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Geschrieben von Mudman am 16.04.2011 um 23:14:

Zitat von viczena
Zitat von olperer
Nach meiner Erfahrung verbessert ein guter Geradeauslauf die Tourentauglichkeit , mindert aber die Handlichkeit. Der Lenkkopfwinkel und der Nachlauf sowie das durch das Fahrergewicht auszulenkende Bike-Gewicht sind Haupteinflussgrössen für die Handlichkeit. Wer bereit ist Risiken einzugehen wird schneller lernen enge Kurven schneller zu fahren als der vorsichtigere Fahrer. Kommt auch drauf an , wer den Schaden finanziert.
mfg olperer

Ein "vorsichtiger" Fahrer ist kein "sicherer" oder "guter" Fahrer, Das wird man nur durch Training.

Wer in den Alpen (ausser am alten Mont Cenis) irgendwelche Schwierigkeiten mit einer Serien-Harley hat (auch zu zweit vollbeladen), der hat schlicht Probleme mit seinem fahrtechnischen Können. Das liegt nicht an der Maschine. Und auch nicht daran, wieviel Fahrpraxis man hat. Oder nicht hat.

"Vorsichtige" Fahrer, die knapp am Schrittempo versuchen, die Fuhre um die Kurve zu drücken und dabei immer wie gebannt auf die nächste Mauer, den entgegenkommenden Verkehr oder den Abgrund schauen, gefährden sich und andere.

Also, das kann man nicht so sagen. Es gibt Harleys, die sind voll passtauglich und welche, die bei speziellen Kurven schwierig zu fahren sind, zum Beispiel wegen der Trittbretter.
Die Fahrpraxis, die man hat macht sehr wohl was aus, weil man aus Erfahrung wissen kann, was die Karre mitmacht und wieviel Stahl man verliert, wenn man mit Trittbrettern versucht, sich wie mit einer Sportmaschine fortzubewegen. "Knapp Schrittempo" ist natürlich bedenklich, aber was ist dagegen zu sagen, wenn man eine Kurve mit der tiefen Heritage mit Trittbrettern dran mit 50 Sachen fährt, während ein Sportyfahrer die gleiche lässig mit 80 umrundet?
Ich fahre jedenfalls kein Oldstylebike mit beschränkter Kurventauglichkeit um damit ne Kurvenhatz anzufangen, das wäre doch kompletter Blödsinn Baby
Und was das Training/Erfahrung angeht: Ich habe alles zusammen knapp 2 Millionen Km hinter mir (Lkw,Pkw+Bike), ich glaub ich krieg die Fahrerei schon einigermaßen zusammen

Mudman Augenzwinkern

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Endlich bist Du ohne Leid, wir sehen uns wieder in einiger Zeit...

Danke Dir für vielen schönen Jahre, unsere Liebe wird ewig weiterbestehen...

Eines Tages fahren wir "drüben" weiter...


Geschrieben von viczena am 17.04.2011 um 01:30:

Ich fahre ein Bike mit Trittbrettern. Und glaube mir: ich habe keinerlei Probleme in den Alpen.

Es kann Probleme bei umgebauten Bikes geben (extra tief, breit, dick: Poser Bikes eben). Aber nicht bei Serien-Harleys.

Und wir reden auch nicht von Kurven, die mit 50 umrundet werden. Sondern mit 20 und weniger.

Und ich habe etwa dieselbe wegstrecke hinter mir. Wenn nicht noch mehr. Und ich habe immer wieder sehr viel gelernt. Beim Autofahren und bei den Motorrädern. Gerade wenn ich dachte: Mehr geht jetzt eigentlich nicht mehr...

Viele fahren 20 Jahre Motorrad: Jedes Jahr wie das erste Jahr. Zwanzig mal.


