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Geschrieben von Tommel am 05.04.2023 um 18:54:

Man kann ja bei komplett gelöstem Bowdenzug die Einstellschraube solange drehen, bis entweder die Klaue oder der Hebel an der gleichen Welle mechanisch am Anschlag sind und dann erst 1/2mm lösen.
Ganz genau.
Allerdings ist es so das die Klaue in diesem Moment am Kickerdeckel anliegt. Das will man nicht.
Deshalb sagt die MoCo auch, dreh die Schraube eine 1/2 Umdrehung oder mehr wieder raus (siehe die Doku von Moos)

Um es kurz zu machen:
Du willst nicht das der Ausrückhebel "hinten" ansteht (die Klaue liegt am Kickerdeckel an) und du willst nicht das der Ausrückhebel "vorne" ansteht (auf das Lager drückt)
Du willst die goldene Mitte treffen.
Ob dazu eine 1 Umdrehung , eine 1/2 oder noch weniger nötig ist, ist erstmal latte.
Beachte nur das jedesmal wenn du die Schraube neu jsutiert diese erst wieder rausdrehst und danach erst wieder reindrehst.

Die meisten beginnen mit einer 1/2 Umdrehung, stellen danach den Zug ungefähr ein, pumpen die Kupplung ein paar mal durch um danach nochmal das Spiel am Ausrückhebel zu kontrollieren.
Geht das nicht oder kommt die Kupplung im Fahrbetrieb zu früh oder zu spät dreht man die Einstellschraube weiter raus oder rein um danach den Zug wieder neu einzustellen.

Diese Einstellerei klappt seltenst beim 1.Mal in der Garage, fast jeder muss ein paar Meter fahren um danach noch nachzujustieren.
Das höst sich alles wahnsinnig kompliziert an. Ist es aber nicht. 2 oder 3x gemacht und dann machst du das im Schlaf. Versprochen.

Es kann gut sein das die Einstellschraube bei dir zu kurz ist, ebenso kann sein das die Druckstange zu kurz ist (es gibt viele in verschiedenen Längen).


Das Ausrücklager dreht ja eh immer mit ....
Nein.
Schau dir das Ganze nochmal an.
Das Ölschleuderblech sitzt auf einem 2-Kant der Druckstange.
Dieses Blech rotiert weil die Druckstange sich dreht denn die Druckstange ist in der sich drehenden Hauptwelle gelagert.
Das Lager dreht sich aber nur auf Grund der Ölviskosität.
Wenn du bei laufendem Motor und geradem Lenker deinen Finger reinsteckst kannst du dieses Lager stoppen. Keine Bange. Das macht nicht AUA
Du kannst es nicht anhalten ?
Dann hast du kein Spiel

Bzw, bei stehendem Motor sollte es möglich dieses Lager mit dem Finger drehen zu können.
Du kannst es nicht drehen ?
Dann hast du kein Spiel

Das ist wie früher in der Auto-Fahrschule.
Du stehst bei rot an der Ampel, Getriebe im Leerlauf, rechter Fuss auf der Bremse und du legst den linken Fuss auf das Kupplungspedal und der Fahrlehrer dir sagt "Lass den Fuß vom Kupplungspedal, der hat da nix verloren"
Wenn die Klaue permanent auf dem Lager anliegt hast du automatisch Druck auf der Einstellschraube in der Druckplatte.
Und dann läuft deine Druckstange ein weil du die Einstellschraube mit der Kugel benutzt. Selbst Fett für Drehfutter nutzt dir da nix. Die Stange trifft die Kugel nur mit einem winzigen Punkt und überträgt wieviel Kg ? Keine Ahnung. Aber ist ne Menge.
Verschleiß hast du natürlich auch bei der normalen Einstellschraube aber die ist für 2 Getriebeleben gut.


Geschrieben von Casimir am 06.04.2023 um 09:50:

Hi Tommel,
danke für deine ausführliche Erklärung.

Ich habe gestern nochmal bei ausgehaktem Bowdenzug geschaut wie weit man den Kupplungshebel nach hinten bewegen kann.
Letztendlich wird der Hebelweg durch diesen unterm Öltank begrenzt.
Das heißt, das man mit der Standarteinstellmethode, wie sie überall beschrieben wird, die Einstellschraube nur dann auf Widerstand stößt sobald entweder der Hebel oder die Klaue am Anschlag sind
oder der Bowdenzug wieder gespannt ist.
Es gibt aber sicherlich eine Hebelposition die am günstigsten für den Kuppelweg ist, weil bei mir jeder 1/10mm zum Entkuppeln zählt.

