Forum (https://forum.milwaukee-vtwin.de/index.php)
- Modelllinien (https://forum.milwaukee-vtwin.de/board.php?boardid=17)
-- Softail [Cruiser] (Milwaukee-Eight, Twin Cam, Evolution) (https://forum.milwaukee-vtwin.de/board.php?boardid=25)
--- Keinen Druckpunkt auf der Vorderbremse (https://forum.milwaukee-vtwin.de/threadid.php?threadid=112992)


Geschrieben von Horst1 am 02.04.2024 um 21:34:

Keinen Druckpunkt auf der Vorderbremse

Hallo Leute, ich habe das Forum schon durchforstet und ein bischen was gefunden, aber ich brauche trotzdem euere Hilfe. Es geht um die Vorderbremse meiner 2013er Heritage. Ich habe vom Vorbesitzer meiner Harley eine Adresse von einem Schrauber bekommen. Bei dem habe ich mein Motorrad zum Kundendienst gebracht. Sämtlich Öle wechseln, Riemen nachschauen usw. Dann hat ermir gesagt ich solle noch Bremsbeläge kaufen, da die hinten unten sind und vorne einseitig abgeschliffen sind. Also Bremsbeläge bei Louis gekauft und vorbei gebracht. Hinterradbremse war schnell erledigt und neue Bremsflüßigkeit wurde auch gemacht. So jetzt kommt das Problem Vorderradbremse. Ich selbst war nicht dabei und kann nur das sagen, was mir der Schrauber gesagt hat. Er braucht einen Reparatursatz für die Bremse da ein Zylinder angeblich fest war. Also hab ich diesen bei Eightball bestellt und er hat ihn eingebaut. Er bringt keinen Druckpunkt auf die Bremse. Ich habe jetzt noch einen Reparatursatz Hauptbremszylinder von Eightball gekauft. Dieser wurde auch eingebaut und wieder kein Druckpunkt. Heute hat er mich angerufen und gesagt das nach 3 Wochen das Motorrad abgeholt werden kann. Also ich los und den Bock geholt. Hat alles gut funktioniert. Er hat auch ein Probefahrt gemacht. Ich also nach Hause gefahren. Ein Auto vor mir bremst und ich auch. Hinterradbremse ging Gott sei Dank. Vorderradbremse ein Griff ins leere. Gut das ich nur ein paar Kilometer nach Hause habe. Ich habe dann nochmal bei ihm angerufen und er hat gesagt, das bei ihm alles funktioniert hat. A.......loch!!! Jetzt will ich den Fehler selber finden. Wenn ich oben so 5-6mal pumpe bekomme ich Druck. Wenn ich loslasse ist der Druck wieder weg. Was komisch ist, wenn der Deckel vom Bremsbehälter offen ist, bekomme ich überhaupt keinen Druck. Wenn ich den Deckel wieder drauf schraube bekomme ich wieder einen Druckpunkt der dann wieder weg geht. Beim betätigen des Bremshebels kann ich sehen das oben Bremsflüßigkeit hoch kommt. Mir einer Nadel hab ich mal die beiden Bohrungen überprüft und kann spüren wie sich der Zylinder bewegt. Ich werde jetzt den Fehler selber suchen und bräuchte euere Hilfe. Wie gehe ich das Problem am besten an???

Gruß Horst


Geschrieben von Scirocco am 02.04.2024 um 23:05:

Das hört sich so an, als wenn die Kolben Dichtung im HBZ überströmt wird, da sie beim Einbau beschädigt wurde. Da hilft nur Ausbauen, zerlegen und nachschauen. Neuer Rep. Satz kannst du gleich bestellen aber achte auf den Kolben/Bohrungsdurchmesser des HBZ. Der ist in der Regel am HBZ Gehäuse angegossen (1/2, 9/16, 5/8, 11/16, 3/4). Evtl. könnte auch die Bohrung des HBZ durch Kratzer beschädigt worden sein, was den selben Effekt erzeugt.


Geschrieben von Horst1 am 03.04.2024 um 04:13:

Welche Bohrung meinst Du? wenn ich von oben in den Vorratsbehälter schaue, sind 2 Bohrungen. Beim pumpen kommt aus der linken Bohrung Bremsflüßigkeit. Das sollte ja dann die Entlastungsbohrung sein. Für was ist die rechte Bohrung? Habe folgenden Reparatursatz bestellt. Der O- Ring kommt ja ind die Nut vom Bremszylinder und die Trapezförmige kommt vorne hin. Gibt es vielleicht jemand im Raum Forchheim Obfr. der mich da unterstützen könnte?


Geschrieben von Scirocco am 03.04.2024 um 06:10:

Ich meinte die Bohrung im HBZ in der sich der Kolben bewegt. Diese kann durch Korrosion oder durch unsachgemäße Montage beschädigt werden.


Geschrieben von Horst1 am 03.04.2024 um 07:20:

O.k., was mich halt stutzig macht ist, das wenn ich ein paarmal pumpe ich einen Druckpunkt habe. Wenn ich dann los lasse und den Hebel wieder ziehe, habe ich keinen mehr.