Geschrieben von olperer am 18.04.2011 um 11:02:

@viczena,
das Thema war das Stilfser Joch . Ich meine dieser Pass stellt bes. Anforderungen an den Biker , der mit einem Harley Tourer ,ev. Fulldresser diesen Pass anfahren will. Der von Dir erwähnten Mt.Cenis sowie weitere franz. Alpenpässe u.a. auf der Haute Route / Route Napoleon die ich fast jedes Jahr einmal auf meiner Tour zum Mittelmeer befahre , stellt diese Anforderungen m.E. nicht. Col Madelene , Col d.Iseran,Col du Galibier, oder Col d.Izoard sind , wenn schneefrei , kein Problem für den geübten Tourenfahrer ,um nur einige zu nennen.
Hinsichtlich des vorsichtigen Fahrers ist noch hinzuzufügen , er ist vielleicht kein guter Fahrer , aber begibt sich nicht bewusst in eine Situation die er nicht überblicken und ohne Schwierigkeit
überwinden kann. Insofern bringt er sich und andere weniger in Gefahr.
Gegen ein Fahrtraining spricht überhaupt nichts.
mfg olperer

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Dives qui sapiens est


Geschrieben von Zaubrberg am 18.04.2011 um 12:24:

Spitzkehren sind dem wenden auf der Straße näher als dem fahren von Kurven... in einer Spitzkehre umzufallen ist nicht schön aber auch nicht unbedingt lebensgefährlich... lebensgefährlich ist es in einer schnellen Kurve im Gegenverkehr (Rechtskurve) oder im Wald (Linkskurve) zu landen...

Bei vielen ist es Glücksache wie sie die Kurve nehmen, wenn sie dann befürchten es passt nicht fangen die an zu bremsen... noch schlimmer ist das krampfhafte in die Kurve lenken, die Maschine richtet sich auf... anders rum ist richtig...
Gibt tatsächlich Leute denen man das erklärt und die probieren und sagen klasse, wie leicht das ist Kuven zu fahren... andere probieren nicht und kapieren es nie... und dann gibt es noch die Altmeister, die machen es automatisch richtig, können oder wollen es aber keinem erklären wie es geht, ist ja selbstverständlich. Augen rollen


Geschrieben von Daren am 18.04.2011 um 13:39:

Ich fahre eine FatBob (die ist wie gemacht für Schräglagen) und eine E-Glide. Wenn ich lese, das das mit der Schräglage mit 350kg nicht geht, kann ich nur einen Fahrlehrgang empfehlen, denn die 350kg lassen sich prima in die Kurve pressen. Im Ùbrigen gilt, wenn man denkt, dass geht nicht mehr schräger, ist man gerade am Anfang einer möglichen Schräglage angekommen. Und wenn ich lese, dass Harley und Kuvenfahren sich ausschließen, dann frage ich mich, wie diese Herrschaften mit den runden Straßenführungen umgehen (wird die Harley dann um die Kurve getragen?)

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<<...tu es oder lass es...>>

Harley Sox Rhein-Main -you never ride alone-


Geschrieben von Adi am 18.04.2011 um 14:25:

Die Einen können es und die Anderen sollten am besten Jährlich ein Kurs besuchen, damit sie es auch lernen.
Wer da falschen Stolz hat und meint es geht schon irgendwie, der ist auf dem Holzweg und gefärdet sich und Andere.
Davon abgesehen tun sich ganz andere Welten des Motorradfahrens auf, wenn man einigermaßen in der Lage ist ordentlich Kurven zu fahren.
Denn genau das macht Motorradfahren aus.

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Lieber Gott, bitte lass mich bloß nicht erwachsen werden cool


Geschrieben von Daren am 18.04.2011 um 14:32:

So ises!

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Geschrieben von Zaubrberg am 18.04.2011 um 17:09:

Die besten Flieger sind die schlechtesten Fluglehrer, das ist erwiesen und das ist beim Motorrad fahren nicht anders.
Beim Kurventraining ist ja auch nur einer der viel redet, aber nicht wagt sich mit aufs Motorrad zu setzen um es dem Probanten zu zeigen... so ein Training bringt vielen nix... wie wäre es die Leute hier zu ermutigen mal selber was aus zu probieren statt immer nur ans Kurventraining zu verweisen?

