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Geschrieben von Moos am 16.02.2017 um 20:17:

Ich habe vor Weihnachten ein Bike in die Werkstatt bekommen in welches ich meine alte Gabel einbaute. Das Bike gehört der Freundin eines Kumpels und ich bot ihr den kostenlosen Einbau an wenn sie die Gabel kauft, da dass ja recht schnell geht und keine Probleme machen sollte. Acht Wochen später bin ich dies bzgl. um einige Erfahrungen reicher. böse Los ging es nach dem eigentlichen Einbau der Gabel als der Kabelbaum der rechten Lenkerarmatur zu kurz war. Alle acht Kabel ohne Not gekürzt, wieder zusammen gelötet und mit Isolierband isoliert. Ok, nicht schön aber was solls, halt wieder verlängert und mit Schrumpfschlauch vesehen. Da das Bike einen anderen Scheinwerfer mit Standlicht bekam mußte ich die Zuleitung für selbiges nachrüsten, da US-Import ohne Standlichtleitung ab Steckerverbindung. Pin gekauft, Rotes Kabel eingezogen, geprüft und nichts leuchtet. Hm, Masse der Prüflampe an den Rahmen gehalten und siehe da, es leuchtet. Nach dem Entfernen der Ummantelung des kleinen Kabelbaums sah ich dann auch die Ursache. Auch dieser wurde gekürzt, allerdings danach das schwarze Kabel an das weiße gelötet und umgekehrt. Wie blind muß man eigentlich sein um so etwas fertig zu bringen. Und natürlich wieder alles mit Isolierband abgedeckt. Baby Nach dem Umlöten passte wenigstens die Elektrik.Da ich ja eh die Bremsleitung abnehmen mußte habe ich die Lady gleich nach dem letzten Wechsel der Bremsflüssigkeit gefragt. Vor einem halben Jahr beim Mechaniker war die Antwort. Also nur Entlüften und Nachfüllen. Dachte ich zumindest, bis ich den Deckel vom Behälter abnahm. Die Dichtung komplett im Eimer, so dass es an 3 Stellen schon raussuppte, die BF schön dunkel und der Behälterboden schwarz. Also neuer Deckel samt Dichtung bestellt, gab wohl nicht umsonst 2 Änderungen desselben und saubergemacht. Gewechselt wurde da def. nichts. Unten am Bremssattel sah es noch übler aus. Entlüftungsnippel und Fittingschraube dermaßen verhunzt, dass ich beide mit einer Wasserpumpenzange öffnen mußte. Konnte ich gleich neu mitbestellen. Zudem war zwischen Brermsleitungsfitting und Bremssattel nicht mal eine Dichtung eingelegt.Warum auch wenn es doch so auch halbwegs dicht ist. Augen rollen
So, der Vorderteil der Maschine war wieder i. O. Beim Bringen derselben meinte die Lady das das Fußbremspedal sich komisch anhört bei loslassen. Also Fehlersuche und erkannt das die Druckstange vom Bremskolben beim Ausfahren an dem verbauten doppelwandigem Zubehörkrümmer anschlägt. Fußrastenplatte abgebaut um die Anschraubbohrungen etwas nachzufräsen um selbige paar mm nach vorne zu bringen. Ha, da war schon einer dran. Die Platte wurde schon um ca. 5 mm versetzt, hat aber nicht ganz gereicht. Auf ein 2. Mal Fräsen hatte man aber scheins keinen Bock, genauso wenig wie auf ein Entgraten und Lackieren des Langloches. Noch mal 3 mm nachgefräst, alles lackiert und wieder zusammengebaut.
So langsam näherte ich mich der Mitte des Fahrzeuges. smile

Mehr im nächsten Post.

