Forum (https://forum.milwaukee-vtwin.de/index.php)
- Allgemein (https://forum.milwaukee-vtwin.de/board.php?boardid=16)
-- Laberecke (https://forum.milwaukee-vtwin.de/board.php?boardid=19)
--- Quo vadis, Harley-Davidson? (https://forum.milwaukee-vtwin.de/threadid.php?threadid=98731)
zum zitierten Beitrag Zitat von George
Vielleicht kommen wir langsam mal wieder von den subjektiv ach so glorreichen 70ern in die Neuzeit zurück.
Hier ein Brückenschlag:
Für mich ist Fakt, dass sich Harley in der AMF Zeit finanziell sehr schwer tat, auf der anderen Seite aber sehr innovative Wege beschritt. Willi G. war zumindest jemand, der sich die Ideen der Outlaw-Subkulturen genau anschaute und dann in eigene, natürlich etwas abgemilderte Formen goss.
So gelang ihm schon mal die Super Glide und die folgenden, darauf aufgebauten leichteren Bigtwin Modelle. De facto hat er das übernommen, was die bösen Rocker schon jahrelang praktizierten: die überladenen FL Modelle vom Ballast befreien und vorne eine Sportster Gabel dranbauen.
Die HD Formensprache blieb dabei immer deutlich, weil das Baukastensystem, was damals notgedrungen genutzt werden musste, es erlaubte, Umbauten schnell umzusetzen.
Das war dann auch bei den Evos so, als der Wechsel der Motor- und Rahmenkonstruktion vollendet war. Vieles konnte man über lange Jahre von anderen Modellen übernehmen, was natürlich auch eine breitere Masse an Menschen erzeugte, die sich diesem Thema widmete.
Nach dem Buyback in den 80ern gab es allerdings auch schon mal eine große Welle des Kunden-Widerstandes, weil HD plötzlich die kleinen, nicht autorisierten Händler, der Reihe nach abmahnte und abkassierte; diejenigen, die jahrelange Treue zur Marke hielten und das Überleben gesichert hatten. Bis heute gibt es Biker, die ihr HD Patch verkehrt herum aufnähen (Flip your Patch), um stillen Protest gegen die Firmenpolitik auszudrücken.
Mit dem Twin Cam funktionierte die Evo- und Shovel "Interchangibility" dann nur noch teilweise, denn die technischen Anforderungen mussten aufgrund sich schnell verschärfender Gesetze zügig umgesetzt werden.
Plötzlich gab es EFI, ECU, Sensoren, Kats, Klappensteuerung und Wasserkühlung. Früher hatte man mal schnell einen Vergaser oder die Zündung getauscht, heute gibt es Dyno Prüfstand und Mapping.
Die Szene und die Schrauber haben aber auch das mitgetragen und ertragen.
Als zuletzt aber in kürzester Zeit zum einen die jahrelangen ikonischen Modellreihen wie Sportster oder Dyna einfach endeten, war das für viele auch schon das Ende der glorreichen HD Ära.
Das in Verbindung mit den Vorwürfen der "Wokeness" in einer emotional aufgeladenen Debatte über Nachhaltigkeit und Umweltschutz führt dazu, dass HD sich sehr gut überlegen muss, wie...
A. ... die Zahlen stimmen
B. ... die Kundschaft nicht abwandert
C. ... der Mythos nicht zum Witz verkommt (wobei das schon in den 90ern begann, mit dem Slogan "Bei uns kaufen Sie eine Philosophie, das Motorrad gibt es gratis dazu").
Ich persönlich habe mit HD als Company eigentlich abgeschlossen und komme mir teilweise vor wie in der ersten "Widerstandswelle".
Zum Freundlichen fahre ich nur, wenn es überhaupt nicht anders geht. Ich unterstütze die unabhängigen Schrauber, ich fahre nur Modelle, bei denen ich mir selber zutraue, Fehler zu beheben und Umbauten selber vorzunehmen.
Und trotzdem trage ich paradoxerweise immer noch HD TShirts und zeige auch sonst meine Verbundenheit zur Marke, in Reminiszenz an die vielen Dinge, die ich auf meiner Shovel, meinem Evo, meinen TCs, meiner V Rod erleben durfte und ich bin mir bewusst, dass das, was ich in bald 30 Jahren Harleyfahren erlebt habe, kein Neueinsteiger mehr erleben wird.
Die werden ihre eigenen Wege und Zufriedenheiten finden müssen, so wie die Company gerade selber.
