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Geschrieben von Schimmy am 13.04.2024 um 08:11:

zum zitierten Beitrag Zitat von niv
Magst du mir sagen, wo genau das steht? In meinem Handbuch kann ich dazu nix finden.

Moinsen,

Das zu Deinem Bike passende Electrical Diagnostics Manual besitze ich leider nicht, hier aber einmal beispielhaft das,
was in anderen Manuals aus dieser "Ära" dazu zu finden ist.....

Greetz  Jo

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Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten Augenzwinkern

Stammtisch in Münster/NRW


Geschrieben von niv am 21.04.2024 um 15:14:

Wäre interessant zu wissen, was genau dieses „program“ beinhaltet. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man da Reifenspezifikationen eingeben kann… Grüße, niv


Geschrieben von motorcycle boy am 21.04.2024 um 19:47:

 @niv    Augen rollen

Genau deswegen, weil es nicht vorgesehen ist, dass man in einem ABS jede Reifenspezifikation parametrieren kann, wird ja seit den 2020er Jahren so ein TÜV-Geschiss beim Reifenproduktwechsel gemacht. Der Wechsel muss vom TÜV genehmigt werden, und das geschieht nur dann, wenn Du eine Bescheinigung des Herstellers vorlegen kannst, dass er dieses andere Fabrikat für dieses Fahrzeug mit diesen Felgen ausführlich dahingehend evaluiert hat, dass es die im Fahrzeug vom Werk bereits parametrierte maximal zulässige Blockierdrehzahlreduktion genauso wie der /die vom Werk freigegebene/n, heißt also im ABS bereits parametrierte/e Reifenfabrikat/e einhält, sprich, dass das ABS funktionsfähig bleibt und nicht „denkt“,  das Rad rollt noch griffig auf der Fahrbahn ab, während es in Wirklichkeit zwar noch drehend aber bereits durchrutscht. 

Damals bei der Einführung dieser Verschärfung für Reifenfabrikatswechsel hatten die Motorjounalisten mit ihrem gesunden Viertelswissen natürlich lamentiert, das wäre reine Gebührenabzocke, die die TÜV-Lobby rein zur Einnahmenerhöhung bei der EU durchgedrückt hätte. Diesen Schreiberlingen darfst Du auch nicht alles glauben, gerade wenn es nach Verschwörungstheorie klingt.

Auf Deinen speziellen Wunsch hin hatte ich das alles oben bereits ausführlich erklärt, hast Du das überhaupt gelesen und verstanden  Augen rollen  ?


Geschrieben von niv am 08.05.2024 um 12:08:

 @Mageiro Hast Du das Problem gelöst? Was sagte der Fehlerspeicher?

@motorcycle boy Ja, ich habe deine Posts gelesen und (hoffentlich) auch verstanden. Ich sehe allerdings nicht, wie das zu meinem Post im Widerspruch steht. Grundsätzlich ging es ja darum, dem OP zu helfen mit dem Aufleuchten seines ABS-Lichtes und wie man das wieder in den Griff kriegen könnte. Und mein Punkt war eben, dass man an der ECU im Zweifel nichts einstellen kann, was sich auf die Radgrösse bezieht, ich aber persönlich daran interessiert wäre, was dieses "program" beinhaltet, das @Schimmy aus dem handbuch zitiert. Damit könnte man ggf. eine weitere Fehlerquelle ausschliessen. Es scheint mir aber, dass wir einer Meinung sind, dass sich das bei einer Harley nicht unbedingt nachparametrisieren lässt, drum verstehe ich die Aufregung nicht ganz.

Viele Grüsse, niv


Geschrieben von Schimmy am 08.05.2024 um 12:38:

zum zitierten Beitrag Zitat von niv
Wäre interessant zu wissen, was genau dieses „program“ beinhaltet. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man da Reifenspezifikationen eingeben kann… Grüße, niv

Moinsen,

Tja... Keine Ahnung was da an Programmierung möglich ist. Andererseits scheinen die Grenzen - was andere verbaute Radgrößen angeht -
doch recht weit gefasst zu sein. Eines unserer Stammtischmitglieder hat seine Slim auf Big-Spoke umbauen lassen ; vorne 21" und hinten
18" ; keine Probleme was die ABS-Warnleuchte betrifft, und ein "Umprogrammieren" fand auch nicht statt.

Greetz  Jo

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Geschrieben von motorcycle boy am 08.05.2024 um 16:07:

Genau das schreibe ich doch die ganze Zeit  Augen rollen

Also versuche ich es nochmal    großes Grinsen   fröhlich  , man wächst ja  an seinen Aufgaben  cool

Grundsätzlich gilt: Die Messung  „Reduktion der Änderung der Drehzahl über die Zeit durch die Radvergrösserung“  kann ich korrigieren, die durch den Reibwert vorgegebene Abregelgrenze  der Drehzahlreduktion ist unveränderbar im ABS-Modul geflasht, also nicht korrigierbar  Augen rollen

- Drehzahländerung durch Durchmesservergrösserung geht: Mit dem von @bestes-ht  empfohlenen Gerät kann man dem ABS die andere Radgrösse vorgaukeln , weil es die einfach in ein simples mathematisches Verhältnis neuer Raddurchmesser zu bisherigem Raddurchmesser setzt und mit der Raddrehzahlmessung multipliziert. Mehr kann es aber - weil extern außerhalb des ABS - nicht bewirken, weil nur die Raddrehzahl gemessen wird und das ABS von keinen anderen Sensoren Input bekommt. 