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Moos

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Geschrieben von Moos am 16.02.2017 um 20:42:

Dann kam mein Sohn auf die Idee die Befestigungsschrauben des Kennzeichens zu bemängeln. Kreuzschlitzsenkkopfschrauben, nicht mal versenkt. Was solls, mir egal. Aber das war leider der Anfang des Fiaskos, denn da sah ich dann die Mutter der Steckachse und mir wurde fast schlecht. Die Steckachse von Haus aus zu kurz und auch noch abgebrochen, so dass die Mutter nur ca. 6 Gewindegänge aufgeschraubt werden konnte. das sah am Bike dann ungefähr so aus wie auf Bild 3. Die Mutter war auch alles andere als original und nur ein Stück Sechskantstahl in den ein M16x1,5 Gewinde geschnitten wurde. Die Steckachse hat aber ja  ein 5/8“ 18 UNF Gewinde mit umgerechnet 1,4 mm Steigung. Ich weiß nicht was die da gedacht haben, aber die haben die Mutter da drauf bekommen. Waren ja eh nur paar Umdrehungen und sieht jetzt aus wie ein kegeliges Rohrgewinde. großes Grinsen Die Scheibe für den Riemenspanner war auch Eigenbau und lag nur am Gewinde der Steckachse an, die ja wie schon erwähnt zu kurz war und evt. von einer Sporty stammen könnte. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen das man weder Mutter noch Spannscheibe einen Rostschutz angedeien ließ. Zudem ist es mehr als seltsam das in einer 2007er Softail hinten eine ¾“ Achse verbaut ist und die Schwingendurchführung für selbige aber passt. Vorne ist die 25mm Achse drin. Vermutlich wurde hier sogar noch die Schwinge gewechselt. Also Steckachse samt Kronenmutter gedreht und gefräst und eingebaut.
Das perverse ist das der Umbau auf die anderen Räder so abgenommen wurde. unglücklich
Ich hätte gute Lust und würde mit den Bildern, den Teilen und dem Prüfbericht bei der zuständigen Stelle aufschlagen und um Auskunft bitten. Ist aber leider ein gutes Stück weg und dann heißt es natürlich das zum Zeitpunkt der Abnahme alles korrekt war und erst später gepfuscht wurde.
Wieder war ich der Meinung jetzt sei alles gut. Weit gefehlt, aber dazu mehr im nächsten Beitrag.
 

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Geschrieben von Moos am 16.02.2017 um 21:16:

Ich hatte die ganze Zeit über kleine Öltropfen auf dem Boden der Werkstatt entdeckt. Also ließ ich die Kiste mal für paar Tage ruhig am selben Fleck stehen und siehe da, unter dem Öltank war ein Ölfleck. Als ich von unten reinleuchtete war der Grund auch schnell erkennbar. Da wurde der Öltank ausgebaut und beim Einbau anstatt Ohrenschellen einfach Schraubschellen verwendet. Selbige wurde am Gummischlauch beim Ablauf so fest angezogen das der Gummi durchgeschnitten wurde. Also wieder ne Bestellung, Gummiwinkelschlauch und 2 Schellen. Die erste zwischen Winke und Ablaufschlauch war schnell zugedrückt nur die 2. Am Öltank war das Problem. Denn wenn ich mit der Monierzange von unten rein ging konnt ich selbige nicht so weit öffnen das ich über das Ohr der Schelle kam. Also mußte die auch dran glauben und ich habe die Schneiden der Zange paar mm zurück geschliffen. So war es dann kein Prob mehr und jetzt ist wiede alles dicht.
Das der Federsattel anstatt mit Federn hinten mit 20mm hohen Silentgummis befestigt war, so das die Lady beim Fahren immer nach hinten abrutschte hatte sie schon beim Bringen bemängelt und um Abhilfe gebeten. Dass aber vorne am Drehpunkt in der 8 mm Bohrung eine ¼“ Schraube steckte und versucht wurde auf der, um das ganze zu Krönen, eine M6 Mutter aufzudrehen rundete die ganze Sache noch mal ab. Gewundert habe ich mich zu dem Zeitpunkt über nichts mehr an dem Bock. Als ich zur Fehlerbehebung dann die Blechabdeckung abgeschraubt hatte das nächste Übel. Das Motorsteuergerät wurde mittels Panzertape auf einer Gummimatte fixiert und einfach reingelegt. Na ja, gibt bessere Lösungen. Anscheinend mißlang auch das Einbringen der zusätzlichen Gewindebohrungen am Rahmen zum Verschrauben der Halteplatte. So wurde wohl einfach ein Rundstahl in die zu große Bohrung eingetrieben und da ein Gewinde reingeschnitten. Farbe natürlich wieder mal Fehlanzeige. Hab es angemalt, mehr geht da eh nicht mehr. Hinten hab ich noch 2" Federn eingesetzt. Längere gehen nicht, da die vordere halterung gedreht wurde um den Sitz weiter nach vorn zu bringen. Sind halt grenzwertig von der Länge, da die bei mir während der Probefahrt tlw. leicht auf Block gingen. Aber die Lady ist ja def. in einer günstigeren Gewichtsklasse, so das es bei der reichen sollte.
Ich hab dann auch nichts mehr abgeschraubt und nirgends drunter geschaut. Sicher ist sicher. fröhlich
Nach ca. 30 Std. Arbeit geht sie nun wieder und ist mir schon fast ans Herz gewachsen. traurig
Von Euch schon mal jemand an so einen verseuchten Bock gekommen?

