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Geschrieben von silent grey am 13.04.2013 um 21:29:

@ moos

..." Müssen die auch bei verstellbaren Stößeln angehoben werden? Ich verstehe jetzt die Aussage vom techn. her nicht ganz"...

Hi,

hm, vielleicht habe ich da meine Ausführungen nicht ganz zuende gebracht: die Hydrostössel müssen angehoben werden, damit man die Cassette (Nockenwellenstützplatte mit ihrem ganzen Gedöns) überhaupt rausziehen kann. Wäre das nicht notwendig, könnte man sich verstellbare Stösselstangen bzw. die Arbeit von "oben" ersparen (Tank, obere Ventildeckel, Kipphebelböcke demontieren, um die Stösselstangen entnehmen um die Hydros anheben zu können).

Gruß, silent


Geschrieben von Moos am 14.04.2013 um 15:12:

Alles klar. Das heißt dann im Umkehrschluß das die Hydros auch von "unten" zumindest grob über die Druckkraft gecheckt werden können, oder?

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Geschrieben von silent grey am 14.04.2013 um 18:07:

Hi,

mir ist nicht bekannt/geläufig, ob es für die Hydros ein Prüfgerät bzw. eine Prüfeinrichtung gibt.

Die Hydrostössel sind aber mehrteilig und dadurch zerlegbar, wodurch die einzelnen Teile auf Unversehrtheit (Fressspuren o.ä.), Maßhaltigkeit und Funktionsfähigkeit (Sauberkeit, keine Schmutzablagerungen o.ä.) überprüft werden können. Natürlich sollten in diesem Zusammenhang auch gleich die Stösselführungen in die Überprüfung mit einbezogen werden.

Gruß, silent


Geschrieben von moonlight am 14.04.2013 um 23:33:

hey folks

nach meinem kenntnisstand werden nockenwellen (genauer die nocken selbst) immer gehärtet, ich sehe keinen grund und keine technische möglichkeit, warum das bei harley anders sein sollte.

die härtung ist ein nicht ganz trivialer herstellungsprozess und geht seit jahrzehnten bei unterschiedlichen herstellern auch mal in gewissen serien daneben - fehlerhafte (zu weiche) nocken kamen schon vom bmw über honda bis yamaha vor - und eben auch bei harley.

greez
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Ich bin bekannt für meine Ironie. Aber auf den Gedanken, im Hafen von New York eine Freiheitsstatue zu errichten, wäre selbst ich nicht gekommen.(G B Shaw)


Geschrieben von Moos am 16.04.2013 um 19:07:

Zitat von viczena
Ich habe mal alle Hersteller angeschrieben. Bisher hat Feuling geantwortet und bestätigt, dass die Nockenwellen gehärtet sind. Aber über das Verfahren und die Dicke der Härteschicht schweigen sie sich (noch) aus...

Da wirst Du auch wenig erfahren, denn da hat jeder seine favorisierten Verfahren die zudem auch vom verwendeten Ausgangsmaterial abhängen. Sind aber in der Regel Oberflächengehärtet mit ca. 0,3 - 1,3 mm Schichtdicke um die Zähigkeit/Biegsamkeit der Welle zu erhalten. Wenn ich nur daran denke wieviel verschiedene Härteverfahren bei uns (großer Hydraulikpumpenhersteller) zur Anwendung kommen ...

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Geschrieben von Döppi am 16.04.2013 um 19:16:

Zitat von HDBen
Zitat von viczena
Sorry Kollege, "Davon ausgehen" kann ich auch, aber ich hätte lieber einen Beleg. Hast du einen?

sollte für dich doch kein problem sein, kopiers doch dem www., wie den rest sonst auch.
geht schon wieder los mit dem editieren.

Beim nächsten mal bitte gleich den Beitrag zitieren, damit er komplett für uns erhalten bleibt. Manche Leute lernen es echt nie.

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Geschrieben von Moos am 16.04.2013 um 19:30:

Zitat von viczena
Yoyo. Mich würde interessieren, inwieweit man (entsprechend der Härtschicht) nacharbeiten kann. zum Beispiel bei einem defekten Hydro, der Schleifspuren auf der Oberfläche hinterlassen hat.

Mit was willste nacharbeiten? Schleifpapier, Diamantfeile, .. Ist wohl alles zum Scheitern verurteilt, da so keine vernünftigen Form- und Oberflächentoleranzen zu erzielen sind. Und wenn Du die in einem Fachbetrieb nachschleifen lassen willst kommt ein Neukauf def. günstiger, da sehr hohe Rüstkosten entstehen und erstmal die genaue Geometrie bekannt sein muß. Und maßlich verändert wird sie auch. unglücklich
Das einzige was ich mir vorstellen könnte, ist ein vorhandenes leichtes Pitting zu glätten und da sollte die Schichtdicke ausreichend sein.

