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Geschrieben von swnuck am 15.04.2025 um 08:17:

Ja, vielleicht noch paar Infos zum Fahrverlauf. Am Anfang mit Rolle (16 Grad Außentemperatur) langsam durch die Ortschaft und motorschonend warmgefahren. Vielleicht hat die Batterie am Anfang durch Nachladen auch etwas mehr Gesamtstrom verursacht. Ab 9:10 Uhr etwas zügiger (ca. 100km/h), Temperatur geht schnell runter. Möglicherweise hat die Rolle auch Fahrtwind verwirbelt und dadurch auch gekühlt. 9:41 Uhr war ich wieder auf dem Hof. Kurz vorher natürlich wieder langsam durch die Ortschaft - leichter Temperaturanstieg. 9:41 Uhr Rolle ab und die Sonne hat auf das schwarze Reglergehäuse geschienen - wieder Temperaturanstieg. 9:59 Uhr bin ich ohne Rolle mit warmen Motor gleich zügig wieder los. Temperatur ging runter. Vom Verkehrsverlauf abhängig gabs paar Temperaturspitzen (Kurze Zeit an einer Ampel). Die Messabstände hatte ich auf 3min eingestellt (deshalb der zackige Kurvenverlauf). Inzwischen war die Außentemperatur auch auf 18 Grad gestiegen. Überraschend war für mich das absolut niedrige Temperaturniveau über der Außentemperatur.
Insgesamt auch das Ganze nicht überinterpretieren. Das dicke metallische Reglergehäuse gibt wahrscheinlich wärmeableitend den größten Teil an den Rahmen ab. Die Luftkühlung ist aber doch erkennbar.
Bei den Shunt-Reglern (kenne ich nur von meiner alten Virago, Regler schweineheiss, ungünstig platziert und erstaunlich, dass Lima und Regler nach 30 Jahren immer noch leben) kann das natürlich auch anders sein.
VG
Stephan

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Der ist kein freier Mensch, der sich nicht auch einmal dem Nichtstun hingeben kann. (Marcus Tullius Cicero)


Geschrieben von Nightrider am 15.04.2025 um 08:38:

Andere Frage , bei welcher Leistungsabgabe wird ein Spannungsregler warm, und warum haben alle Spannungsregler Kühlrippen ?

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Geschrieben von swnuck am 15.04.2025 um 09:37:

Nach meiner Meinung ist die Art des Spannungsregler entscheidend. Serienregler verarbeiten nur die benötigte Leistung (Betriebsströme des Mopeds, Ladestrom der Batterie). Mit 35-50A (nach WHB für den PN 74540-11) ist das ein sicherer Betrieb.
Shuntregler ziehen die mit der Drehzahl steigende Limaspannung runter und verursachen Verlustleistung, die für den Betrieb gar nicht nötig ist. Neuere Shuntregler nutzen keine Thyristoren sondern MOSFETs. Die werden nicht so heiss (Drain-Sourcespannung der MOSFETs im durchgeschalteten Zustand ist geringer als die Spannung im gezündeten Betrieb des Thyristors). Im Fall eines defekten Reglers darf die hohe Lima-Spannung aber nicht an die Bordelektronik gelangen. Da sollen die Shuntregler (zumindestens früher) wohl sicherer gewesen sein.
Für die Wärmeabfuhr gibt´s Wärmeleitung, Wärmestrahlung und Wärmekonvektion. Für letztere sind die Kühlrippen (größere Oberfläche) hilfreich. Das ist auf jeden Fall eine Unterstützung zusätzlich zur Wärmeleitung.
Nur so meine Meinung.
VG
Stephan

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Geschrieben von motorcycle boy am 15.04.2025 um 10:33:

Dann war in meiner Monster MJ2003 wohl ein shunt-Regler verbaut, sonst hätte der im Großstadtverkehr wohl nicht sich und seine Plastik-Umgebung inclusive Kabelage „geschmolzen bzw. entzündet“. Bestätigte mein Vorurteil: Italiener und Elektrik  Augen rollen  .Warum Ducati wohl ausgerechnet einen solchen Reglertyp verwendet hat bzw. warum verwendet man überhaupt Shunt-Regler? Den Vorteil habe ich nicht verstanden.

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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)


Geschrieben von swnuck am 15.04.2025 um 17:50:

Warum Shuntregler? Ich glaube, das ist historisch zu erklären. Mit den Fortschritten in der Halbleiterentwicklung verschwanden die Kontaktzündungen und die mechanischen Regler. Und in der Leistungselektronik waren Dioden, bipolare Transistoren, Triacs und Thyristoren die ersten Basiselemente in den 60iger und 70iger Jahren. Und was einmal entwickelt wurde und läuft, wurde dann mindestens bis in die 90iger/ 2000-der Jahre weiter gefertigt.
Ein Vorteil des Shuntreglers könnte sein, dass ein gestorbenen Thyristor parallel zur Statorwicklung zwar die Lima total kurzschliesst, die Fahrzeugelektrik jedoch nicht zerstört wird. Wenn im  Serienregler das Leistungsbauteil stirbt, kann die hohe Limaspannung bis zur Batterie und zur Fahrzeugelektronik durchgereicht werden. Mit allen Folgeschäden.
Vielleicht kann das jemand aus der Fahrzeug-Branche bestätigen oder dementieren.
Ich hab jetzt mein Pulver verschossen...
VG
Stephan

PS: Ich bin Schwachstromtechniker (Hochfrequenztechnik und Mikrowellentechnik).

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