Geschrieben von bestes-ht am 03.04.2024 um 08:20:

Hört sich für mich nach einer großen Luftblase an.
Würde auch zu der Demontage Bremszylinder passen. 
Entweder von unten nach oben Entlüften, mit einer großen Spritze.
Vielleicht dabei den BS abbauen, die Kolben ganz hinein drücken, damit wenig Volumen, wo sich Luft halten kann, dahinter ist.
Dann die Kolben sichern sodass sie nicht herausfahren können, nach oben entlüften und den BS dabei so drehen, dass Luft aufsteigen kann.

__________________
Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von Horst1 am 03.04.2024 um 08:39:

Laut Schrauber haben Sie das auch versucht, aber keine Bremsflüßigkeit hoch bekommen. Muss ich dazu den Bremshebel ziehen oder ohne Druck lassen?


Geschrieben von bestes-ht am 03.04.2024 um 09:20:

Bremshebel nicht ziehen!

__________________
Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von Moos am 03.04.2024 um 10:05:

Sehe es so wie bestes-ht, das System gehört anständig entlüftet. Die Bremskolben unten müssen dazu nicht zwangläufig zurück gedrückt werden. Würde auch empfehlen von unten nach oben zu entlüften in dem Fall, sollte aber auch umgekehrt gehen.
Kann es sein das der Schrauber ein rechter Dilettant ist wenn er so etwas nicht auf die Reihe bekommt und man ihm alle Ersatzteile besorgen muß? Denke zumindest der 2. Reparatursatz wäre gar nicht nötig gewesen, da er es einfach nicht konnte und nen Kunden mit so einer mangelhaften Bremse los zu schicken ist das allerletzte.

__________________
Moos

Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.


Geschrieben von Horst1 am 03.04.2024 um 10:09:

Ich werde auch nicht mehr zu ihm gehen. Die Aussagen von Ihm waren teilweise sehr wiedersprüchlig. Erst hatte er den Satz eingebaut, dann wieder doch nicht. Ich werde das mit dem Entlüften von unten nach oben mal versuchen. Die haben gesagt es ist nicht gegangen, weil immer Bremsflüßigkeit aus dem Gewinde des Entlüftungsnippels raus kam. Soll ich vielleicht den Nippel nochmal raus machen und mit Teflonband abdichten? Er hat auch mit Harley in Bamberg telefoniert. Angeblich haben die gesagt, das dieser Bremssattel am schwersten zum entlüften geht, weil da irgendwie eine Kurve drin sein soll.


Geschrieben von Moos am 03.04.2024 um 10:13:

Nein, den Nippel nur leicht öffnen. Es kann schon passieren dass da auch bisschen was rausgedrückt wird, aber nicht viel. Entlastungsbohrung muß halt unbedingt frei sein und am besten ein Tuch über den offenen BF-Behälter legen, denn es kann schon gut rausspritzen aus der Bohrung wenn man zu fest drückt unten an der Spritze. Augenzwinkern

__________________
Moos

Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.


Geschrieben von Kellerkind am 03.04.2024 um 10:16:

Wichtig beim entlüften von unten nach oben ist das der Behälter der Bremspumpe der höchste Punkt ist. Je nach Lenker kann es sein das Du den vom Lenker lösen musst


Geschrieben von Horst1 am 03.04.2024 um 10:21:

zum zitierten Beitrag Zitat von Moos
Nein, den Nippel nur leicht öffnen. Es kann schon passieren dass da auch bisschen was rausgedrückt wird, aber nicht viel. Entlastungsbohrung muß halt unbedingt frei sein und am besten ein Tuch über den offenen BF-Behälter legen, denn es kann schon gut rausspritzen aus der Bohrung wenn man zu fest drückt unten an der Spritze. Augenzwinkern

Wie kann ich genau überprüfen ob die Entlastungsbohrung frei ist? Es sind ja 2 Bohrungen oben. Aus der linken tritt bei kräftigen Pumpen Bremsflüßigkeit aus, wie ein kleiner Springbrunnen.


Geschrieben von FRN1985 am 03.04.2024 um 10:38:

Ob das jetzt besser klappt, als beim Schrauber? Und ob die Bremse zuverlässig funktionieren wird? Augen rollen​​​​​​

​​​​​​Etwas Grundverständnis über Funktion und Aufbau einer Bremsanlage sollte vorhanden sein, wenn man da selbst dran geht. 

So find ich das schon fast fahrlässig!

__________________
Greetz
Franky


Geschrieben von Horst1 am 03.04.2024 um 10:51:

Auf diese Antwort habe ich schon gewartet. Ja es sind Schrauberkenntnisse vorhanden (45 Jahre Mechaniker), aber leider läßt es meine Bandscheibe nicht mehr so richtig zu mich zu verbiegen. Welches ist jetzt die Entlastungsbohrung und wie kann ich die prüfen? Vielleicht gibt es ja noch eine Antwort dazu. Auf dem Bild kann man ganz gut den Vorratsbehälter sehen, der schon am höchsten Punkt sitzt.