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Geschrieben von Rampa am 16.05.2022 um 20:10:

Nockenwellenlager wechseln

Hallo zusammen,

momentan bin ich dran mein Nockenwellenlager zu wechseln. 70tkm und es sieht, entgegen was man immer so liest, sehr gut aus. Nichts beschädigt o.ä. 
Das einzige ist die Nockenwelle, die hat an den Auslassnocken starke Pittingbildung. Diese wird nun ersetzt.

Nun habe ich folgende Fragen:


Vorab vielen Dank für eure Antworten. 

Viele Grüße


Geschrieben von Kellerkind am 16.05.2022 um 21:20:

Die Kupferscheiben sind bei machen Modellen für die Schrauben der oberen Rockerbox.
Bei manchen sind da auch so schwarze Dichtscheiben verbaut


Geschrieben von Moos am 16.05.2022 um 22:04:

zum zitierten Beitrag Zitat von Rampa
Für die Unterlegscheibe der Nockenwelle gibt es zwei unterschiedliche Varianten (OEM 25550-57A), einmal mit Nocken und einmal normal rund. Bei mir ist die runde verbaut gewesen. Worin unterscheiden sich diese beiden?

Kann es sein das die mit den Nasen als Sicherungsblech fungiert, in dem man die Nase(n) am Sechskant vom Schraubenkopf hoch biegt?

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Moos

Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.


Geschrieben von Roller am 16.05.2022 um 23:03:

Die Kupferscheiben (cool werden über den Dichtscheiben (cool zur Montage der Ventildeckel montiert.

Die Nasen an der Anlaufscheibe der  Nockenwelle zum Gehäuse verhindern ein Mitdrehen und zeigen nach oben.
Ich ziehe diese Version gegenüber der einfachen Scheibe vor. Beide sollten die gleiche Höhe haben.

Gruß

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Geschrieben von Roller am 16.05.2022 um 23:40:

Sorry, die Nasen gehören natürlich nach unten..

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Geschrieben von Rampa am 17.05.2022 um 20:51:

Guten Abend zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. Ihr habt mir weitergeholfen! 

Viele Grüße


Geschrieben von Rampa am 17.05.2022 um 20:53:

Anbei noch zwei Fotos falls es jemanden interessiert. 

wie gesagt Laufleistung ca. 70tkm. 

Nadellager tip top
Nockenwelle an den Auslassnocken verschlissen


Geschrieben von springerdinger am 17.05.2022 um 21:35:

Das INA-Nockenwellenlager ist mit der OEM-Nockenwelle genauso gut, wie das Torrington - (Koyo) Lager. Es soll nur beim Einbau einer schärferen NW gegen das letztere getauscht werden.


Geschrieben von enrico am 17.05.2022 um 22:17:

zum zitierten Beitrag Zitat von springerdinger
Das INA-Nockenwellenlager ist mit der OEM-Nockenwelle genauso gut, wie das Torrington - (Koyo) Lager. Es soll nur beim Einbau einer schärferen NW gegen das letztere getauscht werden.

genauso gut...würde ich nicht unterschreibenunglücklich

__________________
Aber vermutlich alles Geschmacksache Augenzwinkern


​​​​​​Gute Fahrt!cool

 


Geschrieben von springerdinger am 18.05.2022 um 12:00:

zum zitierten Beitrag Zitat von enrico
zum zitierten Beitrag Zitat von springerdinger
Das INA-Nockenwellenlager ist mit der OEM-Nockenwelle genauso gut, wie das Torrington - (Koyo) Lager. Es soll nur beim Einbau einer schärferen NW gegen das letztere getauscht werden.

genauso gut...würde ich nicht unterschreiben unglücklich

Vielleicht hast du recht, aber ich kenne zumindest keinen, dem es mit der OEM-NW dieses Lager zerbröselt hat.


Geschrieben von Sam70 am 18.05.2022 um 15:28:

Persönlich kenne ich auch niemanden. Meine auf Evos spezialisierte Wekstatt sagt aber, dass sie schon einige Bikes mit geringer Laufleistung, originaler  NW und zerbröseltem Lager hatten. 
Die einschlägigen Ami-Foren sind auch voll davon. Würde also immer auf Torrington wechseln. Wenn das Lager zerbröselt, wird es auf alle Fälle wesentlich teurer als der prophylaktische Wechsel. Wenn man selbst wechseln kann ohnehin keine Frage….


