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Geschrieben von Moos am 17.03.2024 um 09:11:

Daheim zählt die Zeit nicht. Lieber etwas länger als am Schluß irgendwo nen Fehler eingebaut. Bin da auch immer sehr gewissenhaft, zumindest wenn ich ne Rep. zum ersten mal mache.

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Moos

Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.


Geschrieben von bestes-ht am 17.03.2024 um 10:32:

Vor allem sparst bei Stundenzeiten bis 165,- € 😳 noch mehr, wennst länger brauchst!!! 😂

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Wir werden nicht grau, wir werden chrome....

Wo gehstn hin? Motorrad fahren. Warst du doch gestern erst. Ja, bin aber nicht fertig geworden..... fröhlich fröhlich fröhlich


Geschrieben von Agossi am 19.03.2024 um 23:11:

So, heute habe ich endlich die restliche Zeit gehabt und mir grossen Mut gefasst!

Zuerst noch der erforderliche Ölwechsel erledigt, den K+N-Luftfilter endlich wieder mal ausgewaschen und neu eingeölt und dabei in der Einstellhalle noch einen netten älteren Herrn kennengelernt, der früher mal Harley fuhr und mit dem ich mich über eine Stunde nett unterhalten habe. Beim Verabschieden reichte er mir die Hand und Daumen hoch, dass dies mit der Reparatur schon klappen wird.

Und wie recht er hatte: ich räumte noch das Werkzeug auf und putzte die Öllachen am Boden auf (man kann aufpassen wie man will, es gibt immer eine Sauerei...) und fasste dann endlich den Mut, die Zündung einzuschalten und erst mal ohne offenen Benzinhahn den Anlasser drehen zu lassen. Nach 3s orgeln erlosch dann auch die Öldruckwarnlampe und keinerlei auffällige Geräusche waren wahrnehmbar. Also nun, aufs Ganze, Benzinhahn auf, Choke gezogen und hulla. Nach einer halben Umdrehung sprang er auf sofort an, spuckte ein wenig rum und ich merkte sofort, dass er wohl absaufen will. Nun ein wenig Choke zurück und Gashahn arretiert und das angenehme Gedonner und Potato stellte sich ein.
 
Nach 30s verdampften dann alle Öl-, Kupferspay und Bremsenreinigerrückstände und endlich konnte ich mich auf das Motorengeräusch konzentrieren: was soll ich sagen, die Raparatur war ein voller ERFOLG! Keinerlei mechanische Geräusche, ausser einem leichten Gesäusel und irgendeiner undichten Stelle war nichts zu hören! Nicht mal irgendein Klapper-, Klacker-, Klicker- und sonstige abnormalen Geräusche! HURRA!!

Natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen, schnell in der langen Einstellhalle (ca. 200m) ein paar Längen 'abzuspulen'. Das einzige ungewöhnliche Geräusch, ein Quietschen, kam gelegentlich aus dem Primärkasten, wie wenn die Kupplung trockengelaufen ist über die fünfmonatige Pause...mal sehen, wie sich das entwickelt.

Was aber absolut fantastisch ist, die EVL-3010 ist SUPER! Das Bike geht ab, sowas hätte ich nicht für möglich gehalten. Ganz unten ruckt es zwar etwas stärker als mit der EV-13, aber ab ca. 1800/min ist der Anzug absolut brachial! Hätte nie gedacht, das sowas noch möglich ist. Morgen fahre ich das erste Mal wieder zur Arbeit mit dem Bike und teste alles aus.

Es gibt noch etwas zu erledigen: 1. pfeift aus bei der vorderen Einlassstossstange aus dem Stösselrohr oben am Kopf, da sitzt wohl die Hülse nicht weit genug drin (O-Ringe sind ja alle neu) und 2. patscht er beim Gasgeben jetzt stärker gelegentlich aus dem Vergaser. Da muss ich die Einstellung des Vergaser noch korrigieren. Jedoch der erste Eindruck ist derart überwältigend, dass ich kaum zur Ruhe komme und die morgige Fahrt zur Arbeit kaum erwarten kann!! Ich hab mich noch nie so riesig auf den Saisonstart gefreut wie heute großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen

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Wenn dir der Staat alles gibt, was du willst,
wird er dir irgendwann alles nehmen, was du hast.

Freiheit und Frieden für die Ukraine!
 