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Geschrieben von Mondeo am 16.02.2017 um 22:31:

Schöner Bericht von Dir. Man sieht auch hier, die Harley verzeiht alles. Da haben ja "richtige" Schrauber ihr volles Können gezeigt. 


Geschrieben von NT-Tom am 16.02.2017 um 22:36:

zum zitierten Beitrag Zitat von Moos
Von Euch schon mal jemand an so einen verseuchten Bock gekommen?

is ja ne kleine Horror Show geschockt

nee , zum glück nich - mein Vorgänger hats nach paar versuchen den Luftfilter wenigstens mal alleine zu wechseln

und dabei sämtliche schrauben zu überdrehen , das luftfilterelement und den Plastik luftfilterkasten zu zerdrücken,

alles schief und krumm - undicht , zum glück habens die vergasergewinde ausgehalten

eingesehen, das er kein Talent hat - und die heritage zum old style umbau einen , zum glück fähigen schrauber überlassen ( EBL )


Geschrieben von Planensattler-Herold am 16.02.2017 um 23:00:

Die Sitzkonstruktion ist " erfinderisch " , 

ein Bekannter der eine Werkstatt hat und seit 20 Jahren auch Harleymotoren usw macht hat mir neulich erzählt ein Kunde hatte beim Bremsen 
ins Leere gegriffen weil anstatt zöllige Kupferdichtung irgenwo an einem Anschluß ein M12 Kupferring reingemacht war. Das hat praktisch nur wenige Zentel Millimeter getragen und auf einmal ist die Soße rausgespritzt. 
Das bike hatte dieser bei so einem Gebrauchtmotoradhändler gekauft , der ganz dick in Mobile dabei ist 



 

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Es grüßt
Rouven

E-Mail-Adresse rouven@rarebag.de
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Geschrieben von Moos am 16.02.2017 um 23:52:

zum zitierten Beitrag Zitat von Planensattler-Herold
Die Sitzkonstruktion ist " erfinderisch " ,

Geht nicht besser, da wie schon geschrieben, das vordere Scharnier gedreht wurde. Somit steht die vordere Sattelspitze jetzt schon am Blech unten an. hab den Halter am Scharnier eh schon gekröpft um überhaupt die kurzen Federn reinzubekommen. Eigentlich gehören die Federn ja an den hinteren Schrauben befestigt, aber dann reicht die holde Maid nicht an die Fußrasten. Zunge raus

Ich vergaß vorher zu erwähnen, das die Kiste Bj. 2007 ist mit erst gut 10.000 Meilen auf dem Tacho. Wurde also mehr geschraubt als gefahren, leider von den falschen Personen. Wenn denn der Tachostand stimmt.
Da fällt mir dann auch noch ein das ja eine Km/h Scheibe in den Tacho eingeklebt wurde. Sieht soweit ganz gut aus, nur die Glasscheibe hätte man innen entstauben können vor dem Einbau. großes Grinsen

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Moos

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Geschrieben von Zanshin am 17.02.2017 um 00:59:

wie kommt man dazu so ein verkacktes motorrad zu kaufen? dachte schon ich hatte mit meiner probleme....aber das war ja hauptsächlich verschleiß


Geschrieben von NT-Tom am 17.02.2017 um 01:56:

zum zitierten Beitrag Zitat von Moos
Ich vergaß vorher zu erwähnen, das die Kiste Bj. 2007 ist mit erst gut 10.000 Meilen auf dem Tacho

unreife "Leistung?" großes Grinsen


Geschrieben von Scareya am 17.02.2017 um 04:44:

Na, wenigstens hast du der Besitzerin von dem Hobel was gewaltig Gutes getan. Wobei ich mich wirklich frage, ob den Pfuschern nicht wenigstens klar gemacht werden sollte, dass sie da ein lebensgefährliches Motorrad verkauft haben? Vielleicht ist denen das nicht mal bewusst...

