHT im oelbad liegen lassen, dann gibt es kein problem beim kaltstart und 1. gang einlegen...


Geschrieben von HD-FXSTS am 14.08.2020 um 11:17:

ok, ich probier das Ganze nochmal!

Ich habe jedoch die Kupplungsscheiben nicht neu eingebaut, so dass sich das mit dem Ölbad eigentlich erledigt hat.


Geschrieben von françois am 14.08.2020 um 14:02:

das muss gehen, wenn nicht ist die kupplung zu hart eingestellt, das heisst im kalten zustand trent sie nicht oder unzureichend.. wenn es mit dem 1. gang nicht klappt, mit dem 2. sicherlich..


Geschrieben von HD-FXSTS am 15.08.2020 um 21:56:

Guten Abend in die Runde,

habe heute eine schöne Tour in meinem geliebten Elsass (Gallien) gemacht. Die Maschine auf dem Seitenständer im Neutral gestartet und ein bisschen laufen lassen, bis ich Halstuch, Helm, Brille und Handschuhe angezogen hatte.
Danach Kupplung gezogen, 2 kurze Gasstöße gegeben und gewartet, bis die Drehzahl wieder auf knapp unter 1000 fiel und der 1. Gang ging wieder butterweich ohne irgendwelche Geräusche rein Freude.
Das rauf- und runterschalten geht ohne hakeln bzw. ohne dass man sich die Zehen verbiegt, im entsprechendem Drehzahlbereich auch butterweich.
Ist der Motor, Getriebe und Primär nach ausgiebiger Fahrt richtig heiß geworden, so lässt sich der 1. Gang manchmal nicht mehr ganz geräuschlos einlegen, von 10 Versuchen machen etwa 4 das normale "Klonk", was wirklich nicht weiter stört. Die Bocksprünge nach vorne und das gruselige "rrrraaaattttsch" von den Getriebezahnrädern sind jetzt total verschwunden.
Auf jeden Fall haben mir eure Tipps weiter geholfen und ich möchte mich bei allen, die sich die Mühe gemacht haben, mir zu antworten, einfach mal Danke sagen!!!
Im Einzelnen kann ich im Nachhinein gar nicht sagen, was das Problem gelöst hat. Ich denke, es waren in der Summe mehrere Faktoren, das heißt, ein bisschen Nachjustieren der Madenschraube, des Kupplungszuges, der Wechsel auf ein anderes Primäröl und nicht zuletzt die 2 kurzen Gasstöße bei gezogener Kupplung im Leerlauf.

dann machts gut, euch allen eine unfallfreie und schöne Fahrt auf den Harley`s !!


Geschrieben von motorcycle boy am 16.08.2020 um 04:13:

Ich denke, um das Problem bei ganz heißem Motor zu lösen, hat Harley das 80W140 -Getriebe- und Primäröl herausgebracht und sich dabei an Spectro und Castrol 75W140 orientiert. Für Fahrdistanzen an einem Tag, die die 500 km übersteigen, hat das Formula + oder das Konkurrenzöl mit 80W90 einfach viel zu wenig Bandbreite, um die Viskosität bei solchen Erwärmungen - nicht nur durch Zahnrad und Kupplungsscheibenreibung, sondern über die verschraubten Gehäuse auch durch Wärmefluss aus dem extrem heißen Motor selbst - einigermaßen im für eine einwandfreie Kupplungstrennung erforderlichen Rahmen zu halten. 

Was ist bei den Japanern anders? Die haben von den Deutschen einen gemeinsamen Ölhaushalt von Motor, Primär und Getriebe raubkopiert. Damit läuft das Getriebe samt Kupplung zum einen in je nach Modell  ca 4-5 l statt 1 l - 2 l Öl und dieses Öl wird durch die Motorkühlung (besonders wirksam mit Wasserkühlung) auch noch für Motor und (!) Primär und Getriebe mit gekühlt. Bei Harleys erhitzen sich an heißen Sommertagen die 1l (XL) bzw 2l (F ab 103 cui) ungekühltes Primär - sowie Getriebeöl immer mehr. Nach meinen Erfahrungen ist schon bei 25 Grad Umgebungstemperaturen ab 500 km Tagesfahrleistung ein lautes Schaltkrachen mit 80W90 egal welcher Marke unvermeidlich. Das lässt sich nur mit 75W140 oder 80W140 wegkriegen. Wer weniger am Tag fährt, kann natürlich bei 80W90 bleiben.

Verschlimmert wird der Effekt des Schaltkrachens mit 80W90 dadurch, dass ab 500km aufwärts auch die allerleerste Batterie vollaufgeladen ist und die Lima mit Permanentmagnetrotor vom „Regler“ auf Elektroöfchen-Modus  umgeschaltet werden muss, also das wenige Primär(bei XL mit Getriebe)Öl auch noch aktiv elektrisch beheizt wird. Im Unterschied zu BMW‘s und Guzzis haben alle anderen Moppeds solche nicht leistungsreduzierbaren Permanentmagnetrotoren, die, wie die Bezeichnung „Permanent“ schon sagt, eben permanent Leistung erzeugen, ob benötigt oder nicht. Bei den Japanern wird diese zusätzliche Kurzschluss-Heiz-Leistung dann über die Motorkühlung abgeführt, bei Harley nicht => Primär - und bei XL Getriebe - werden immer heißer. BMW’s Boxer und Guzzis haben Autolimas mit Spulenrotoren, deren Erreger-Magnetismus durch Reduktion der elektrischen Leistung durch den hier zurecht so genannten Regler runtergeregelt werden kann. Deswegen brauchen diese Limas wie bei Autos nicht in gekühltem (außer bei Harley) Motoröl zu laufen. 

Harley hat seit dem Late Shovel die Nachteile beider Konzepte genial in einer Konstruktion vereint. „Verbessert“ wurde der Wärmefluss von Motor ins Getriebe ab dem TC noch durch den Einfall, das Getriebe direkt großflächig an den Motor zu flanschen, damit das Getriebeöl auch ja schön ungekühlt erhitzt wird Baby . Trotzdem liebe ich diese Marke, auch mit solch schrulligen Konstruktionsideen Freude

Daher aus eigener Erfahrung  mein Rat an alle Langstreckenfahrer bei sommerlichen Temperaturen: fahrt in Primär und Getriebe was mit 75 oder 80W140 und das Schaltkrachen wird reduziert. Ob es ganz weggeht, hängt von den übrigen Wärmelasten ab, die in Primär und Getriebegehäuse eingeleitet werden.