Aber so ist es doch eigentlich immer, wenn sich die Zeiten ändern.
Irgendwie habe ich dann doch die Hoffung, dass sie überhaupt überleben.
zum zitierten Beitrag Zitat von Atomar
zum zitierten Beitrag Zitat von George
Vielleicht kommen wir langsam mal wieder von den subjektiv ach so glorreichen 70ern in die Neuzeit zurück.
Hier ein Brückenschlag:
Für mich ist Fakt, dass sich Harley in der AMF Zeit finanziell sehr schwer tat, auf der anderen Seite aber sehr innovative Wege beschritt. Willi G. war zumindest jemand, der sich die Ideen der Outlaw-Subkulturen genau anschaute und dann in eigene, natürlich etwas abgemilderte Formen goss.
So gelang ihm schon mal die Super Glide und die folgenden, darauf aufgebauten leichteren Bigtwin Modelle. De facto hat er das übernommen, was die bösen Rocker schon jahrelang praktizierten: die überladenen FL Modelle vom Ballast befreien und vorne eine Sportster Gabel dranbauen.
Die HD Formensprache blieb dabei immer deutlich, weil das Baukastensystem, was damals notgedrungen genutzt werden musste, es erlaubte, Umbauten schnell umzusetzen.
Das war dann auch bei den Evos so, als der Wechsel der Motor- und Rahmenkonstruktion vollendet war. Vieles konnte man über lange Jahre von anderen Modellen übernehmen, was natürlich auch eine breitere Masse an Menschen erzeugte, die sich diesem Thema widmete.
Nach dem Buyback in den 80ern gab es allerdings auch schon mal eine große Welle des Kunden-Widerstandes, weil HD plötzlich die kleinen, nicht autorisierten Händler, der Reihe nach abmahnte und abkassierte; diejenigen, die jahrelange Treue zur Marke hielten und das Überleben gesichert hatten. Bis heute gibt es Biker, die ihr HD Patch verkehrt herum aufnähen (Flip your Patch), um stillen Protest gegen die Firmenpolitik auszudrücken.
Mit dem Twin Cam funktionierte die Evo- und Shovel "Interchangibility" dann nur noch teilweise, denn die technischen Anforderungen mussten aufgrund sich schnell verschärfender Gesetze zügig umgesetzt werden.
Plötzlich gab es EFI, ECU, Sensoren, Kats, Klappensteuerung und Wasserkühlung. Früher hatte man mal schnell einen Vergaser oder die Zündung getauscht, heute gibt es Dyno Prüfstand und Mapping.
Die Szene und die Schrauber haben aber auch das mitgetragen und ertragen.
Als zuletzt aber in kürzester Zeit zum einen die jahrelangen ikonischen Modellreihen wie Sportster oder Dyna einfach endeten, war das für viele auch schon das Ende der glorreichen HD Ära.
Das in Verbindung mit den Vorwürfen der "Wokeness" in einer emotional aufgeladenen Debatte über Nachhaltigkeit und Umweltschutz führt dazu, dass HD sich sehr gut überlegen muss, wie...
A. ... die Zahlen stimmen
B. ... die Kundschaft nicht abwandert
C. ... der Mythos nicht zum Witz verkommt (wobei das schon in den 90ern begann, mit dem Slogan "Bei uns kaufen Sie eine Philosophie, das Motorrad gibt es gratis dazu").
Ich persönlich habe mit HD als Company eigentlich abgeschlossen und komme mir teilweise vor wie in der ersten "Widerstandswelle".
Zum Freundlichen fahre ich nur, wenn es überhaupt nicht anders geht. Ich unterstütze die unabhängigen Schrauber, ich fahre nur Modelle, bei denen ich mir selber zutraue, Fehler zu beheben und Umbauten selber vorzunehmen.
Und trotzdem trage ich paradoxerweise immer noch HD TShirts und zeige auch sonst meine Verbundenheit zur Marke, in Reminiszenz an die vielen Dinge, die ich auf meiner Shovel, meinem Evo, meinen TCs, meiner V Rod erleben durfte und ich bin mir bewusst, dass das, was ich in bald 30 Jahren Harleyfahren erlebt habe, kein Neueinsteiger mehr erleben wird.
Die werden ihre eigenen Wege und Zufriedenheiten finden müssen, so wie die Company gerade selber.
Aber so ist es doch eigentlich immer, wenn sich die Zeiten ändern.