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Mein Motorrad besteht aus mattschwarz lackiertem Stahl, glänzendem Chrom und ein wenig Gummi an den richtigen Stellen...


Geschrieben von FRN1985 am 17.02.2017 um 05:07:

Ja, kenn ich auch.... Elektrik ist dabei ja noch das kleinere Übel, wenn man bedenkt, dass an wirklich kritischen Teilen gepfuscht wird. Z.B. fehlendes Sicherungsblech am Ritzel, und das bei Moped, dass nur in einer "Fachwerkstatt" beschraub wurde... 

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Greetz
Franky


Geschrieben von SteveHD am 17.02.2017 um 10:14:

Hab auch mal vom freundlichen nach tüv meine zurückbekommen mit losem lenker und Sitz. In der ersten kurve bin ich fast gerade aus geflogen und die harley wollte links rum.

zurück und die fachwerkstatt angesprochen, da haben wir keine hand angelegt war doch nur tüv.
wusste doch das es die Heinzelmännchen gibt.

seit dem sieht meine harley keine fachwerkstatt , mache das lieber selber und weiss wie der zustand der harley ist.

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Gruß Steve

Night Train driver the best in class

Lebe deine Träume und Träume nicht vom Leben


Geschrieben von Quadrigo am 17.02.2017 um 12:47:

Moin zusammen,

Pfuschen ist zum größten Teil eine Auslegungssache, einige Leute pfuschen ohne zu vermuten, dass sie pfuschen, weil einfach die Fachkompetenz fehlt, andersrum gibt es Perfektionisten, die als Pfusch empfinden, wenn z.B. eine Schraube, die leicht oxidiert ist, wiederverwendet wird, usw.
Hier gab`s ein Thema, jemand hat einen Zubehörscheinwerfer mit einem Kabelstummel gekauft und hat eine Frage gestellt, was an was löten, weil die Aderfarben vom Zubehörkabel mit dem Serienkabel nicht übereinstimmten, ich habe ihm gesagt, warum möchtest du überhaupt was löten, zieh einfach Serienkabel mit dem H4 Stecker in den neuen Scheinwerfer rein und gut ist, was auch viele andere bestätigt haben, der Mensch war so unsicher und misstrauisch, dass er am Ende Kabelbaum mit dem Seitenschneider abgekniffen hat und Zubehörkabelstummel angelötet, wie er am Anfang wollte.
Ich bekomme oft Bikes: "..du bist Elektriker, kannste bitte Fehler finden...", wo die Elektrik so dermaßen verbastelt ist, dass man ohne Flasche Wodka überhaupt nicht mehr weiterkommt Freude  .
Ich selber wurde schon als Pfuscher mit Etiketten beklebt, ich habe eine Maschine restauriert (Yamaha, keine Harley), zerlegt bis auf die letzte Schraube einzelne Teile aufbereitet lackiert und lackieren lassen, nur hochwertige Zubehörteile verwendet, usw. Maschine verkauft, der Käfer später schrieb, dass ich Pfuscher bin und nur Scheiße gemacht habe, obwohl die "anderen" aus dem Forum mir gesagt habe, dass er von meiner Arbeit richtig angetan war.

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Gruß Quadrigo # 43


Geschrieben von Mondeo am 17.02.2017 um 12:48:

Hat sich alles lockergerüttelt. Was hast du auch so ein altes Hardteilgroßes Grinsen Naja da würde nicht nur mal so ge... Steckachse Materialabbruch, Metrische Schrauben auf Zollgewinde, ich denke da hat auch einer metrisches Werkzeug für die Bremsanlage genommen usw.


Geschrieben von macmarkus am 17.02.2017 um 21:04:

mein beileid ... das passt ja ein kleines bisschen zu meinem aktuellen werkstattbesuch.

allerdings sind manche umbauaspiranten tatsächlich schmerzfrei, was geschmack und ausführung ihrer tat angeht. wenn mal ein detailverliebter (schau mal in einen burmesterverstärker hinein) daherkommt, wird er gnadenlos runtergemacht.