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Geschrieben von Casimir am 22.10.2022 um 18:17:
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Zitat von tec-tattoo
Ja sehe ich genauso, wobei das schrauben immernoch das beste an der Sache ist. 
Das zu stramm Einstellen der Stößel wird oft gemacht weil's beim Kaltstart klappert, meiner Meinung ist es aber gut wenn es klappert, weil man das Spiel hört das sich im warm Bereich wieder verringern sollte, wenn man nichts hört dann werde ich eher nervös, jedenfalls wenn noch alles original ist.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was mir mehr Spaß macht... Schrauben oder fahren.
Ich habe starre Stößel. Die fangen an zu klappern wenns warm wird. Hört sich dann wie eine olle Nähmaschine an.
Ansonsten hab ich den ZZP mit 6°v. OT statisch gecheckt.
Die 36° konnte ich leidee nicht blitzen weil die Pistole zickte. Die muss erstmal repariert werden 🙄
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Grüße, Tim
Have a nice fa(h)rt...
Geschrieben von tec-tattoo am 22.10.2022 um 22:47:
Ich hab gar keine Pistole mach alles mit Prüflämpchen, geht auch, ist aber nicht so optimal. Hab auch etwas Schiss am laufenden Motor an der Zündung rumzustellen.
Geschrieben von Casimir am 23.10.2022 um 09:19:
Ja, den ZZP stelle ich auch statisch mit Prüflampe ein und kontrolliere ihn auch so.
Um festzustellen ob und wie aber die Verstellung auf 35° funktioniert, nehm ich die Blitzpistole. Da sieht man dann wunderbar bei laufenden Motor wie sich beim Gasgeben der ZZP verschiebt.
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Grüße, Tim
Have a nice fa(h)rt...
Geschrieben von motorcycle boy am 10.12.2022 um 02:48:
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Zitat von Casimir
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Zitat von tec-tattoo
Ja sehe ich genauso, wobei das schrauben immernoch das beste an der Sache ist. 
Das zu stramm Einstellen der Stößel wird oft gemacht weil's beim Kaltstart klappert, meiner Meinung ist es aber gut wenn es klappert, weil man das Spiel hört das sich im warm Bereich wieder verringern sollte, wenn man nichts hört dann werde ich eher nervös, jedenfalls wenn noch alles original ist.
Ich habe starre Stößel. Die fangen an zu klappern wenns warm wird. Hört sich dann wie eine olle Nähmaschine
Da man bei den Harleys außer bei der XR750 kein Ventilspiel mit der Fühlerlehre einstellen kann, hat sich das Bill Harley 1936 so gedacht:
Im kalten Zustand soll das Spiel am geringsten sein, weil ich kein anderes festes Maß als „Null“ zur Verfügung habe (wo sollte die Fühlerlehre zwecks festem Maß größer Null auch angesetzt werden?) . Bei Erwärmung dehnen sich Zylinderköpfe und Zylinder mehr aus als die Auslassventilschäfte. Das ist mit einen Topend aus massereichem Gusseisen (erwärmt sich seeeeehr langsam) nochmal extra heikel zu bewerkstelligen. Wenn ich also das Spiel im kalten Zustand auf Null stelle, und Zylinder und Zylinderkopf durch Erwärmung die Lagerböcke sozusagen „hochheben“ vergrößert sich das Spiel, die Erwärmung des Auslassventilschafts hingegen reduziert das Spiel wieder. Bill Harley muss wohl unzählige Stunden bei Eduard Kiekbusch in der Versuchswerkstatt verbracht haben, bis beide die Metallurgie auf solche Ausdehnungskoeffizienten hingetüftelt hatten, dass die Spielvergrösserung durch Erwärmung von Zylindern und Köpfen bei der Vorraussetzung