​​​- Reibwertänderung geht nicht: dieses vorgenannte Primitivverfahren kann natürlich nicht die veränderten Reibwerte berücksichtigen durch Reifenbreite (Kleinerer Latsch), Felgenbreite und Reifenbreite (andere Drehmassenträgheit) sowie anderere Gummimischung und anderes Profil, weil dieser Wert - bei welcher Drehzahlabsenkung pro Zeiteinheit erreicht das Rad die „Durchrutsch“grenze (wo es noch rutschend rollt) - also bei höherem Reibwert erst bei höherer Absenkung, bei niedrigerem Reibwert bei geringerer - eben nicht gemessen und deswegen auch nicht vor dem Geräteeingang manipuliert werden kann. Dieser Eingreifwert ist als fester Wert ab Werk unverändert im ABS  „verbunkert“. Deswegen muss mittlerweile der TÜV schon andere Reifenfabrikate in Originalgrösse genehmigen, weil sich die Veränderung des Eingreifwertes durch  diese Reibwertänderung NICHT im ABS parametrisieren lässt und der TÜV deswegen die Einhaltung des ab Werk parametrierten Reibwerts bestätigen muss.

- die Zeitmessung entsteht m.W.  innendrin durch die Taktung jedes Prozessors, ob sie hier über den CanBus vom ECM vorgegeben wird, weiß ich jetzt nicht, wahrscheinlich außerhalb von @heikoJauch sonst niemand im Forum oder beim Freundlichen.

- OK OK OK, vielleicht habe ich es mir zu einfach gemacht, weil das Wort „blockiert“ zwar für Autos stimmt, aber für Zweiräder zu unpräzise ist, weil bei Blockade steht das Rad schon und der Abflug ist bereits unvermeidlich. Also muss das ABS schon eingreifen, wenn das Rad schon durchrutscht, aber noch rollt, denn die durch die Rotation erzeugte Kreiselkraft hält das Rad lotrecht. Blockiert = Null Kreiselkraft = Null Gegenkraft gegen den seitlichen „Sog der Schwerkraft“  böse  Inwieweit HD die Blockierung riskiert, in der Hoffnung, dass nach der Rücknahme der Bremskraft das Rad ausreichend schnell wieder Drehzahl aufbaut, bevor das Bike stürzt, ist eindeutig Betriebsgeheimnis, und dieses grundsätzliche Nichtwissenkönnen verschärft meine Warnung, bei Radgrössenänderungen die Reibwertänderung zu ignorieren  Baby   Nicht umsonst hat die EU da den TÜV zwischengeschaltet  großes Grinsen




Soweit kapiert jetzt  großes Grinsen   ?  Allmählich fällt mir nix mehr ein, wie man das noch besser verständlich machen könnte unglücklich . Wieviel Mühe ich mir gegeben habe, sieht man an den vielen nachträglichen Änderungen. Einzelfragen beantworte ich gerne weiterhin, aber zur Gesamtdarstellung würde der Bayer sagen „i mog net mehr“ unglücklich


Geschrieben von motorcycle boy am 09.05.2024 um 22:43:

zum zitierten Beitrag Zitat von Schimmy
zum zitierten Beitrag Zitat von niv
Wäre interessant zu wissen, was genau dieses „program“ beinhaltet. Kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man da Reifenspezifikationen eingeben kann… Grüße, niv

Moinsen,

Tja... Keine Ahnung was da an Programmierung möglich ist. Andererseits scheinen die Grenzen - was andere verbaute Radgrößen angeht -
doch recht weit gefasst zu sein. Eines unserer Stammtischmitglieder hat seine Slim auf Big-Spoke umbauen lassen ; vorne 21" und hinten
18" ; keine Probleme was die ABS-Warnleuchte betrifft, und ein "Umprogrammieren" fand auch nicht statt.

Greetz  Jo

@Schimmy 

Das ist leider die so typische Selbsttäuschung in solchen Fällen:

Ich mache es mal ganz konkret: Hat das Mitglied Deines Stammtisches denn schonmal bewusst bis zu Abregelung des Bremsdruckes gebremst und ist dabei nicht abgeflogen? Nur nach diesem „Gottesurteil“geschockt großes Grinsen wäre klar, ob die im ABS ab Werk parametrierte Auslöseschwelle für das ABS insbesondere für das Vorderrad noch passt .

Wenn er diesen Test nicht gemacht hat, entspricht er einem, der im 50.Stock aus dem Hochhaus springt und auf dem Weg nach unten beim Passieren des 10. Stocks erfreut denkt: Bisher ist ja alles gut gegangen. Der harte Boden der Tatsachen kommt aber bei der ersten unvermeidbaren Notbremsung, bei der das ABS seinen Abflug verhindert hätte, wenn für diese Umbauten die  Parameterisierung zufälligerweise immer noch korrekt gewesen wäre: OK, im Unterschied zu dem  Hochhausbeispiel  gibt es  natürlich auch das eine Prozent Kettenraucher, die so alt werden wie Helmut Schmidt. Ob die Parameterisierung  ab Werk aber zufällig immer noch zu seinen Umbauten passt, weiß er erst, wenn er den  von mir aufgezeigten Test gemacht hat.