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Geschrieben von Fabl am 10.04.2024 um 08:45:

FLH Tipps für Generator und Regler

Hallo zusammen,

meine FLH von 1967 (Generator Modell) ist ja soweit fertig und auch die erste Testfahrt wurde absolviert (circa 60km).

Nun habe ich, ohne dass es irgendwie Probleme mit der Elektrik gab, mir doch noch den Generator und den Regler angeschaut.
Laut CLYMER Handbuch ist soweit auch alles ziemlich gut beschrieben.

Warum habe ich das gemacht? Zum einen weil ich sicher sein will, dass die Kiste nicht irgendwann am Straßenrand steht, weil sie nicht richtig ladet und zum anderen auch, weil die GENERATOR Leuchte am Dash immer an ist (das hat mich schon stutzig gemacht).
Info am Rande: Elektrik/Verkabelung wurden erneurt. Alt ist nur noch die Zündspule und der Regler. Hier war aber kein Fehler bzw Korrosion zu finden. Sind wie neu.

Erster Test (laut Clymer): Kabel zur GEN Anzeige abschließen, Zündung an, Leuchte aus, somit kein Masseschluss usw. Alles OK

Zweiter Test: BAT+ auf Gen A. Masse auf Gen F. Strommessern auf Linie zum Gen A. Sonstige Verkabelung am Generator entfernen.
Zu meiner Verwunderung: Der E-Starter macht keine Reaktion 🧐🤨 ??? Daher Testverkabelung wieder ab und Bike Verkabelung dran. Läuft! Laut Verkabelungsschema ist aber alles richtig. Was hat aber die GEN Verkabelung mit dem Starter zu tun??? 

OK

Erstmal weitergemacht und die Spannung an der Batterie gemessen. 12V. TOP. Bike gestartet. 12V. Drehzahl erhöht und die Spannung ist nicht gestiegen sondern gefallen.Circa 10V.
Die Kiste läuft aber einwandfrei und die Testfahrt lief auch sehr gut. Daher wundert mich das Ganze einfach und ich möchte das alles nur verstehen.

Werde den GENERATOR mal ausbauen und einen Testlauf mit einer Batterie machen. Oder würdet Ihr am Regler was machen? Finde nur leider dazu keine Info, wie man die Einstellungen verändert (hab mal was gesehen dass man die Federspannung bzw die Platten ändern/biegen soll).

Hat jemand Erfahrungen?

dankeschön

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Geschrieben von Hansiller am 10.04.2024 um 23:01:

zum zitierten Beitrag Zitat von Fabl
Zweiter Test: BAT+ auf Gen A. Masse auf Gen F. Strommessern auf Linie zum Gen A. Sonstige Verkabelung am Generator entfernen.

Eigentlich ein prima Test für die Lima-Funktion, die den Regler als mögliche Fehlerquelle ausschließt und den maximalen Ladestrom zeigt, WENN WIRKLICH ALLES korrekt angeschlossen und ein geeignetes Amperemeter (bzw. ich nehme da lieber ein gutes Zangenamperemeter) dazwischengeschaltet ist. Wieviel Strom hat es angezeigt?


Geschrieben von Hansiller am 10.04.2024 um 23:44:

Noch ein Tip, und alles unter der Voraussetzung, daß für den Test wirklich alles richtig angeschlossen war (was war das genau für ein Amperemeter? Die "normalen" gehen meist nur bis 5 A, das ist zu wenig): bei dieser Testverkabelung fließt bei STEHENDEN Motor ein rel. hoher Strom (rechnerisch in der Gegend von 10 A oder mehr) aus der Batterie durch die Lima. Das darf nur SEHR kurz (ein paar Sekunden maximal) bei stehenden Motor so verkabelt sein bzw. dann SOFORT gestartet werden (am besten ankicken, kein E-Start), und die Batterie muß wirklich topfit und voll geladen sein (bei Deinen 12V war sie das NICHT, muß ohne Last 13V oder mehr haben). Dieser Strom kann ansonsten die Batteriespannung soweit zusammenbrechen lassen, daß kein E-Start und etwas später auch kein Kickstart mehr geht. Lösung: Batterie volladen und/oder erst starten und dann die Verbindung Batterie + nach Lima A machen. Auch das muß aber schnell gemacht werden, steht ja auch in Deinem Screenshot mit der Test-Anleitung.

Ich hatte anfangs, bei den ersten Test nach der Restaurierung, das gleiche Symptom: die GEN-Lampe ging bei laufendem Motor nicht aus und es floß kein Ladestrom. Die Ursache war ein defekter Regler (der Stromregler-Kontakt hat nicht geschlossen).