angemessener Betriebsweise (!!!) immer größer ist als die Spielverringerung durch die Erwärmung von Auslassventilschaft, Stößel und Stösselstange. Sobald die Ausdehnung des Auslassventilschafts überwiegt (Spiel „unter Null“: Ventil schließt nicht mehr) , brennt das Ventil durch. Durch zu scharfes Warmfahren kann man das Auslassventilspiel aber immer ruckzuck auf „unter Null“ bringen, das ist Gift für Knucklehead und Ironhead. Wie gesagt, die Metallurgie ist für den warmen Motor so ausgelegt, dass je heißer der Motor wird, desto größer das Ventilspiel und desto lauter das Geklapper wird, weil eben die Ausdehnung der heißen Zylinder und Köpfe die Lagerböcke mehr hochhebt, als der Auslassventilschaft ihnen „entgegenwächst“
Die oben schon erwähnte Kipphebelübersetzung von 1,4:1 spielt hier auch eine Rolle und musste in der Versuchswerkstatt gleichfalls sorgfältigst ausgetestet werden. Auf der einen Seite will ich das System, insbesondere der Stößel (wird seitlich in seine Führung gepresst, sowie die Nadellager gefordert) und die Stößelstange (durch seitliches Ausknicken, gabs früher öfters mal) nicht mit unsinnigem Nockenhub Stressen, weswegen Kipphebel bei klassischen OHV Motoren immer einen längeren Arm auf der Ventilseite haben, zum anderen darf aber die Ausdehnung des Auslassventilschafts wie gesagt, nicht die von Zylindern und Kopf übersteigen.
Die kritischste Phase für das Ventilspiel von OHV-Motoren ist somit die Warmfahrphase. Wenn’s nicht mehr klappert, sofort Motor aus! Alte BMWs klappern bei gesunder Einstellung auch immer ein bisschen, aber lang nicht so stark, denn hier kann man den Effekt des steigenden Ventilspiels bei durchgewärmtem (!!!) Motor durch Einstellung eines Kaltspiels mit der Fühlerlehre reduzieren.
Deswegen ist es auch so ungeheuer wichtig, solche Motoren mindestens 20 km warm zu fahren, unter 20 Grad Umgebungstemperaturen eher 30 km, denn je mehr Wärmeenergie ich der kleinen Masse des Auslassventilschafts zuführe, desto höher ist die Gefahr, dass die tendenziell langsamere Ausdehnung der viel größeren Massen von Zylindern und Kopf das Spiel ins „Negative“ umkippen lässt, das Auslassventil nicht mehr richtig schließt, mit den bekannten Folgen (Abbrennen, Abbrechen des Tellers usw.). Das Auslassventil wird halt von der ersten Zündung an von 1000 Grad heißem Abgas umspült, während es schon eine ganze Weile Warmfahren braucht, bis die Wärme aus dem Brennraum die große Masse des Kopfes erwärmt und erst dann anfangen kann, noch langsamer schließlich auch noch den Zylinder aufzuwärmen. Das Europäische System von BMW und Guzzi bringt mit ordentlichem Auslassventilspiel in kaltem Zustand da eine ordentliche Menge Sicherheit hinein, denn die müssen vom Ventilschaft durch scharfes Warmfahren erst mal überbrückt werden. Die 0,2 mm kaltes Auslassventilspiel für den alten Boxer stehen für die Größe des Problems.
Das ist die höchste Priorität, weswegen OHV-Motoren mit Mechanischer Ventilspielkontrolle warmgefahren werden müssen, erst in zweiter Linie, sicherzustellen, dass irgendwelche Öle irgendwohin kommen.
Mit dem Panhead hat Harleys einziger Sohn und Nachfolger diesem „Tanz auf Messers Schneide“ ein Ende gesetzt und die Hydrostößel von General Motors übernommen. Die hatten nämlich auch keinen Bock mehr auf die Garantiekosten durch uneinsichtige Kunden, die noch viel weniger technisches Verständnis als Motorradfahrer hatten.
