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Geschrieben von el666 am 15.09.2010 um 16:26:

Nach der Pause fuhren wir weiter über Orgiva an einem riesigen Stausee entlang, um dann über die N 323 zum Meer zu gelangen. Die Straße führt die ganze Zeit durch einen Tal an einem Fluss entlang und ist eine tolle Alternative zur Autobahn, die in der Zwischenzeit gebaut worden ist. Am Meer bogen wir rechts auf die N-340 ab, die hier direkt an der Küste weiterführt. Über Salobrena, Almunécar und vielen kleinen Orten fuhren wir bis Nerja. Hier sollte erst einmal eine Pause eingelegt werden. Aus einer Pause wurde dann Woche, was uns nach der neuntägigen Fahrt gut tat. Beine hoch, Seele baumlen lassen und die Gastfreundschaft genießen. cool


Geschrieben von el666 am 17.09.2010 um 11:57:

Während unserer Zeit in Nerja haben wir uns nur zwei Mal aufs Moped gesetzt, einmal um eine Tour nach Malaga zu machen und einmal für eine Tour mit Freunden nach Comares. Treffpunkt war hierzu eine Tanke an der Autobahnausfahrt von Vélez-Málaga. Als alle zusammen waren, standen wir umstellt von BMWs GS, KTMs und Hondas Hochbeinern. Die Tour versprach spannend zu werden. Augen rollen

Wir fuhren ein kurzes Stück über die A-356 um dann auf eine Nebenstrecke zu gegen, die durch kleine Dörfer immer höher ins Hinterland führte bis man am Ende in Comares landet. Dieser Ort liegt auf einem größeren Hügel, als norddeutscher Flachländer würde ich ich schon fast sagen „Berg“ mit einem schönen Platz an einem Steilhang, der einen tollen Blick auf die Landschaft zulässt. Mit unseren Bikes hatten wir den Platz schnell zugeparkt und pflanzten uns in eine Bar, wo es Getränke und Tapas für alle gab. großes Grinsen

Auf der Rückfahrt fuhren wir eine andere Strecke, die uns erst einmal weiter ins Landesinnere führte. Anfangs konnte ich noch die Rücklichter der Jungs vor mir sehen, doch das änderte sich bald, und wir fuhren einsam durch die Dunkelheit. geschockt
Wenig Federweg und Schräglage machen sich irgendwann bemerkbar, vor allem, wenn man auf den Nebenstrecken unterwegs ist. Doch wie es sich in jeder guten Gruppe gehört, wenn abgebogen wird, trifft sich alles wieder und so war es auch hier, alle warteten auf uns und es gabt keine blöden Sprüche. smile

Wir waren in der Zwischenzeit in Riogordo und fuhren, da es schon spät wurde, auf der A-356 zurück Richtung Vélez-Malaga. Auf halber Strecke machten wir noch einmal Stop an einem Restaurant an einem Stausee, der leider durch die Dunkelheit nicht mehr zu sehen war. Wieder gab es Getränke und Tapas für alle und gegen Mitternacht ( für Spanier ist das, glaube ich, eine ganz normale Tageszeit Freude ) brachen wir dann alle auf um wieder nach Hause zu fahren. Insgesamt waren wir ca. 130 km gefahren.


Geschrieben von el666 am 17.09.2010 um 12:05:

Nach einer Woche Genuss von Gastfreundschaft war es Zeit, wieder aufzubrechen. Wir hatten noch ein drittes festes Ziel und dieses war mit dem Datum 05.August verbunden. An dem Tag kamen die Eltern meiner Freundin in ihrem Heimatsort Valverde del Fresno/ Extremadura an und wir wollten uns dort mit ihnen treffen. Unsere Freunde in Nerja hatten sich für den Tag unserer Abreise frei genommen und begleiteten uns den ersten Teil der Strecke. Wie weit, wollten wir im Laufe des Tages entscheiden. So fuhren wir erst einmal über AB nach Malaga und dann weiter in Richtung Ronda. Dabei nahmen wir ab Malaga die A-357 und später die A-367, beides gut ausgebaute Landstrassen. Bei uns hier würden wir es wohl als Bundesstrasse beschreiben. Auf unserer bisherigen Tour hatten wir mit Wetter und Hitze immer Glück gehabt, in der Regel war es erträglich, langsam merkten wir, dass wir immer weiter in den Süden gekommen waren. Die Hitze nahm im Laufe des Tages immer mehr zu, so dass es langsam auch auf dem Moped anstrengend wurde.
In Ronda machten wir einen kleinen Stop um was zu trinken und führen dann weiter auf der A-374 und der A-384 in Richtung Sevilla. Irgendwann gabelte sich die Strecke. Auf der A-375 ging es weiter in Richtung Norden und auf der A-384 weiter nach Arcos de la Frontera. An dieser Gabelung gab es einen Rastplatz mit einigen LKWs davor und wir beschlossen hier zu halten und zu essen. Das Restaurant hieß übersetzt so was wie „4 Misthaufen“, was jedoch keine Auswirkung auf die Qualität des Essens hatte. Das war nämlich super lecker und günstig. Eine wirkliche Empfehlung. Nach dem Essen trennten sich hier unsere Wege, unsere Freunde nahmen die A-384 weiter nach Arcos de la Frontera, um dann von dort aus über Nebenstrecken wieder nach Hause zu fahren und wir bogen ab Richtung Sevilla.
Waren wir vorher immer durch gebirgiges Gebiet gefahren, so fuhren wir jetzt durch eine Ebene ohne Schatten und Wasser und die Temperatur stieg ständig an. Es waren wohl so zwischen 40 und 45 Grad und das am Nachmittag um bei 5 Uhr. Bei der Durchfahrt durch Sevilla machten wir von daher auch eine Rast, um was zu trinken und fuhren dann weiter Richtung Nordwesten. In den Alpujarras hatten wir den guten Schinken aus Trevélez kennen gelernt. Der beste Schinken sollte jedoch auf Jabugo kommen und den wollten wir uns nicht entgehen lassen. So fuhren wir über die N-433 und kamen an diesem Tag bis nach Aracena. Wir suchten uns ein kleines Hotel mit einer Hausgarage fürs Moped und liesen den Tag mit einem Spaziergang durch den Ort ausklingen. (Tagesstrecke, ca. 370 km)

Der Weg nach Ronda und Eindrücke von der Stadt:


Geschrieben von el666 am 17.09.2010 um 12:13:

Weitere Eindrücke vom Land und Weg:


Geschrieben von el666 am 17.09.2010 um 12:27:

Sevilla und Aracena:


Geschrieben von el666 am 17.09.2010 um 12:29:

Aracena:


Geschrieben von el666 am 22.09.2010 um 14:42:

Nach einem kleinen Frühstück im Ort starteten wir am nächsten Morgen aus Aracena und fuhren über verschiedenen kleine Dörfer bis Jabugo. Dort deckten wir uns mit etwas Schinken und einem Ziegenkäse ein. Der Ort selber ist nicht besonders sehenswert, zumindest haben wir nichts gesehen.
Bevor wir nun unseren Weg in den Norden einschlugen, machten wir einen kleinen Umweg über Cortegana, wo wir eine kleine Pause machten. Es machte sich immer mehr bemerkbar, dass wir im Landesinneren waren, denn die Temperaturen stiegen schnell ins unangenehme.


Geschrieben von el666 am 22.09.2010 um 14:58:

Wir begaben uns auf die N-435 und fuhren Richtung Zafra. Der erste Teil der Strecke führt durch eine bergige Landschaft und ist sehr schön, später kommt man in eine Ebene, mit wenig Schatten und Wasser, so dass es immer wärmer wurde und kaum noch Streckenabschitte kamen, die einem Erholung geben. In Hiquera la Real machten wir unsere Mittagspause, um dann gut gesättigt weiterzufahren. Ziel war Jerez de los Caballeros. Dort angekommen war es so warm, dass wir nicht mehr weiter fahren wollten und beschlossen, eine längere Rast einzulegen. Wir hatten erst Nachmittag, suchten uns jedoch ein kühles und schattiges Plätzchen an der Kirche, um die größte Hitze zu überbrücken. cool


Geschrieben von el666 am 22.09.2010 um 15:00:

Anschließend machten wir noch einen Rundgang durch die Stadt. Dabei fanden wir einen netten Park, der ideal gewesen wäre für die Nachmittagsruhe. Baby
Wir nutzten den Park, um noch etwas zu trinken und dann die Fahrt bis zu unserem Tagesziel Zafra fortzusetzen.
Die Fahrt dorthin führte uns über die EX-112 durch eine schöne Landschaft. Als wir in Zafra ankamen, war es bereits ziemlich spät, ca 20h und so fragten wir einen jungen Mann auf der Straße, ob er uns ein Hostal empfehlen könnte. Er schickte uns zu einer Ausfahrtsstraße, wo neben einer Tankstelle ein Hostal war. Die Tör zum Hostal war zu, und so fragten wir der dazugehörigen Bar. Auf die Frage, ob es noch Zimmer gibt, wurde uns mit „Ja“ geantwortet.


Geschrieben von el666 am 22.09.2010 um 15:03:

Auf die Frage, ob es ein Plätzchen fürs Moped gibt, hieß es, kein Problem, er würde gleich eine Tür nebenan aufmachen, da sollten wir das Motorrad rein fahren und bis zum Ende durchschieben. Kurze Zeit später öffnete sich die Tür zum Hostal. Ich war mir nicht so sicher, ob wir da rein sollten und so fragten wir noch mal nach. verwirrt
Doch, wir sollten da hinein und es wurde uns auch noch mal bestätigt, nachdem wir versuchten zu klären, dass wir ein etwas größeres Moped hätten. Wir also rein und am Ende stand das Moped im Festsaal des Hostal. So unkompliziert kann das Leben sein Augenzwinkern


Geschrieben von el666 am 22.09.2010 um 15:07:

Wir bezogen unser Zimmer und machten noch einen Spaziergang durch die Stadt. Zafra ist auf jeden Fall einen Abend wert, eine schöne Altstadt und eine Einkaufsstraße, in der Wasserzerstäuber dafür sorgen, dass eine angenehme Temperatur herrschen. Toll. Später saßen wir noch etwas draußen vor unserem Hostal und genossen den lauen Abend. (Tagestour: ca. 135 km)


Geschrieben von el666 am 22.09.2010 um 15:11:

Am nächsten Morgen überlegten wir, welches Orte wir uns heute noch anschauen wollten, da wir Abends bereits in Valverde ankommen wollten. Der Direkte Weg wäre nicht mehr so weit gewesen, doch unser Ziel war es, mit den Eltern zusammen aufzuschlagen.
Wir entschieden uns, die Autobahn bis Trujillo zu fahren. Der Ort sollte laut Reiseführer sehr schön sein und wir wurden auch nicht enttäuscht. Gleichzeitig gab es uns eine Möglichkeit, eine spanische Freundin aus Deutschland, die zur selben Zeit bei Ihren Eltern zu Besuch war, zu sehen. Die Fahrt über die Autobahn war nicht besonders, es war nur die schnellste Lösung. Wir kamen vor der großen Nachmittagshitze an und genossen den Tag in Schatten von Cafes und Bars. Nachdem sich unsere Freundin verabschiedet hatte, blieb uns noch ein wenig Zeit, den Ort zu besichtigen. Wer in der Gegend ist, sollte es auf jeden Fall machen, es lohnt sich. Tolle Bauwerke und eine schöne Aussicht, wenn man ganz oben auf der alten Burg angekommen ist.


Geschrieben von el666 am 22.09.2010 um 15:13:

Gegen 18 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg, es war noch sehr warm, trotzdem fuhren wir, damit wir noch zeitig in Valverde ankommen konnten.
Wir fuhren wieder erst einmal über die Autobahn (A56) bis Cáceres und dann die A-66 bis Canaveral. Dort bogen wir auf die Landstraße ab um über Coria und Moraleja nach Valverde zu kommen.
Die Wiedersehensfreude war groß, auch weil der Bruder meiner Freundin mit seiner Familie vor Ort war. Wir hatten unser letztes festes Ziel dieser Reise erreicht. Die nächsten drei Tage waren voll mit Familienbesuchen und Feierlichkeiten, wie sie in Spanien zu dieser Jahreszeit üblich sind, dass die drei Tage wie im Flug vergingen.
Wir hatten anschließend noch eine Woche Zeit, um nach Deutschland zurück zu kommen und die wollten wir auch genießen. (Tagestour: ca. 313km)