@Adi
Was glaubst du wie oft ein Nichtschwimmer zum Schwimmunterricht gehen muß, wenn der einmal jährlich stattfindet, bis er schwimmen kann?

@Daren
Beschreib doch bitte mal wie das "in die Kurve pressen" praktisch gemacht wird.


Geschrieben von Mr. ED am 18.04.2011 um 22:23:

einfach am Lenker in die Kurve drücken, das brauchst Du aber nur wenn das
Motorrad sich nicht freiwillig in die Kurve legt, z.B. die Fat Bob hat dicke Reifen,
da mußt Du nachdrücken, um die störrische Fuhre besser in die Kurve zu
bekommen, war bei meiner genauso. Die Night Train, durch den dünnen
Vorderreifen, fällt da praktisch hinein, man muß bei ihr aber auch üben um
einen sauberen Strich in den Kurven zu fahren, das einem am Kurvenausgang
nicht der Schwung ausgeht. Bewegt man eine so schweres Motorrad etwas
flotter trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen gerade bei vielen und
engen Kurven.


links Kurven nicht anschneiden
immer rechts der Mitte fahren
und Kurven immer schön rund fahren
( Kreise, Sonntags auf leeren Supermarkt Parkplätzen, fahren
linke, rechte und immer und immer wieder )

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Son of Arthritis Orencia Chapter


Geschrieben von Adi am 19.04.2011 um 00:38:

zum zitierten Beitrag Zitat von Zaubrberg
Die besten Flieger sind die schlechtesten Fluglehrer, das ist erwiesen und das ist beim Motorrad fahren nicht anders.
Beim Kurventraining ist ja auch nur einer der viel redet, aber nicht wagt sich mit aufs Motorrad zu setzen um es dem Probanten zu zeigen... so ein Training bringt vielen nix... wie wäre es die Leute hier zu ermutigen mal selber was aus zu probieren statt immer nur ans Kurventraining zu verweisen?

@Adi
Was glaubst du wie oft ein Nichtschwimmer zum Schwimmunterricht gehen muß, wenn der einmal jährlich stattfindet, bis er schwimmen kann?

@Daren
Beschreib doch bitte mal wie das "in die Kurve pressen" praktisch gemacht wird.

Ich ging davon aus, dass die Meisten hier über soviel Verstand verfügen, dass ein jährliches ADAC Training nicht die Fahrpraxis auf der Strasse ersetzt, aber trotzdem ein wirksames Mittel ist dem Ein oder Anderen den zusammengeniffenen Arsch in jeder Kurve zu lockern.
Nicht mehr und nicht weniger Baby

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Lieber Gott, bitte lass mich bloß nicht erwachsen werden cool


Geschrieben von Zaubrberg am 19.04.2011 um 07:41:

@Adi
Ich will ja auch nur die Leute animieren mal am Lenker zu wackeln und zu schauen was passiert...


Geschrieben von Daren am 19.04.2011 um 08:28:

zum zitierten Beitrag Zitat von Zaubrberg
Die besten Flieger sind die schlechtesten Fluglehrer, das ist erwiesen und das ist beim Motorrad fahren nicht anders.
Beim Kurventraining ist ja auch nur einer der viel redet, aber nicht wagt sich mit aufs Motorrad zu setzen um es dem Probanten zu zeigen... so ein Training bringt vielen nix... wie wäre es die Leute hier zu ermutigen mal selber was aus zu probieren statt immer nur ans Kurventraining zu verweisen?

@Adi
Was glaubst du wie oft ein Nichtschwimmer zum Schwimmunterricht gehen muß, wenn der einmal jährlich stattfindet, bis er schwimmen kann?

@Daren
Beschreib doch bitte mal wie das "in die Kurve pressen" praktisch gemacht wird.