Durch die schmale Marge blieb es der Sporty vorbehalten, diese archaische - weil ohne Fehlertoleranz - dreißiger Jahre-Technik bis ins Jahr 1985 mitzuschleppen, mit zeitweise annähernd gleicher (Wärme-) Leistung wie die Big Twins. Aber auch BMW- und Guzzifahrer bis Ende der 90er taten gut daran, ihre Zweiventiler außerordentlich sorgfältig warmzufahren.
Wer also meint, er müsse mit starren Stößeln fahren, sollte sich vergegenwärtigen, dass er jetzt wieder Warmfahren muss wie in den Dreißigern. Eigene Erfahrung: Meine Zweiventil-BMW hat bis jetzt 95 TKM durchgehalten, ohne Motorschaden. Üblicherweise sind die Auslassventile spätestens nach 75 TKM fertig. Ich habe halt immer die Geduld aufgebracht, warmzufahren, erst primitiv nach km, später mit dem nicht unerheblichen Aufwand, einen Ölthermometer eingebaut zu kriegen, wo BMW ihn „vergessen“ hat. Die Erfahrungen mit meinem Early Shovel mit starren Stößeln bestätigten mir, das „kein Klappern beim Warmfahren“ die größte Gefahr für den Motor ist.
Ich bin der Meinung, zu einem luftgekühlten OHV-Motor gehört zumindest mit starren Stößeln zwingend ein Ölthermometer als Grundaustattung eines seriösen Produktes. Ohne ist das schon fast eine eingebaute Obsoleszenz. Nun gut, Harley entschärft das durch die Hydrostößel, aber auch hier wäre ein Ölthermometer angebracht.
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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
Geschrieben von Wildpower am 10.12.2022 um 03:44:
ich weiß genau was du meinst,nur die heutigen "Mechatroniker" wissen damit nichts mehr anzufangen....
Geschrieben von XL883 am 10.12.2022 um 11:31:
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Zitat von motorcycle boy
Aber auch BMW- und Guzzifahrer bis Ende der 90er taten gut daran, ihre Zweiventiler außerordentlich sorgfältig warmzufahren.
Genau so, wenn bei diesen Motoren der Ventiltrieb " zu leise " läuft, ist Vorsicht geboten !
Gruß Matthias
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883 ohne VOES, ohne Beschleunigerpumpe
https://www.youtube.com/watch?v=IjD1H9FQXd8
Geschrieben von tec-tattoo am 10.12.2022 um 12:07:
Da bin ich ganz auf deiner Seite, wie kommst du aber auf 30 km das würde mich interessieren, Warmfahren sieht bei mir wie folgt aus, die ersten 10 km max. ca 70 danach höchstens 90 kmh, wenn's längere Strecken sind erst nach einer Stunde max 120 kmh temporär. GPS per Handy 
Kurze Anmerkung, ich hab eine ultra lange Übersetzung als Ritzel paar, 100 kmh auf dem Tacho sind real ca120 kmh.
Geschrieben von springerdinger am 10.12.2022 um 12:38:
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Zitat von tec-tattoo
Kurze Anmerkung, ich hab eine ultra lange Übersetzung als Ritzel paar, 100 kmh auf dem Tacho sind real ca120 kmh.
@tec-tattoo an welchem Moped?
Geschrieben von tec-tattoo am 10.12.2022 um 13:20:
Shovel 1981
Geschrieben von springerdinger am 10.12.2022 um 13:36:
Mit einem OEM (mechanischen) Tacho?
Geschrieben von tec-tattoo am 10.12.2022 um 14:28:
Richtig
Geschrieben von springerdinger am 10.12.2022 um 18:52:
@tec-tattoo
Wenn der Tacho mechanisch über das Vorderad mittels Welle angetrieben wird, muß der Tacho stimmen, egal welche Übersetzung du Primär oder Sekundär verwendest. 
Geschrieben von tec-tattoo am 10.12.2022 um 23:04:
Das stimmt, ich hab aber eine Tachowelle die am Getriebe angeschlossen wir 😉
Geschrieben von springerdinger am 11.12.2022 um 00:15:
Dann ist es natürlich so, wie du zuerst geschrieben hast.
