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Moin Schimmy
Alleine die Angabe der Micron sagt - leider - gar nichts bis wenig aus.
Technisch ist es unmöglich bei der Herstellung von Filtermedien, egal ob auf Basis von Cellulose oder Synthetisch, immer eine exakte Porengröße einzuhalten. Es ergeben sich daraus eine fast unendliche Anzahl an verschieden großen Poren.
Die einzelnen Fasern legen sich bei der Herstellung chaotisch ab und je nach Dicke und Menge der Fasern ergeben sich Strukturen die dann Partikel der entsprechenden Größe filtern bzw zurückhalten. Vereinfacht gesagt je mehr Fasern desto feiner filtert ein Medium. Die Experten schauen beim Filtermedium auf das Flächengewicht je Quadratmeter. Das ist schon mal ein erstes Gütesiegel.
Es ist definitiv so das auch ein Filter mit 10 Micron, Partikel mit 5 Micron filtert und auch welche mit nur 1 Micron. Die entscheidende Frage ist jetzt nur wieviel davon und wieviel davon wiederum im Neuzustand. Je länger ein Filter benutzt wird desto mehr große Poren werden von Partikeln verschlossen und der Filter filter über die Zeit immer feiner.
Man beurteilt die sogenannte Anfangsabscheideleistung. Diese wird in Prozent angegeben z.B. 99,95% bei 5 Micron.
Leider geben die Hersteller das selten an und der eine spezifiziert seinen Filter mit 5 Micron der andere eben mit 10 Micron. Das ist erst mal nur reines Marketing.
Um zwei Fiter technisch miteinander vergleichen zu können müsste man folgendes über den Prüflauf wissen.
Verwendetes SAE ÖL
Öl Temperatur
Öl Druck
Prüfdauer
Volumenstrom in l/min
Volumengeschwindigkeit
Verwendeter Teststaub
Angewendeter Testaufbau nach DIN
Erst dann lässt sich daraus schliessen welcher Filter wirklich „feiner“ filtert.
Rein theoretisch könnte deshalb der 10 Micron Filter bei 5 Micron besser sein als ein beworbener 5 Micron Filter weil Hersteller A einen viel höheren Volumenstrom beim Prüflauf zugrunde legt als Hersteller B.
Das weis letztlich aber nur der Hersteller. Die meisten Marken die man aber zu kaufen bekommt sind nicht selber Hersteller dieser Produkte sondern lassen irgendwo produzieren.
Ob und welche Auswirkungen die einzelnen Filter aber tatsächlich auf den Motor haben sei mal dahingestellt, das steht in einem ganz anderen Buch.
Den Motor gemächlich warm fahren halte ich persönlich für viel entscheidender und natürlich das einhalten der Serviceintervalle.
Kritisch ist auch gealtertes Öl, falsche Viskosität, sehr langes stehen und ein Krawallstart bei -10°C. Hier ist es sehr wahrscheinlich das beim starten des Motors durch einen plötzlichen Druckanstieg im Ölkreislauf das Bypass Ventill aufmacht und ungefilltertes Öl in den Motor gelangt. Gerne lagern sich auch rund um das Bypass Ventill Partikel oder Späne ab die dann beim öffnen in den Motor gelangen. Hier ist es wiederum entscheidend wie der Filter im Motorrad verbaut ist. Gewindeöffnung im Verbau nach unten = eher unkritisch, Gewindeöffnung nach oben = eher kritisch.
Hossapower
Moinsen Hossa,
Weiß ich doch alles.... Das Problem ist halt, dass man nicht in die Filter hinein schauen kann und deswegen den
Angaben vertrauen muss, die die Hersteller der Filter so über die Teile preisgeben (und DAS sind ziemlich wenige).
Daher denke ICH, dass man IM ZWEIFEL besser auf einen von Harley explizit empfohlenen Filter zurück greifen
sollte, oder aber einen wählt, bei dem man sicher sein kann, dass er besser ist als der empfohlene.
Greetz Jo
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Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten
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