Geschrieben von Agossi am 08.04.2024 um 10:59:

So, nach nun über 200km endlich ein kleines Résumé:

- Die O-Ringe im Kopf habe ich gefixt, die Stösselrohre waren vorne nicht komplett eingesteckt. Musste ich von unten mit einem Schraubenzieher richtig reinklopfen.
- Alle lauten mechanischen Ventilgeräusche sind komplett verschwunden: erst ab Drehzahlen über 3000/min kann man leichte Geräusche hören, was ich aber für einen Stossstangenmotor völlig normal finde.
- Der Motor hat unterherum mehr Drehmoment als mit der EV-13, aber erst ab ca. 2000/min merkt man es deutlich.
- Der Vergaser macht mehr Probleme als vorher: beim Kaltstart trotz Choke spuckt er immer wieder in den Vergaser. Es ist ein Dynojet-Schieber mit 46er-LL-Düse verbaut. Das Ganze ist mir suspekt, weil der Schieber meiner Meinung nach zu schnell runterschnappt und nicht so 'schmatzend', wie das sein sollte. Da alles der Vorbesitzer verbaut hatte, muss ich da wohl mal generell dahinter. Wenn die Maschine dann warm ist, läuft alles wie normal (denke ich)...
- Das Zahnrad der neuen Nockenwelle hört man ganz leicht. Tönt etwa so wie die Shovelhead eines Einstellhallen-Kollegen oder wie die aktuellen M8-Motoren. Aber insgesamt ist der EVO-Motor von Natur aus, wenn alles mechanisch i.O. schon sehr leise, da muss ich mich zuerst dran gewöhnen. Man hört fast nur noch den Grundbass des Auspuffs (aber auch nur bei tiefen Drehzahlen) und die Reifen- und Windgeräusche.

Nächstens mache ich noch einen 2. Ölwechsel, weil der Stopfen undicht ist (O-Ring hat sich zerlegt beim Rausschrauben und ich hatte keinen Ersatz, habe dann Dirko HT genommen, hat aber nichts genützt). Alleine schon auch um evtl. Einlaufabrieb aus dem Motor zu bekommen.

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Geschrieben von Agossi am 10.03.2025 um 11:57:

Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um vorwärts zu kommen...

Ich war ja die ganze letzte Saison (ca. 3500km) mit der EVL-3010 unterwegs und je mehr km ich mit ihr machte, umso weniger gefiel mir deren Charakter.
Besonders in den Herbstferien, Touren zu zweit und in den Bergen, war die ständige (hochtourige) Schalterei extrem nervig. Ich konnte kaum mehr unter 2000/min. fahren, ohne dass der Motor ruckelte. Über 3500/min (die ich selten, wenn dann auf der Autobahn erreiche) war der Anzug brachial, wie ein Turbo der einsetzt. Aber auf Dauer machte das immer weniger Spass. Auch zig Versuche mit anderer Vergaserabstimmung brachten keine Verbesserungen. Nebenbei wurde der Ventiltrieb bei heissem Öl im Sommer fast wieder so laut, wie damals mit dem defekten Stössel. Zudem heulte das Zahnrad immer noch recht stark, es war sehr dominant.

Fazit: Nockenwelle zu scharf für so ein schweres Bike, Zahnrad zu gross, Stösselzustand unklar --> alles nochmal auf Start!

Die vorher verbaute Andrews EV-13 wollte ich nicht wieder einbauen. Ich gebe nun der S&S 508 eine Chance. Am Samstag Demontage aller Teile (3h) und Einbau der 508 und neuer Stösselblöcke. Die Feuling-Stössel waren alle tiptop, feine Riefen auf der Aussenseite, aber mit Fingernageltest nicht spürbar. Durchmesser exakt 0.8425" (Sollmass), Rollen absolut spielfrei. Montage aller Teile ca. 6h. Dazu gestern Sonntag noch alle Öle und Zündkerzen neu.

Heute morgen dann 1. Start nach dem Einbau und Winterpause: beim ca. 5. Startversuch (Öldruck war schon da) dann endlich die ersten Sprotzer und sofort einigermassen ruhiger bollernder Leerlauf! Hurra!! Die Fahrt zur Arbeit dann ohne Probleme (ruhig, denn weil ich mir mit dem Hammer auf den linken Zeige- und Mittelfinger gekloppt hatte, Kupplung fast nicht bedienbar...).

Hier mal ein Vergleich der 508 mit der 510 (die von der Charakteristik +/- der EVL-3010 entspricht):
Man sieht, dass unterhalb von 4000/min. die schärfere Welle überhaupt keinen Vorteil bringt.

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