Nu hab ich aber alles wieder zusammen und gestern auch eine Probefahrt gemacht.
Die Kupplung funktioniert jetzt besser denn je und ist auch wieder schön leise.

Ich bräuchte ansonsten für den Tamer Retainer die Ein oder Andere Shimscheibe, damit der Kupplungskorb etwas weniger Spiel hat.
Vielleicht hat hier jemand sowas noch rumliegen. 1/2mm weniger Spiel wäre gut. Hab jetzt etwa 1mm Spiel. So würde die Kupplung beim Auskuppeln auch noch etwas mehr Luft bekommen.


Auf die Idee, den Finger in das Öleinfüllloch bei laufendem Motor zu stecken bin ich auch noch nicht gekommen. großes Grinsen

Bei den älteren Autos trifft das zu mit dem Ausrücklager und dem auf dem Pedal stehenden Fuß. Heute meine ich, drehen die Ausrücklager durch die hydraulische Kupplung standartmäßig mit. Sind dafür aber auch ausgelegt.
Es ist eine Frage der Schmierung.

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Grüße, Tim

Have a nice fa(h)rt...

 


Geschrieben von Casimir am 02.06.2025 um 13:11:

Hab vorgestern aus Langeweile und Interesse mal etwas an der Kupplung rumprobiert.
Ziel war es, die Hebelposition zu finden, an der man am meisten Hebelweg hat.
Dafür habe ich eine Messuhr genommen und die Einstellschraube an der Kupplungsdruckstange mit halben Umdrehungen verstellt und jeweils den Bowdenzug wieder passend eingestellt.
Beim kompletten Verstellweg der Bowdenzughülle konnte ich keine Hubänderung an der Kupplung feststellen.
Bei mir sinds 85/100mm Hub.

Dachte immer, dass die Grundeinstellung dafür gut ist, den optimalen Hebelweg einzustellen. Es dreht sich aber wohl tatsächlich nur darum ,dass die Klaue nicht am Gehäuse anliegt.

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Grüße, Tim

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Geschrieben von Tinnefou-jun am 02.06.2025 um 21:18:

zum zitierten Beitrag Zitat von Casimir
Hab vorgestern aus Langeweile und Interesse mal etwas an der Kupplung rumprobiert.
Ziel war es, die Hebelposition zu finden, an der man am meisten Hebelweg hat.
Dafür habe ich eine Messuhr genommen und die Einstellschraube an der Kupplungsdruckstange mit halben Umdrehungen verstellt und jeweils den Bowdenzug wieder passend eingestellt.
Beim kompletten Verstellweg der Bowdenzughülle konnte ich keine Hubänderung an der Kupplung feststellen.
Bei mir sinds 85/100mm Hub.

Dachte immer, dass die Grundeinstellung dafür gut ist, den optimalen Hebelweg einzustellen. Es dreht sich aber wohl tatsächlich nur darum ,dass die Klaue nicht am Gehäuse anliegt.

Meine Logik sagt aber etwas anderes:
Der größtmögliche Ausrückweg ist gegeben, wenn die Klaue auf halben Betätigungsweg im rechten Winkel zur Hauptwelle steht
und der Kupplungszug am Ausrückhebel in der gleichen Situation ist.


Geschrieben von Casimir am 02.06.2025 um 21:50:

Wie checkst du die Klauenposition?

Ist schon ein paar Jahre her, wo ich den Kickerdeckel ab hatte.
Wenn ich mich aber recht erinnere, sind Klaue und Ausrückhebel nicht in einer Linie, oder?

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Geschrieben von Tinnefou-jun am 03.06.2025 um 18:45:

Checken is nur manchmal möglich:
Wenn die Einfüllschraube so positioniert ist, das man durch die Öffnung Klaue u Ausrücklager sehen kann.
Ansonsten hoffe ich natürlich auch nur, das die Einstellangaben dem Wunsch sozusagen entsprechen.


Geschrieben von soccerpeter am 04.06.2025 um 09:03:

Moin,
beim Shovel ist der max. Ausrückweg bei korrekter Einstellung, zwischen 2,5mm bis 3mm Weg. Gemessen mit Messuhr.
Grüße

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Pessimist: Ganz schön dunkel hier...
Optimist: Ich seh ein Licht am Ende des Tunnels...
Realist: Mist, da kommt ein Zug...
Zugführer: Was machen die 3 Deppen auf den Gleisen? 