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Geschrieben von olperer am 17.04.2013 um 11:57:

Mittlerweile sind die Einsatzstähle und Härteverfahren für die jeweilige Beanspruchung keine Geheimnisse.Heute kann kein namhafter Hersteller zu lasten der Funktionalität Einsparpotenziale erschließen. Die Härtetiefe ist aus Energiekostengründen oft grenzwertig . Nur bei Sicherheitsteilen ist die Chargenanalyse und Dokumentation der Parameter in der EU gesetzlich vorgeschrieben.
Allerdings werden Störungen im automatisierten Verfahren wg. Einsparungen des Kontrollwesens zu spät oder nicht erkannt. Bei den Amis kommt hinzu , dass die nichts verschrotten , es wird alles verbaut.

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Geschrieben von Davar am 17.04.2013 um 12:30:

Mit Schleifpapier die Härteschicht so stark zu reduzieren, dass aus Härtegründen die Nockenwelle einläuft dürfe meiner Meinung nach unmöglich sein.
Wenn von der Oberfläche der Nockenwelle so viel material abgetragen wird, dass man in den weicheren bereich kommt, dürfte die Geometrie vollkommen im Eimer und das Ding damit unbrauchbar sein.
Ausgenommen natürlich die gesammte Nockenwelle wird beim Hersteller komplett nachgeschliffen ...


Geschrieben von silent grey am 17.04.2013 um 12:41:

Zitat von olperer

Bei den Amis kommt hinzu , dass die nichts verschrotten , es wird alles verbaut.

Hi,

ja, dadurch kann es für einen betroffenen Endverbraucher letztlich so ungünstig laufen, dass das gesamte Moped aus Teilen zusammengebaut wurde, die eigentlich dem Ausschuß zugeordnet gehörten.

Gruß, silent


Geschrieben von Moos am 17.04.2013 um 17:37:

Da mir die Hinweise von Viczena und Silent nun doch keine Ruhe ließen und ich von Haus aus neugierig bin, habe ich meine alten NW einer Härteprüfung nach Vickers unterzogen. Das Ergebnis bestätigt meine Vermutung und das Ergebnis der Feilenprobe.
Im folgenden die Härtegrade nach Vickers

Beschädigte Nockenwelle:
- eingelaufener Lagersitz 576 HV
- 2. Lagersitz 656 HV
- eingelaufene Nocke 732 HV
- 2. Nocke 777 HV

Unbeschädigte Nockenwelle:
- Lagersitz 822 HV
- Nocke 777 HV

Wie man erkennen kann ist die kaputte NW wesentlich weicher als die gute, vor allem der eingelaufene Lagersitz fällt total aus dem Rahmen. So steht für mich fest das die Ursache meines Schadens auf eine fehlerhafte Warmbehandlung zurückzuführen ist.

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Geschrieben von Moos am 05.06.2013 um 18:11:

So, kleiner Nachtrag. Habe jetzt (aufgrund des miesen Wetters leider erst wenige) ein paar Tankfüllungen verbraucht und muß sagen das der Verbrauch leicht zurückgegangen ist im Gegensatz zu früher. Denke daß das den Nockenwellen geschuldet ist die den Motor einfach "freier" laufen lassen.
PS:
Wie langweilig muß es Viczena jetzt eigentlich sein, wenn er seine sowieso oft nichtssagenden Posts sogar aus alten Freds löscht. Da nimmt sich wohl einer all zu wichtig.

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Geschrieben von Döppi am 06.06.2013 um 11:14:

Das hat er ja mittlerweile schon in fast allen Harleyforen hinter sich. Der eine beschäftigt sich eben so..... der andere so. großes Grinsen

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Geschrieben von Gerd am 08.06.2013 um 08:00:

@ Moos

Schöne Dokumentation. Bestätigt die Sache mit den Kunststoffspannern, wobei die Kilometerleistungen wohl sehr unterschiedlich sind.
Die Sache mit der Nockenwelle hat mich da doch schon eher Irritiert. Nach deutscher Ingenieurskunst Augenzwinkern sollte die Oberflächenhärftung von Lagerschalen, Nockenwellen pp. doch so geartet sein, dass sogar eine sogenannte "Notlaufeigenschaft" gegeben sein sollte. Soll heißen das Material sollte so beschaffen sein, dass da mal ein oder zwei Drehungen ohne Schmiermittel machbar sind.
Entweder ist diese Ingenieurskunst veraltet, oder noch nicht nach Amerika vorgedrungen unglücklich
Die blanken Zahlen deiner Härtegradprüfung sind da recht eindrucksvoll und sprechen eine eindeutigen Sprache.


Geschrieben von Moos am 08.06.2013 um 18:45:

Sehe ich auch so, Gerd. Hoffe das die Andrews jetzt halten.

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