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Geschrieben von stachri am 25.07.2024 um 16:58:
zum zitierten Beitrag
Zitat von Sprotte
Der M8 hat einfach ein widerliches Grundgeräusch, das hört man auch, wenn da ne andere Auspuffanlage dran ist….
muss man mit leben oder twincam kaufen….
Kann ich bestätigen, ist halt der Technik geschuldet. Steht man vor dem Töff hört man den M8 jaulen, steht man hinter dem Töff, ist das Jaulen leiser und bei offenen Töpfen unhörbar. Da ich aber überwiegend fahre wenn ich im Sattel sitze und bei längeren Stillständen den Motor abschalte, stört mich das Jaulen im Leehrlauf weniger... 
Trotzdem, der M8 ist der beste Motor den die Company je gebaut hat. Nur wegen dem bisschen jaulen im Stillstand eine Harley mit anderem Motor zu kaufen - der dann wieder andere Schwächen hat - finde ich übertrieben. Aber jedem das Seine...
Geschrieben von motorcycle boy am 25.07.2024 um 19:40:
Was mich daran wundert, sind die jeweiligen zeitgenössischen Begründungen der Company, die sich in der vergleichenden Rückschau krass widersprüchlich darstellen:
- Beim TC Steuerketten eingeführt, weil die vergleichsweise kleinen Steuerzahnräder des EVO zu krass heulen: „cam wine“ => die pösen Lärmvorschriften.
- Der HD V-Twin hat seit Einführung des Dreiganggetriebes während WKI Primärketten, die bei Versäumen der rechtzeitigen Nachspannung rasseln, wie lose Ketten es nun mal so tun
- Beim M8 wiederum Antriebsketten der Ausgleichswelle(n) durch geradezu riesige Antriebszahnräder ersetzt, bei Softail gleich 3
Da fragt sich der Laie, und der Fachmann wundert sich: Sind die Lärmvorschriften für den M8 wieder entschärft worden?
Nimmt man andere Marken in den Vergleich hinzu, wirds noch kurioser:
- Fabio Taglioni entscheidet sich 1977 bei der Entwicklung des Pantah-Motors, die Primärkette am Prototypen durch Primärzahnräder zu ersetzen, weil die leiser seien. So hat dies der „Ducati Small Block“ in der Scrambler noch in den Modellen des Baujahres 2024, trotz der seit damals extrem verschärften Lärmvorschriften (die gute alte Zeit, als kaum jemand einen lauten Auspuff draufmachen musste
)
- Die Japaner haben von Anbeginn samt und sonders - unweigerlich große - Primärzahnräder verwendet, allerdings meist schrägverzahnt. Selbst in den am ehesten vergleichbaren Cruiser-Motoren (Yamaha Warrior + MT01, Kawasaki Vulkan, Suzuki Intruder)
Also sind Ketten doch lauter
. Was stimmt denn nun
Meine Vermutung:
- Ketten sind grundsätzlich unpräziser, aber billiger und vertragen sich mit größerem Kurbelwellenschlag, der auch eine Kosteneinsparung zur Ursache hat: Im Ventiltrieb von verhältnismäßig hochdrehenden Motoren werden Ketten nur dann nicht eingesetzt, wenn die Steuerzeiten extrem werden, wie bei Ducati, damit sich die Ventilteller nicht ineinander verhaken
- Der M8 will anscheinend auf lange Betriebszeit hochpräzisen Schwingungsausgleich (warum auch immer), da waren Ketten infolge ihrer Elastizität und Längung zu unpräzise und HD nimmt auf einmal das Geheule der bis zu drei Zahnräder in Kauf.
- Das DKW => MZ => Japangetriebe mit nur zwei Wellen ( Eingangs-, Ausgangs-Welle) ist so viel billiger als das angelsächsische Dreiwellengetriebe (Eingangshaupt-, Vorgelege-, Ausgangshohl-Welle), dass man die zur Drehrichtungsumkehr im Triebstrang unvermeidlichen teureren Zahnräder seit Jahrzehnten in Kauf nimmt, heule es, was es wolle
- Alle Lärmbegründungen für das eine oder andere Konzept sind Nebelkerzen der Marketingclowns

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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)
Geschrieben von stachri am 25.07.2024 um 22:05:
Zitat aus der Pressemappe von Harley-Davidson aus dem Jahr 2018:
"Reduzierte Vibrationen
Da der Milwaukee-Eight starr in den Softail Rahmen integriert wurde, weist er in dieser Konfiguration
zwei zahnradgetriebene Ausgleichswellen auf. Sie befinden sich in Fahrtrichtung links im vorderen
und hinteren Bereich der Kurbelwelle und verwenden Scherenzahnräder im Dauereingriff, um einen
besonders ruhigen Lauf zu ermöglichen.
Noch angenehmerer Sound
Leichte Ventile, eine einzelne Nockenwelle, ein optimiertes Layout der Motorgehäusedeckel und
diverse weitere Verbesserungen tragen beim Milwaukee-Eight dazu bei, das mechanische
Geräuschaufkommen des Antriebsstrangs sehr gering zu halten. So zeichnen sich der Ansaugtrakt
und der Luftfilter bei hohem Durchsatz durch ein sehr niedriges Ansauggeräuschniveau aus. Die
deutliche Reduktion aller Nebengeräusche lässt den typischen Auspuffsound eines echten Harley-
Davidson Big Twins besser denn je zur Geltung kommen."
Da hat sich die Company aber mächtig ins Zeug gelegt! Es ist einfach schade, dass die Praxis extrem von der Theorie abweicht und der Biker nichts merkt davon... 
Geschrieben von Döppi am 26.07.2024 um 17:56:
Ich nehme an er meint das pfeifende auch als jaulende Geräusch bezeichnet. Ist bei manchen M8 stärker, bei manchen etwas schwächer. Bei meiner Road King Special war es extrem und auch bei meiner Road Glide. Meine Low Rider ST hat dieses Pfeifen auch.
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Fuckin`Faak Crew - Jack Daniel`s Drinking School
Geschrieben von Cave Hog am 29.07.2024 um 23:05:
Hm 🤔, interessant. Bei meiner 2020er Road King so gut wie gar nicht. Bei der Fat Boy 2018 meines Kumpels echt extrem. Hängt das vielleicht mit dem Öl zusammen? Er fährt in jedem Loch das SYN3, ich fahre das HD 80/140 in Primär und Getriebe.
PS: Nein, ich möchte keinen neuen Öl-Fred eröffnen.
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Das Leben ist nicht immer nur Pommes und Disco.