Mr. ED hat das schon ganz gut beschrieben, vor allem das am Lenker drücken. Wichtig ist, viel üben und Respekt aber keine Angst haben. Ansonsten bringt das theoretische Gelaber nicht so viel, sondern üben, üben üben.... Im übrigen biete ich den Leuten, mit denen ich fahre an, mit ihnen zu üben, wenn sie es wollen, also keine Unterstellungen, bitte Baby

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Geschrieben von Adi66 am 19.04.2011 um 09:02:

Da hast Du Recht. Ich musste nach dem Umstieg von der Supermoto bzw. dem Supersportler auf die Dicke auch erstmal das Kurvenfahren neu lernen. Hatte das Gefühl, noch nie vorher auf einem Bock gesessen zu haben. Es ist schon ungewöhnlich, wenn man seine Hausstrecke plötzlich in deutlich reduzierten Schräglagen fahren muss und die Kurvenradien sich bei der bislang gewohnten Geschwindigkeit deutlich vergrößerten. Bei meiner ersten Tour war ich etwas zu flott unterwegs, habe mich in gewohnter Manier in die Kurve geschmissen, wogegen dann plötzlich die Trittbretter etwas hatten. Die Folge; verkrampft und bald aus der Kurve geflogen. Nur durch beherztes Aufrichten und Bremsen gefolgt von trittbrettermordendem Drücken konnte ich es vermeiden, die Dicke wegzuschmeißen. War 'ne reine Kopfsache. Danach bin ich erst mal auf einen großen Parkplatz gefahren und habe das Kurven- und Slalomfahren mit stetig steigender Geschwindigkeit geübt, um die Dicke mal richtig kennen zu lernen . Insofern kann ich jedem nur raten, sich zu Saisonbeginn ein Fahrsicherheitstraining zu gönnen und sich ab und zu mal ein wenig Zeit auf einem großen Parkplatz zu nehmen. Augenzwinkern

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~~ Vier Räder bewegen den Körper; doch nur zwei Räder bewegen die Seele ~~


Geschrieben von BigM am 19.04.2011 um 09:09:

bei schnellen ausweichmanövern empfiehlt sich auch den popo etwas locker zu machen und mit etwas druck auf die fußrasten zu arbeiten. ich weiß nicht genau ob das mit den vorverlegten, die die meisten hier ja fahren, noch so gut geht, aber bei den mittigen rasten der iron geht das wunderbar.
ideal zum training eignet sich hierzu ein kanaldeckelslalom mit niedriger geschwindigkeit. das mach ich ab und zu mal, wenn mir innerorts in unbelebten 30er zonen langweilig ist.

generell ist es aber so, dass man phyiskalisch wohl einiges an schräglage, auch mit 250 - 350 kg motorradgewicht hinbringen könnte, aber meistens dann irgendwas aufsetzt. ich für meinen teil habe zumindest in rechtskurven schon die fußrasten und die auspufschelle etwas angefeilt. wenn das in einer krassen kurve passiert, die man unterschätzt hat, kann es ja dann auch passieren, dass es einen aushebelt, was noch fataler wäre. also fahr ich, vor allem unbekannte kurven, auch mit der sportster vielleicht einen ticken vorsichtiger an als nötig. grenzbereichexperimente kann man ja auf der hausstrecke machen. ansonsten: augen zum kurvenausgang, der rest passiert dann fast von alleine.


Geschrieben von Zaubrberg am 19.04.2011 um 09:13:

Die Antworten gefallen mir! Freude
Ich fahr ja noch gar nicht lange, nicht mal 2 Jahre und 20000km... und bin durch Zufall dahinter gestiegen wie man es vermeiden kann aus der Kurve getragen zu werden oder im Gegenverkehr zu landen. Die ersten 2 Monate hab ich ein paar mal echt Glück gehabt... und dann kriegt man Angst... dann beschlägt das Visier schon vor der Kurve weil man Muffe hat... kapiert man aber das man das kurveninnere Lenkerende nur ein wenig nach vorn drücken muss, dann weicht die Angst dem Übermut - ähm - Respekt wollt ich sagen! Augen rollen
Bin grad dabei mir den Druck auf die Fußrasten abzugewöhnen, im Gegenteil, Fuß anheben damit die Raste hochklappen kann cool