Irgendwie habe ich dann doch die Hoffung, dass sie überhaupt überleben.
Dem kann ich 100% zustimmen! Danke dafür!
Aber auch als alter EVO Schrauber habe ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen und eine Breakout zur Probe gefahren. Das sind schon Welten Unterschied und das hat definitiv seine Daseinsberechtigung. Ich bin sogar regelrecht begeistert davon, wie das beschleunigt und auf der Straße liegt. Das konnte ich mir vorher nicht vorstellen, dass mich das überhaupt begeistern kann.
Mittlerweile überlege ich immer mal, ob ich mir so eine Breakout als Fahrbare Alternative zum Custombike hin stelle…aber auch eine NightRod oder V-Rod kommen in Frage. Einfach um die Custom etwas zu entlasten. Denn die letzten 2 Jahre mit über 10.000km haben schon einige Spuren hinterlassen…
__________________
When your chopper is broken you fix it. When you are broken your chopper fixes you.
zum zitierten Beitrag Zitat von SaCuS
zum zitierten Beitrag Zitat von motorcycle boy
Die Lücken , die Zeitz hinterlässt, werden von der Konkurrenz mit atemberaubenden Tempo gefüllt:
"Harley" aus China!? Irgendwann kommt wohl alles aus China ... *würg*
__________________
„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
zum zitierten Beitrag Zitat von motorcycle boy
zum zitierten Beitrag Zitat von SaCuS
zum zitierten Beitrag Zitat von motorcycle boy
Die Lücken , die Zeitz hinterlässt, werden von der Konkurrenz mit atemberaubenden Tempo gefüllt:
"Harley" aus China!? Irgendwann kommt wohl alles aus China ... *würg*
Das Thema dürfte jetzt zumindest bei allem Elektronischem an der Harley und später auch an Bikes auch der Konkurrenz für Europa durch sein:
https://www.tourenfahrer.de/nachrichten/artikel/cf-moto-im-visier-der-us-behoerden/
zum zitierten Beitrag Zitat von Atomar
Ein Krieg hat in den vergangenen Jahrzehnten Harley Davidson immer mehr genutzt als geschadet.
Mal sehen ob es wie in diesem Falle bei einem Wirtschaftskrieg auch funktioniert.
__________________
Prost...auf fallende Benzinpreise
Und der Abwärtstrend geht unvermindert weiter. Das Kernzitat zeigt die krasseste Fehlentscheidung beispielhaft auf:
„Doch die Nachfrage verlagert sich zunehmend hin zu leichteren, günstigeren Modellen und das Einstiegsmodell um die 12.000€ fehlt weiterhin. Bis heute konnte keine adäquater Ersatz für die Sportster Evolution Modelle geliefert werden.“
Das Investionsgeld wurde in der woken Livewire versenkt …
__________________
„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
Dazu passt die Entwicklung bei Mercedes unter CEO Källenius, offensichtlich großes Strategievorbild von Zeitz.
Beim Lesen des Auszugs denke man nur an die vielen Gleichteile von XL und F-Modellen, von den Hydrostösseln bis hin zur Einspritzung
Aus dem heutigen Pioneer:
“#5 Fragwürdige Luxusstrategie
Källenius hat die A- und B-Klasseabgeschafft und setzt auf reinrassige Luxuskarossen. Zusammen mit seinem Finanzchef warb der CEO vor zwei Jahren bei einem Investorentreffen an der Côte d’Azur für seine „Economics of Desire“.
Fehlkalkulation: Der Absatz im Stuttgarter Top-End-Segment, also S- und G-Klasse sowie die Maybach- und AMG-Modelle, sank in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 19 Prozent auf knapp 199.000 Autos.
Jahrhundertirrtum: Auch wenn die unteren Klassen nie viel Geld verdienten, so lieferten sie Deckungsbeiträge für die Overhead- und Entwicklungskosten. Stellt man diese Klassen ein, fällt ein erhöhter Overhead bei den Oberklassen an – und drückt dort auf die Margen.
Der tendenzielle Fall der Profitrate:Die Marge von Mercedes-Benz Cars soll 2024 nur noch in einem Korridor zwischen 7,5 und 8,5 Prozent liegen. Versprochen hatte man den Investoren zehn bis elf Prozent.“
#6 Investoren auf der Flucht
Design for Disaster: Verfällt die Marge, purzelt der Börsenkurs hinterher. Allein innerhalb der vergangenen sechs Monate haben die Stuttgarter fast ein Viertel ihres Börsenwertes verloren, derweil der Dax von einem Rekordhoch zum nächsten eilt.