Geschrieben von springerdinger am 18.05.2022 um 16:40:

zum zitierten Beitrag Zitat von Sam70
Würde also immer auf Torrington wechseln. Wenn das Lager zerbröselt, wird es auf alle Fälle wesentlich teurer als der prophylaktische Wechsel. Wenn man selbst wechseln kann ohnehin keine Frage….

Das ist schon klar, wenn man schon alles runter hat, dass man das macht!
Warum hat damals die Company nicht gleich reagiert, und dieses Lager weiterhin eingebaut?
Das INA-Lager wurde ab 1992 verwendet.


Geschrieben von motorcycle boy am 21.05.2022 um 21:28:

Ein Lager ohne Käfig (Torrington)
- hat den Vorteil, dass es annähernd nochmal soviele Nadeln dort unterbringen kann, wo beim INA-Lager die  „Käfigstäbe“ sind und damit die doppelte Tragfähigkeit bei gleichem Einbauraum gegenüber INA hat
- den Nachteil, dass die Nadeln beim Einbau auch nicht ganz leicht schräg verrutschen dürfen. Sonst hat man früher oder später einen Lagerringschaden, der die gehärteten Nadeln lose im Motor herumpurzeln lässt. Sowas hatte ich nicht als einziger bei ca 50 Tkm bei einem Kipphebellager meines Zweiventilboxers und das große Glück, dass mein freier Schrauber dies gehört hat, als ich zum ersten Mal auf seinen Hof fuhr (wegen Fehleistungen des „Freundlichen“), bevor die Nadeln im Motor herumpurzelten.

Für diesen Einbaufehler ab Werk sind die 90er-Jahrgänge der Zweiventilboxer berüchtigt, und das bei Fachkräften mit 3-jähriger deutscher Ausbildung. Verständlich daher, dass Harley ab 90er-Jahre-Evo so darauf beharrt, INA-Käfignadellager zu nehmen, weil die quasi „idiotensicher“ einbaubar sind: die Nadeln werden durch den Käfig bei Einbau und Betrieb in richtiger Position gehalten, was ja der Sinn des Käfigs ist.

Harleys Strategie wird umso verständlicher, wenn man sich vergegenwärtigt, dass in USA Ausbildungsberufe unbekannt sind und auch Motorenmonteure letztendlich nur angelernte Hilfsarbeiter sind. Umso mehr ist ein US-Motorenbauer darauf angewiesen,
- dass diese nur durch langjährige Berufserfahrung auf einen bestimmten Motor bzw. Getriebe herangebildeten Fachkräfte nicht so oder so von der Fahne gehen 
​​​​​​- dass Konstruktionen gerade von Motoren und Getrieben möglichst idiotensicher zusammenbaubar sind, weswegen man diese Konstruktionen in ihrem Grundkonzept auch möglichst nie ändert (Harley-4 Cam von 1929 in USA bis heute, GM Small Block von 1954 bis heute, mit 120 Millionen Stück meistgebauter Automotor der Welt), denn man hat bei Neukonstruktionen mangels ausgebildeten Fachkräften eine ewig lange Anlaufkurve mit notgedrungen dem Kunden als Betatester, bis alle Zusammenbaufehler ausgemerzt sind. Man sieht das ja schön bei den HD-Big Twins, dass die trotz bescheidener Modifikationen alle 16 - 18 Jahre eigentlich erst ab  dem vierten Produktionsjahr ohne Bedenken erwerbbar  sind. Der 4-Cam hingegen ist dank geringstmöglicher Änderungen (mit sogar gleichen Hauptabmessungen) seit 1929 quasi unkaputtbar und fällt nie so unangenehm auf wie noch jede neue Ausgabe des Big Twin  großes Grinsen 

Was das jetzt für die ersten Jahrgänge des hochkomplexen, völlig neu konstruierten Revolution Max bedeutet, mag sich jeder selbst ausmalen. Ein generelles Kupplungsproblem deutet sich ja schon an.