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Florin mitten auf der Brücke in der Bucht von Venedig.

Kurz nach dem Ende der Brücke dann das Ortsschild "Venezia", links im Dunst die Lagunenstadt, die erste rechts gleich zum Fähranleger.

STOP!

Schrankenhäusschen, welches die Durchfahrt in den Fährhafen versperrte. Wir ganz Deutsch ordentlich angehalten, Florin den Typen im Häuschen nach der Fähre gefragt, der wusste von nichts und hatte auch sonst keinen Bock uns zu helfen.

OK, Junge, dann helfen wir uns selbst. Motor an, Hahn auf und vorbei an der Schranke rein in den Fährhafen.

Riesen-Pötte lagen da, die wohl alle in ferne Länder fuhren, nur eben nicht die, die wir suchten.

Ich mache es kurz: Aus der schönen Idee, eine Kaffeefahrt durch die Lagune zu machen wurde nichts, da wir kein Italienisch konnten und die Fähre nicht fanden. Außerdem brüllten hier die Heizstrahler dermaßen vom Himmel runter, dass an stehen bleiben und überlegen, was zu tun wäre, nicht zu denken war.

Also noch mal große Pötte gekuckt ... das Thermometer gecheckt ... es zeigte mir etwas zwischen 100 und 110 Grad Fahrenheit an, was sich eben auf meinem Computer als knapp unter 40 Grad Celsius entpuppte.

Gut, dass wir das damals im Fährhafen nicht wussten ...

Wir uns belämmert angekuckt ... "Noch mal rein in die Stadt?" ... mit unseren Böcken, die wir irgendwo hätten stehen lassen müssen um mit Bus oder Boot in die Lagune zu kommen ... Neee ... da wäre wohl nicht mehr viel von denen übrig geblieben nach 1-2 Stunden Parken irgendwo in dieser freundlichen Stadt.

Also ... OK ... Autobahn nach Triest ... nur raus hier aus dieser Glut ... 10 Minuten später waren wir wieder am Festland und kurz drauf auf der A4 Richtung Triest.

Wir machen es kurz: An diesem Samstag war von der Stiefelsohle bis hoch zum Schaft Italiens alles auf der A4 Richtung Triest unterwegs, die 2-spurig schon nach 20 km kollabierte. Wir raus auf die Standspur ... aber nach 30 Minuten machte auch das in dieser Hitze keinen Spass mehr ... also runter von der Bahn bei Portogruaro ... Landstrasse nach Triest.

Nach ner halben Stunde fielen wir echt platt in 2 gemütliche Stühle einer Caffe-Bar irgendwo in der Hitze des Adria-Hinterlandes.

2 leckere Caffé Latte, 2 große Wasser, abhängen, schnaufen ... SMS von Maja ... "In Deutschland sind es 16 Grad ...", von so etwas träumten wir hier unten nur.

Am Nachbartisch spielten einige Männer Karten ... lautstarke Argumente wurden ausgetauscht ... mit den Armen gefuchtelt ... grimmige Augen ... man hatte den Eindruck, als würden die sich gleich an die Gurgel gehen ... aber Nein, nach ein paar Minuten hatten die sich alle wieder lieb. Und das ging in Intervallen so weiter, bis wir aufsattelten.

Auch die Landstrasse war so was von zu, dass sich vor Ampeln kilometerlange Staus bildeten. Wir also immer links raus und vorbei, da auf der Gegenfahrbahn kaum einer fuhr. Das machten wir so lange und so oft, dass es fast zur Standardfortbewegungsmöglichkeit wurde. Gluthitze, nervige Italiener, alles flirrte ... Hahn auf und vorbei.

Ich will´s ja nicht beschwören, aber bei so mancher Vorbeifahrt sah ich im Rückspiegel schon die Carabinieri uns nachjagen ... und was soll ich euch sagen, an einer dieser Ampeln war´s dann soweit.

Lautes Tatütata ... ein Wagen der Rennleitung wühlte sich durch den Stau bis genau hinter uns ... ich ganz schnell ganz ordentlich gefahren ... "Hab nix gemacht ... bin ganz lieb!" und erwartete einen Anschiss 1. Klasse mit einer Rechnung im oberen 3-stelligen €-Bereich.

Und gerade als wir beide wohl so devot und belämmert wie nie kuckten, wühlte sich der Carabinieri-Wagen nach rechts, bog in die Strasse neben uns ab und verschwand mit lautem Getöse.

Puhhhh ... das war knapp.

Ab da sind wir bis Triest ganz brav und ordentlich gefahren.

Kurz vor Triest dann noch ein Stop an der Adria ... Meer kucken ... sich orientieren.

Wir schon müüüde ... kurz nach 18 Uhr .... es wurde langsam kühler.

Die letzten 10 km Küstenstrasse bis rein nach Triest wurden noch Fotos geknipst ... Florin im Rückspiegel ... na ja, alles, was Jungens machen, wenn ihnen langweilig ist.

Dann Triest am Hafen ... wir uns umgekuckt ... 19 Uhr.

Klasse Bericht, der Fernweh weckt

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Lieber Gott, bitte lass mich bloß nicht erwachsen werden

Danke, Adi.

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Wollen wir hier bleiben?

Nee, wirklich nicht!

Florin murmelte etwas von Piran in Slowenien ... eine Stunde weiter südlich an der Adria ... wo es schön sein sollte und wo man guten Fisch am Hafen essen konnte ... also, Karte raus, neu geplant ... und ab auf die Bahn nach Piran.

Kurz vor 20:30 Uhr kamen wir in Piran an ... warm ... mediterran ... schönes, schmuckes Städtchen ... ein Hingucker auf jeden Fall.

Voller Menschen, quirliges Treiben in den Gassen, Menschen, die im lauen Abendlicht an der Promenade bummelten.

Wenig verfügbare Hotels, auf jeden Fall teuer, Florin sagte etwas von einem Schild, das noch freie Zimmer signalisierte ... wir hin ... am Ortsanfang von Piran ... keiner da ... keine Rezeption ... nur ein Schild mit Telefonnummer ... ich angerufen ... "In 5 minutes you will have your key!" ... na ja, es wurden dann doch noch 15 Minuten ... wir sind halt nicht in Deutschland.

Zimmer bezogen ... sauber, gut und teuer ... schöner Blick auf´s Meer ... schnell geduscht ... und ab in die Stadt. Ausgehungert und total erschöpft.

Das erste Restaurant ... der beste Fisch in town ... sehr schöner Laden .. aber mindestens 30 Minuten Wartezeit ... es war kurz vor halb zehn ... wir also weiter gewackelt ... ich konnte nicht mehr ... ich wollte nur essen, trinken und dann schlafen.

Dann hatten wir etwas gefunden ... der Kellner deckte den Tisch ... "Mach zu, Junge, spar Dir die Feinheiten ... bring Futter!!" Das hatte er schnell verstanden und nach etwas über 10 Minuten stand die leckerste Fischplatte der Welt für 2 Personen vor uns.

Florin aß, ich machte Beute. Es musste rein. Und das schnell. 2 Bierchen, dann saßen wir völlig willenlos in dem Garten am Hafen.

Zahlen ... heim wanken ... rein ins gemütliche Bett ... Nacht, John Boy.

Was für ein Tag.

4. TAG

Sonntag, 31. Juli 2011
Piran (Slo) - Raning (A)
395 km
09:00 Uhr - 19:30 Uhr

Fahrer:
Easy Rider
amarok

(A) Piran (Slo)
(B) Ljubliana (Slo)
(C) Dravograd (Slo)
(D) Maribor (Slo)
(E) Raning (A)