Källenius ist nicht mehr der Star der Börse, sondern ihr Sorgenkind. Moritz Kronenberger, Portfoliomanager bei Investment, spricht von einem „Desaster“.
__________________
„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
Harley Davidson ist nicht mehr Harley Davidson.
Die allerersten Harleys in meinen Kinder-, und Jugendjahren war FLHs, diese überschweren Motorräder, die uns völlig unbekannt waren. Riesige Bikes mit Lampen ohne Ende. Alles blinkte und blitzte, und sie donnerten , schöner konnte es gar nicht sein...
Die erste Sportster fuhr unser Freund Werner aus Oldenburg, Sportster, was ist das?. Die erste Harley im Landkreis war meine 1977er FXE. Damals unverständlich, warum kauft sich jemand für viel Geld ein langsames Alteisen, wenn man für das gleiche, oder weniger Geld, doppelt so viel, oder auch mehr PS kaufen kann.
Micha
Im Dateianhang Ron Paugh und Art le Greco ("Paughco")
Der gute alte Werner, jaja, ...
__________________
Prost...auf fallende Benzinpreise
Das ist sehr einfach, eure Harleys sind keine Harleys mehr. Die richtig "fetten" Motoren machte die Yamaha V-Max schon seit den späten 1970er Jahren vor.
150 DIN PS am Gasgriff, natürlich war das die Spitze, Harley hat so etwas nie erreicht.
Die schön gelackten galvanisierten Bikes, das ist nicht mehr "Harley-Davidsion, das ist nur noch ein Abklatsch, von dem, was einmal war.
Micha
zum zitierten Beitrag Zitat von migra1956
……Die schön gelackten galvanisierten Bikes, das ist nicht mehr "Harley-Davidsion, das ist nur noch ein Abklatsch, von dem, was einmal war.
Micha
__________________
>die einen lieben mich, die anderen hasse ich<
Naja bei vielen Modellfamilien haben sie das schon. Die neuen Sportster oder die aktuelle Fat Bob mit ihren klumpigen futuristischen Auspuffanlagen und breiten LED Scheinwerfern würden mein Interesse nichtmal wecken, wenn ich sie zum Preis meiner 2008er Fat Bob bekommen würde. Die Fat Boy ist optisch eine Ikone geblieben, aber bei 30000Sfr für ein Serienbike bin ich dann raus. Ich lobe mir wirklich die Designsprache der 90er und 2000er HDs, danach flacht es doch sehr ab.
Bei den letzten Besuchen beim örtlichen HD Händler merkt man doch schon wie sie kämpfen um noch Kundschaft zu halten oder neue zu bekommen. Da kriegst halt plötzlich den Termin für den Pneuwechsel von heute auf morgen. Ich kam aus dem Staunen kaum raus...
Gruss Peter
__________________
Highway to Filmriss
Vergleicht bloß mal die letzte echte Lowrider von 2014 - 2016 mit den heutigen „Low Rider“ oder die Tourer von heute mit der Gestaltung der Tourer von Willi G. Davidson, die er in den 50 Jahre seiner Designverantwortung höchst erfolgreich gegen zig Änderungen des jeweiligen kurzlebigen sogenannten „Zeitgeistes“ durchgesetzt und durchgehalten hat.
Diese Anbiederung an den Zeitgeist hat Harley noch nie dauerhaft was gebracht. Versuche gab es immer mal wieder in der HD-Geschichte, angefangen mit dem Boxermodell Anfang der 1920er Jahre, und alle diese Versuche sind bis heute letztendlich gescheitert.
HD ist immer nur aus folgenden zwei Gründen in eine Abwärtspirale gelangt:
__________________
„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
H-D hat die Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht: https://www.motorrad-news.com/harley-davidson-drittes-quartal-2024/
Es scheint nicht mehr vieles rosig zu sein!
In Frankfurt fahr‘n se noch alle große Autos! 😉
Freund von mir wurde für seine 2017er SG ein top Preis zum Ankauf genannt.
Und eine neue 2024er 114er SB für 5K € unter dem Ankaufspreis der SG.
Initiator der Händler, er will gar nicht verkaufen.
So walks de rabbit! 😂
__________________
Wir werden nicht grau, wir werden chrome....
Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden.....