Geschrieben von Casimir am 04.06.2025 um 09:46:

zum zitierten Beitrag Zitat von soccerpeter
Moin,
beim Shovel ist der max. Ausrückweg bei korrekter Einstellung, zwischen 2,5mm bis 3mm Weg. Gemessen mit Messuhr.
Grüße

Die bekomme ich mit meiner Hardware nicht hin. 1mm wäre schon viel. Dann hätte ich den Bowdenzug aber unbelastet schon leicht unter Zug.
Das kann aber auch an meinen Armaturen liegen. Die sind nicht original.
Wenn man die Kupplung zieht, dann lässt es sich absolut leicht kicken. Da geht alles frei. Bei laufendem Motor reicht es aber nicht aus, die Gänge im Stand entspannt zu schalten. Das geht aber scheinbar nicht nur mir so.
So sehe ich zu, dass ich die Gänge beim Ausrollen runterschalte bis in den Leerlauf. Da flutscht es.
Da hilft dan, trotz Retainer, nur eine moderne Kupplung.

Aber eigentlich wollte ich hier auch nur berichten, welche Erfahrungen ich mit verschiedenen Einstellungen gemacht habe...keine Veränderung des Kupplungslift.

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Grüße, Tim

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Geschrieben von Tommel am 04.06.2025 um 11:56:

????
Du hast nur 1mm Weg und nun glaubst du das "nur eine moderne Kupplung" Abhilfe schaffen kann ?

95% der Moppeds haben nun mal ein klauengeschaltetes Getriebe und wenn du alle Gänge im Stand durchschalten
willst muss sich die Hauptwelle und das Main Drive Gear ein wenig bewegen bis die Klauen der Zahnräder aus/einrasten. 
Das geht im Stand nur wenn der Ofen ein wenig hin und her bewegt wird oder ein wenig mehr Gas. Dennoch wird es immer Klack machen
Ein zu kurzer Ausrückweg der Kupplung ist auch nicht hilfreich.
Hat nix mit Harley oder YamSuKaHonda zu tun.


Geschrieben von Casimir am 04.06.2025 um 12:11:

Naja...ich lebe halt mit der Art der schlechten Trennung, weil ich das von anderen auch so gehört habe.
Deshalb gibts ja auch den Retainer, weils da eben Probleme mit der Kupplung gibt.

Woran kanns denn aber sonst liegen...nur am Kupplungshebel???
Das könnte ich vielleicht nochmal probieren, die Armatur weiter nach außen zu bringen. Vielleicht sind meiner Lenkergriffe ja auch nur zu fett.

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Grüße, Tim

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Geschrieben von Tommel am 05.06.2025 um 12:48:

zum zitierten Beitrag Zitat von Casimir
...
Deshalb gibts ja auch den Retainer, weils da eben Probleme mit der Kupplung gibt.

...

Wenn dein Ofen im Stand bei betätigter Kupplung kriecht … hilft ein Tamer/Retainer … eventuell

Es gibt keine Probleme mit der OEM-Kupplung. 
Nur ein Problem damit Zeit in Wartung zu investieren und sich den
OEM-Krams mal bei Gelegenheit genauer anzuschauen.

Es gibt hier noch genügend "Ewiggestrige" die mit dem OEM Setup fahren und satt & zufrieden sind
siehe w&w 80-485, 80-495, 80-510 (obwohl .. die 80-510 sind falsch rum gewickelt und lösen sich selbstständig => OEM sind korrekt und nach wie vor erhältlich. Mach das mal nach Monsieurs BMW  großes Grinsen )


Geschrieben von Casimir am 05.06.2025 um 16:36:

Naja, er kriecht nicht, aber wenn ich den ersten Gang drin habe und die Kiste steht, dann hilft nur ein gezielter Gasstoß mit leichtem Druck am Schalthebel nach oben bei gezogener Kupplung.

Hab aber auch keine originale Kupplung und auch keine originalen Griffe.

Was soll ich nach Monsieurs BMW machen?