Geschrieben von Fabl am 11.04.2024 um 07:51:

Danke @Hansiller für die Info.
ja bei lir wollte das Bike gar nicht starten…also nicht mal der E Starter hat Saft bekommen. Erst als die beiden Kabel am GENerator wieder dran waren startete das Bike und ich dachte ich spinne. Dabei sollten die gar nichts damit zu tun haben.

amperemeter habe ich ein Multimeter von FLUKE mit der Stromzange vorne dran.

was hast du bezüglich Regler gemacht? Die Kontakte gebogen?

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Geschrieben von Hansiller am 11.04.2024 um 09:37:

<< Dabei sollten die gar nichts damit zu tun haben.>>

Aber nun ist's klar warum, oder?

Wie hoch war jetzt der gemessene Strom von Batterie zu Gen A bei stehendem Motor? (Amperemeter war ja dran).

<<was hast du bezüglich Regler gemacht? Die Kontakte gebogen?>>

Den Stromreglerkontakt (an der mittleren der drei Einheiten) mit 2000er-Papier abzogen und vor allem die Kontaktschließkraft erhöht.

Das Problem ist, daß alle mir bekannten 12V-Delco-Kopien (ja, auch die teuren Accel) falsch dimensioniert sind, d.h. für höhere Ströme ausgelegt sind und deshalb, um auf die 10 A des Original-Delco herunterzukommen, auf eine grenzwertig niedrige Kontaktkraft eingestellt werden müssen, was das Ausfallrisiko erhöht, insbes. nach längerer Zeit. Ich vermute mal, daß für diese geringen Stückzahlen (wird ja nur für Reparaturen an der Early Shovel benötigt) gar keine passenden 10 A-Regler produziert, sondern einfach nur "grenzwertig" runtergestellte Auto-Regler verkauft werden.

Ich hab den Druck soweit erhöht, bis die Schließkraft groß genug für sichere Funktion war, das gibt dann aber einen Strom von 15A. Die Aktion erfordert allerdings ein SEHR kräftiges Labornetzteil (min. 20 A, besser mehr) und idealerweise einen Kontaktkraftmesser.


Geschrieben von Fabl am 11.04.2024 um 14:13:

Soweit bin ich gar nicht gekommen um den Strom zu messen.

Die Spannung lag bei ausgeschaltetem Motor (von der batterie) bei genau 12V. Im laufenden Zustand und bei Höherer Drehzahl ging die Spannung zurück auf 10 und teils 9V. (Versuch von 3min). Erholte sich aber wieder.

Der Regler scheint zu frisch zu sein, als dass dieser noch der OEM ist. Abdeckung hat aber noch den originalen Aufkleber mit der Warnung dran Augenzwinkern
Das Bike lief ja laut Vorbesitzer.

Ich möchte mir nur 100% sicher sein und das Ganze eben getestet haben.

Werde mich da noch ein wenig reinruxen müssen, wie das mit dem Biegen genau funktioniert. Scheint eine komplexe Konstruktion zu sein.

Was ich nur nicht verstehe ist, dass wenn ich die 3 Kabel am Generator abgemacht habe, warum das Bike keinen Saft zum Starten mehr hat. Da hat doch das eine mit dem anderen nichts zu tun. Es gehen ja nur beide KLabel vom Regler zum Generator. Verstehe ich nicht.

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Geschrieben von Hansiller am 12.04.2024 um 13:53:

Am Regler würde ich ohne Ahnung, Erfahrung und Laborausrüstung um Himmelswillen NIX rumbiegen! Und bei der Elektrik kommt man noch weniger als bei der Mechanik mit Rumprobieren & Vermuten weiter.

Also gaaaanz langsam eins nach dem anderen, schön systematisch, erster Check: alle Leitungen von GenA und GenF abschrauben, dann eine fliegende Leitung Bat+ nach GenA mit Amperemeter drin oder Stromzange drum legen (wie schon gesagt nicht zu lange dranlassen, sonst wird die Batterie leer und der Generator heiß): wie hoch ist da der Strom bei stehendem Motor? (Zündung kannst für diesen Check aus lassen)


Geschrieben von Fabl am 12.04.2024 um 16:43:

Alles klar @Hansiller 
danke
aber funktioniert das bei ausgeschaltetem Motor? Dachte dass ich wie nach Beschreibung das Ganze starten muss….aber mit dem Versuchsaufbau startet die Kiste gar nicht

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Geschrieben von Hansiller am 12.04.2024 um 16:50:

Wie gesagt schön systematisch eins nach dem anderen - es geht erstmal nicht ums Starten, sondern um Fehlersuche :-)


Geschrieben von Casimir am 13.04.2024 um 07:53:

Wenn die Kiste bei laufenden Motor nur 9-10V hat würde ich da nirgends hinfahren...da lädt nix.
Geht die Lampe auch nicht ab einer gewissen Drehzahl aus?
Wenn bei nicht angeklemmten Generator der Anlasser nicht funzt, würde ich per Schaltplan erstmal checken, ob das plausibel ist und dann die Verkabelung anschauen/durchklingeln.

