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Geschrieben von Quadrigo am 16.09.2016 um 08:13:

zum zitierten Beitrag Zitat von Stefan Breakout
@niterider: ist ein vernünftig laufender Motor nicht das, was ich von einem Neufahrzeug erwarten darf? Unabhängig von der Mitarbeiterzahl oder der Finanzkraft des Erbauers?

Moin,
ich arbeite selbst bei einem Motorenhersteller (Caterpillar) in der Forschung, wir betreiben riesen Aufwand, um die Abgasnormen hinzubekommen und nicht um die Kunden zu ärgern, die dies und das erwarten.

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Gruß Quadrigo # 43


Geschrieben von Stefan Breakout am 16.09.2016 um 08:42:

@Quadrigo: Am Ende bleibt immer der auf der Strecke, der die Erwartungen und Standards des Marktes nicht mehr erfüllen kann. Aufwand hin oder her.

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Erst wenn die letzte [...] Tankstelle boykottiert wurde, werdet ihr merken, dass man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann - LKK großes Grinsen großes Grinsen  großes Grinsen


Geschrieben von Jockel am 16.09.2016 um 09:36:

So sehe ich das auch.  Ausserdem habe ich es als Unverschämtheit empfunden, dass ich nach dem Kauf einer Neumaschine für über 20.000 Euro zusätzlich ein Tuningprogramm kaufen musste, mit dem ich den Motor erstmal ruckfrei und fetter - sprich kühler laufend - machen musste. Ich habe aber keine Lust, mich mit diesem Tabellenkram zu beschäftigen, und die Gefahr, etwas zu verschlimmbessern, ist dabei gross. Alternativ kann man natürlich für ein paar extra Scheine auch zu einem Dynotuner gehen....
Bei all dem bin ich völlig auf mich allein gestellt gewesen, von HD gab es dabei keinen support, sondern nur den Hinweis, dass bei Änderungen am Motormanagement die Garantie erlischt.
Der grösste Scheixx war dann noch der Hinweis vom Händler, dass das Motorrad mit diesem Programm die Abgaswerte überschreitet und vor jedem TÜV Termin  zurückgestellt werden muss.

Was denn noch alles?  böse
Ich kann ja nachvollziehen, dass die HD Ingenieure von den europäischen Kontrollfreaks genervt sind, aber das Ergebnis ist für mich als Kunden nicht hinnehmbar. Deshalb bin ich mit "modernen" Harleys durch und wieder zum EVO zurückgegangen.

Nun kommt Indian aus dem Stand mit einem Motor, der all das nicht nötig hat und auch noch richtig gut geht...






 

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Gruss aus der Heide
Axel


Geschrieben von tcj am 16.09.2016 um 10:31:

zum zitierten Beitrag Zitat von Jockel

Bei all dem bin ich völlig auf mich allein gestellt gewesen, von HD gab es dabei keinen support, sondern nur den Hinweis, dass bei Änderungen am Motormanagement die Garantie erlischt.
Der grösste Scheixx war dann noch der Hinweis vom Händler, dass das Motorrad mit diesem Programm die Abgaswerte überschreitet und vor jedem TÜV Termin  zurückgestellt werden muss.

Eigentlich ein Falschaussage - die Stage1 Maps vom SEPST läuft in diesem Bereich im mageren CL also Lamdageregelt - was soll da mit den Abgasen groß nicht passen ?
Die Sache schaut erst dann anders aus - wenn du aus thermischen Gründen z.B. Stop & Go Verkehr an heißen Tagen Werte für OL also unter 14.2 programmierst ...
Erst wenn du solch manuell angepasste !!! Maps verwendest gilt die Aussage des Händlers.


Geschrieben von Jockel am 16.09.2016 um 13:47:

Die Aussage des Händlers war leider nicht falsch - die gemessenen Werte lagen ausserhalb der Toleranzen, und das Krad wäre so nicht durch den TÜV gegangen. 
Durch den Verkauf war das dann allerdings für mich nicht mehr wichtig. Das Tuningsystem war von TTS, und dabei wurde jede Menge Fachwissen vorausgesetzt, das so ein alter, verwirrter Sack wie ich einfach nicht mehr in die Birne bekam Augenzwinkern

Nochmal: Ich erwarte, dass HD dafür Lösungen ab Werk und inkl. liefert. Andere können das ja auch.
 

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Gruss aus der Heide
Axel


Geschrieben von LETTI am 16.09.2016 um 14:01:

Bitte nicht wieder vom Thema abkommen - hier geht's um die Indian!

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BRC #2


Geschrieben von Jockel am 16.09.2016 um 14:25:

Hast ja recht!