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Grüße, Tim

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Geschrieben von Tommel am 05.06.2025 um 17:28:

Mit "Monsieurs BMW" habe ich den Konzern und Kunden von BMW gemeint
fröhlich
Wenn du als vermeintlichen Übeltäter deine Griffe vermutest, dann zieh doch das Ding mal ab.
Oder häng vorher den K-zug am Ausrückhebel aus und schieb den Ausrückhebel in Richtung Sattelpfosten und mess noch mal ?
In 20min weißt du Bescheid ob es an der Kupplungsbetätigung (Lenker -> Ausrückhebel) oder am Ausrückmechanismus klemmt


Geschrieben von motorcycle boy am 05.06.2025 um 17:46:

Laut Instagram ist Monsieurs BMW. eine R100RS, die bekanntlich eine bei richtiger Einstellung 100%ig trennende Trockenkupplung hat. Die Ursachen für schlechte Schaltbarkeit liegen hier nun ganz gewiss nicht an einer richtig eingestellten Kupplung, sondern an dem deutschen Schaltautomat mit Schaltscheibe (Fotos 1 + 2: wie bei der Viergangsporty und den Big-Twin-Domgetrieben der 70er) statt Schaltwalze (Foto 3)..

Dadurch, dass die Führungsschlitze für die Führungsstifte der Schaltgabeln


Außerdem wird durch eine LEICHT schleifende ausgerückte Naßkupplung die Schaltbarkeit von nichtsynchronisierten Schaltklauen, besonders bei Stillstand in den ersten Gang, klar verbessert, wie uns die Japaner seit Jahrzehnten zeigen. Die Betonung liegt hier auf „LEICHT“ . Leider sind die Ursachen, warum eine ausgerückte Naßkupplung zu viel Schlupf aufbaut, in einem Teufelskreis mit den Parametern „Kupplungseinstellung <=> Kupplungsreibscheibenmaterial <=> Schmieröl <=> Präzision der Kupplungskonstruktion (Präzision und Reibung der Führungselemente der Kupplungsscheiben: bei modernen Kupplungen Nuten in Korb und Nabe [Foto 5] statt schlackerige und damit zum Verklemmen der Scheiben neigende Führungsstifte in der OEM-Kupplung [Foto 4] bis Shovelhead). Alleine wenn bei diesen archaischen Kupplungen die drei Muttern auf den drei verlängerten Führungsstiften zur Einstellung der Vorspannkraft der sechs Spiralkupplungsfedern nicht alle drei mit der gleichen Anzahl (Teil-)Umdrehungen angezogen wurden, werden die Kupplungsscheiben schief gegeneinander vorgespannt und klemmen schräg auf den Führungsstiften und es ist Essig mit der Einstellbarkeit des nur leichten Schleifens der Naßkupplung. Bei BMW war dies nur bei den Spiralfeder-Kupplungen bis MJ 71 eine Möglichkeit, also bei einer R100RS wie Monsieurs BMW ab 76, mithin mit Tellerfeder, sicher nicht. 

Eine Rolle speziell für die korrekte Findung des Leerlaufs findet sich auch in einer gegenüber den Gängen flacheren Ausbuchtung der Registerscheibe für den Registerhebel. Bei der billigen Schaltscheibe sind diese Ausbuchtungen direkt auf ihrem äußeren Umfang (Foto1) und wegen der billigen Herstellungsweise durch Stanzung gleich unpräzise. Foto 3 zeigt demgegenüber die viel präziseren Ausbuchtungen in der separaten Registerscheibe ganz links im Foto auf der Schaltwalze. Oben am Umfang ist die Wickelfeder zu erkennen, die den Registerhebel an den Umfang der Registerscheibe drückt. Foto 6 zeigt den Registerhebel samt Wickelfeder und Registerscheibe „von der anderen Seite“, leider auch schlecht zu sehen, weil verdeckt durch die Führungsachse für die Schaltgabel des fünften und sechsten Ganges.

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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)


Geschrieben von Casimir am 05.06.2025 um 21:17:

zum zitierten Beitrag Zitat von Tommel
Mit "Monsieurs BMW" habe ich den Konzern und Kunden von BMW gemeint
fröhlich
Wenn du als vermeintlichen Übeltäter deine Griffe vermutest, dann zieh doch das Ding mal ab.
Oder häng vorher den K-zug am Ausrückhebel aus und schieb den Ausrückhebel in Richtung Sattelpfosten und mess noch mal ?
In 20min weißt du Bescheid ob es an der Kupplungsbetätigung (Lenker -> Ausrückhebel) oder am Ausrückmechanismus klemmt

Jo, ich werde mich da die Tage nochmal detektivisch auf Suche begeben...

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