Der Generator scheint also neu zu sein. Haben die Kohlen Kontakt zum Kollektor und sind sie gängig in den Haltern? Alle Verbindungen Generator zum Regler einfach mal durchmessen.

Eine Ladekontrollleuchte funktioniert normalerweise so, dass von einer Seite die Batteriespannung anliegt und von der anderen Seite die Ladespannung.
Sind beide vorhanden, liegt an der Lampe selbst keine Spannung an und sie leuchtet nicht. Fehlt die Ladespannung,wie z.B. bei Zdg. an ohne laufenden Motor,  liegt nur noch die Batteriespannung an und somit leuchtet die Lampe...tricky, nä? Augenzwinkern
Wenn also die Ladelampe bei laufenden Motor leuchtet, braucht man nicht auf Nummer sicher gehen...da stimmt dann definitiv etwas nicht, was die Fahrt nach kurzer Zeit unterbrechen wird, sobald die Batterie leergefahren ist.

...und irgendetwas rumbiegen ohne alles andere gecheckt zu haben, würde ich nicht machen. Damit baut man sich u.U. Fehler ein, die die tatsächliche Ursache vertuschen.

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Grüße, Tim

Have a nice fa(h)rt...

 


Geschrieben von Fabl am 13.04.2024 um 08:33:

Generator und Regler sind mit der Restaurierung verblieben.
beide wurden aber einer Sichtkontrolle unterzogen. Der GEN hatte die Kohlen und den Anker noch ziemlich gut in Schuss.

der Regler sieht, seitens der Spulen wie neu aus und keine Korrosion.

Verkabelung habe ich komplett neu gemacht

werde heute den Versuch von @Hansiller vornehmen. Muss mir nur noch ein Messgerät für Strom und DC besorgen.

sollte das keinen Erfolg bringen, baue ich den Generator aus und teste ihn an einer Batterie ob er dann dreht

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Geschrieben von Casimir am 13.04.2024 um 09:29:

Den Generator kann man als Motor laufen lassen.
So findet man aber den Fehler nicht.
Ich würde Leitungen durchmessen und Spannungen prüfen.
Beim Generator als erstes die Kohlen und Halter checken.

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Grüße, Tim

Have a nice fa(h)rt...

 


Geschrieben von Fabl am 13.04.2024 um 10:13:

Danke Leute!

so erster Check von @Hansiller  vollzogen.

Alles am GEN abgeklemmt

GEN A mit Batterie + versorgt.

Amperemeter dazwischen geklemmt.

bei einer Batteriespannung 12,14V hat das Amperemeter 8,8A angezeigt (nach circa 10sek).

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Geschrieben von Hansiller am 13.04.2024 um 10:36:

Prima,  Ankerwicklung, Kommutator & Kohlen sind also schon mal ok.

Nächster Check: Ausgangszustand wieder alles am Generator abgeklemmt. Dann GenF mit fliegender Leitung nach Masse verbinden. Dann Batt+ nach GenA mit Amperemeter drin wie beim ersten Check. Je nach Batteriezustand wird der E-Starter nun nicht mehr genug Spannung bekommen (wg. den 8,8A Rückstom bei stehendem Motor). Lösung: entweder Kickstarten oder notfalls GenA erst nach dem Anlassen nit Batt+ verbinden (GenF kann auf Masse bleiben). Dann bei laufendem Motor Strom und Spannung messen.


Geschrieben von Fabl am 13.04.2024 um 11:10:

 @Hansiller 

test 2 vollzogen.
leider aber ist dasSteommessgerät nr.1 das wie nutzen (zwar für DC) aber nur bis 10 A nutzbar. Die Messwerte schwanken stark, sodass es kaum ersichtlich ist, was effektiv der GEN bringt.

video: https://youtube.com/shorts/wushItfH4GY?si=redYl9UW9qjCYzpV


Fast schon ein Verzweiflungsversuch 😅 aber mit der Stromzange meines Messgerätes nr.2 getestet (Verzweiflung weil die Angaben sagen, dass nur AC möglich ist), Angabe 0,8 bei leichter Gaszugabe 1,1, aber ob man damit was anfangen kann. Zumindest eine Änderung ist ersichtlich

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