Ich werde nächstes Jahr mal sehen, ob vielleicht schon die ersten Gebrauchten angeboten werden.
Nehme mal an, der Wertverlust in den ersten Jahren wird ähnlich HD sein, oder wie seht Ihr das?

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Gruss aus der Heide
Axel


Geschrieben von C-Man am 16.09.2016 um 17:23:

Im Augenblick wird kaum was Gebrauchtes angeboten, allenfalls Vorführer. Offensichtlich sind die Leute zufrieden und behalten ihre Maschinen ...


Geschrieben von weitgleiter am 16.09.2016 um 18:05:

Der Wertverlust wird größer sein. Ganz einfach weil es bei Neukauf mehr %Punkte gibt. 

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"Man muss sich selbst gut finden und wissen, warum"


Geschrieben von niterider am 16.09.2016 um 21:37:

zum zitierten Beitrag Zitat von Quadrigo
zum zitierten Beitrag Zitat von Stefan Breakout
@niterider: ist ein vernünftig laufender Motor nicht das, was ich von einem Neufahrzeug erwarten darf? Unabhängig von der Mitarbeiterzahl oder der Finanzkraft des Erbauers?

Moin,
ich arbeite selbst bei einem Motorenhersteller (Caterpillar) in der Forschung, wir betreiben riesen Aufwand, um die Abgasnormen hinzubekommen und nicht um die Kunden zu ärgern, die dies und das erwarten.

Sorry, aber die Kosten für exzessive Prüfstandoptimierungen sind so exorbitant , dass man bei so einer Erwartungshaltung einfach keine Motorräder von Mittelständlern (ob italienisch oder amerikanisch) kaufen darf. Deswegen waren bis vor 20 Jahren Ducati-, Moto Guzzi- oder Harleyfahrer Exotenfreaks, die ihrer Marke für deren Andersartigkeit alles verziehen, weil sie einfach wussten, dass ein Mittelständler nicht die Kohle hat, um ein Motorrad so perfekt zu Ende zu entwickeln wie Honda 

Dadurch, dass der Traditionshersteller Indian jetzt zu einem Finanzkräftigen Konzern gehört, hat Harley ein existenzielles Problem, weil sie nämlich ihre Zielgruppe und damit deren Erwartungshaltung weit über den alles verzeihenden Kreis der Exotenfreaks ausgedehnt haben. Solche Leute erwarten aber Qualität wie vom Großkonzern. Döse Leute kann jetztbIndian voll und ganz zufriedenstellen. Deswegen bin ich über den M8 ja so erschrocken , weil der äußerlich mindestens eine Shovelheadkopie hätte werden müssen, um mit Indians Thunderstroke, dessen Entwicklung  übrigens 100 Mio $ gekostet hat, mithalten zu können. Für den M8 haben sie nur 60 Mio $ aufbringen können, und das Ergebnis spricht im Vergleich zum Thunderstroke leider für sich: Eine ängstliche (bloß nicht Zuviel optisch verändern, daher) verquollene, klobige TC-Kopie mit technisch fragwürdigen Billiglösungen. Vergleicht nur mal die Optik des Thunderstroke-Ölkühlers mit der des billigst drangepappten des M8. Dazu die unausgegorenen bis fragwürdigen technischen Lösungen, die man beim Thunderstroke vergeblich sucht. Bei dem einfach so viel Geld in die Hand genommen, bis er technisch und vor allem auch optisch perfekt war.

Daher meine Prognose: Angesichts des M8 wird Indian Harley spätestens in 10 Jahren in die Arme eines finanzstarken Großkonzerns getrieben haben. Und wieder ein unabhängiger Motorradhersteller weniger. Die Zahl der alles verzeihenden Markenfreaks (wie ich) ist grundsätzlich immer zu klein. Das scheint ein Naturgesetz zu sein. Im geradezu verzweifelten Bemühen, die Erwartungen von Otto Normalo zufriedenzustellen , kommen dann Halbgare Monstrositäten wie der M8 raus.


Geschrieben von Stefan Breakout am 16.09.2016 um 22:16:

@niterider: Empfinde Dein Szenario als ein bisschen sehr düster. Ist Harley ein Mittelständler? Die sind ein börsennotierter, gewinnorientierter Konzern. Sicher nicht der größte den es gibt, aber definitiv keine Hinterhofgarage voll von Enthusiasten. Wen sollte es stören, wenn dann ein finanzstärkerer Konzern sich die Aktienmehrheit sichern sollte, wenn für die zahlende Kundschaft dann bessere Produkte auf den Markt gebracht würden. Und wir zahlen alle reichlich und bekommen keine Freundschaftspreise.
Ist ein vernünftig laufender Motor zuviel verlangt? Ich möchte keinen wassergekühlten Reihenvierzylinder, aber einen luftgekühlten V2 der nicht erst durch Maßnahmen, welche zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führen, vernüftig gefahren werden kann. Im Nachbarfred jaulen gerade all diejenigen, denen die bayrische Polizei wegen genau dieser Maßnahmen die Kisten stillgelegt hat. Ist das Harley-Feeling?
Harley war 50 Jahre Monopolist im V2-Segment. Jetzt kommt Polaris und mischt diesen Markt sehr professionell auf. Na und? Dann muss Harley sich etwas einfallen lassen und gegenhalten. Ist der M8 die richtige Antwort? Keine Ahnung. Der Markt wird diese Frage beantworten. Und im Marketing sind die Harley-Leute noch Klassen besser als Polaris. Tot ist die Marke noch lange nicht.

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Geschrieben von bios4 am 17.09.2016 um 12:14:

@niterider:

"Finanzstarker Konzern" vs. "Mittelständler"???
--> Indian unter Polaris (3000 MA, 3.2 Mrd. $ Umsatz) vs. Harley-Davidson (5000 MA, 4.9 Mrd. $ Umsatz)

zum zitierten Beitrag Zitat von Stefan Breakout
Und im Marketing sind die Harley-Leute noch Klassen besser als Polaris.

Und genau das sehe ich auch als das "Problem" bei H-D: die hätten die z.B. 40 Mio. $ (die Indian wie o.g. für den Thunderstroke zus. ausgegeben hat) in die techn. Entwicklung des neuen Motors investieren sollen, anstatt in monströse Werbekampagnen.

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Motorcycling...
Look close, can you see it? It’s called freedom.

LG Mike


Geschrieben von Aelbler am 17.09.2016 um 13:01:

Ist ja eher eine Harleyproblemdiskusion hier.
Zu Indian kann ich soviel sagen das ich etliche Maschinen Probegefahren bin, das ist der springende Punkt, da kann Harley noch soviel in die Werbekampagnen stecken,
wenn du Indian Probegefahren bist, weißt du  was als nächstes in der Garage steht.
Grüßle von der Alb


Geschrieben von sk68 am 17.09.2016 um 19:11:

Ooooch, so würde ich das nicht formulieren - ich finde, beides hat was .... Vielleicht sollte man beides haben.

Die Indians sind ohne Frage Klasse, habe ja selber positive Berichte hier verfasst. Dennoch habe ich aus mehreren Gründen ne HD gekauft, nach dem ich Indian Probe gefahren war, u.a. empfand ich ne HD als handlicher.

Heute denke ich, was schüttelndes von HD für kürzere Strecken - also irgend ne Dyna oder Sporty oder gar n gestrippter Tourer - und für die größeren Touren ne Indian, das wäre nicht schlecht. Das ist allerdings verdammt viel Luxus (wobei ich mein Mopped hauptsächlich auf dem Arbeitsweg einsetze, das relativiert diese Aussage sicher etwas) andere Hobbies wollen ja auch bedient werden ...

Vielleicht überrasche ich mich und es wird irgendwann ne Indian - aber bislang habe ich meine Entscheidung für ne HD noch nicht bereut.


Geschrieben von Quadrigo am 17.09.2016 um 20:32:

zum zitierten Beitrag Zitat von niterider


...... weil sie nämlich ihre Zielgruppe und damit deren Erwartungshaltung weit über den alles verzeihenden Kreis der Exotenfreaks ausgedehnt haben.......

Moin,

diesen Spruch gefällt mir Freude

Ich zähle mich zu diesem verzeihenden Kreis, ich bin/war ein überzeugter altmodischharleyfahrer (altmodisch Grenze EVO), bei der "Vergaserexplosion" denke ich: "..ist halt `ne Harley..", bei der Öldusche aus der Kurbelgehäuseentluftung auf die Rokker Jeans geschockt denke ich: "..so ist das bei Harley.." usw. usw.

Bis ich die Indian Scout gesehen habe.

Geschmack hin und her, ich war von der Optik sehr angetan, ich war bereit meine Oldschool tecnhische Überzeugung aufzugeben, alle meine Regeln zu brechen:

keine neu Fahrzeuge
keine EFI`s
keine Wasserkühlung
keine ABS
keine Linien BUSse in der Verkabelung
keine Software

Nach der Probefahrt bin ich einfach cool geblieben, das war eine Ernüchterung, die scout war einfach viel zu perfekt, alle "Nachteile" einer Harley haben mir einfach gefehlt, Vergaserexplosionen, Gerüttele und Geschüttele, Reifenverbrauch im Stand fröhlich
Aber ich kann immer noch nicht ruhig atmen, wenn ich eine Indian Scout sehe.

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Gruß Quadrigo # 43