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ölwechsel primär tc88
moin,
mal ne frage zum ölwechsel primär bei einem TC88 bj 01.
wieviel öl kommt da rein? 768ml?
und welches drehmoment bekommt die ablassschraube?
war etwas verwundert als ich den kupplungdeckel abgeschraubt hatte und mit 768ml das öl nicht an der untern kante wie bei meiner sporty stand.
danke für die infos...
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Patrolcustoms
Das Anzugsmoment weiß ich momentan nicht, aber die Füllmenge ist ein knapper Liter. 1 Quart oder wie auch immer die Amis da zu sagen. Aber so ne Ablasschraube kann man auch mit Gefühl anziehen.
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Moos
Mit einem Forum ist es wie mit einer Party.
Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.
echt nen liter? ich hab irgenwo gelesen 768ml
nen quart sind 986 ml
steht das dann bis zur kante?
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Patrolcustoms
Ist baujahrabhängig.
Füllmengen
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When your chopper is broken you fix it. When you are broken your chopper fixes you.
also doch 700 irgendwas....
danke.
steht dann nicht an der kante....
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Patrolcustoms
Moin @screwlord
Meinen Ablass Stopfen (auch TC 88 Bj.00) umwickel ich dünn mit Teflonband und schraube ihn dann soweit rein, bis er noch ca. 4,1-4,6mm (Angabe WHB) herausschaut. Noch nie Probs gehabt.
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Gruss Manni
Ups, da war ich noch bei den Evo's.
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Moos
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Wer mit dem Gastgeber nicht klar kommt, sollte nicht hin gehen.
Wahrscheinllch hat der Themenstarter sein Primäröl schon gewechselt - aber ich hatte meine Vorgehensweise früher schon mal zusammengefasst und poste es hier noch mal...
...falls gewünscht, kann es auch in den Bereich der Technik-Tipps verschoben werden
Greez
moony
Unser modernes Alteisen hat ja noch einen getrennten Primärantrieb über Kette in einem geschlossenen Kasten – sieht man von der Nostalgie mal ab, ist das ziemlich schwachsinnig, denn es kostet Gewicht und Platz, bringt ein halbes Dutzend zusätzliche Dichtungen ins Spiel und verursacht eine zusätzliche Wartungsarbeit, um die es hier gehen soll:
Die Anleitung bezieht sich auf den TC 88 – kann aber mit kleinen Variationen auf die neueren TC übertragen werden.
Ölwechsel : Harley sagt alle 8000 oder 16000 km wechseln – je nach Baujahr – ich finde alle 10000 km ganz gut
Ölsorte: da nur einfache Schmieraufgaben zu erfüllen sind, geht ein normales 10 W 40, Harley verkauft für den Primär sein Getriebe-Primär Kombi Öl – also letztlich ein Getriebe-Öl. Die Amis kippen auch gerne ATF (für Automatikgetriebe ) rein – eigentlich ist es weitgehend egal – wichtig ist nur:
Das PrimärÖl ist das einzige, das mit der Kupplung in Berührung kommt, es sollte keine Reibminderer enthalten – also kein Auto-Motoren-Öl nehmen.
Pragmatisch: das Öl nehmen, das auch für den Motor genommen wird
Billig: ein günstiges 10 W 40 Motoren-Öl von PolGeriLou
wieviel: 1 Quart – sind 0.95 Liter – also etwas weniger wie ein Liter – abmessen oder Füllflasche mit Markierung basteln aus alter Öldose (habe ich gemacht)
Bike warmfahren – wenn mensch nachher beim eventuellen Spannen der Primärkette genau sein will: Bike hinten aufbocken
Öl ablassen – Inbusschraube 9/16 unter dem dicken Kupplungsknubbel (ist eine gängige Größe die auch in jedem Inbusset auch außerhalb der Harley-Werkzeugtasche ist)
TC 88: Schalthebel abschrauben (wenn nicht vorverlegt) – Wartungsdeckel öffnen – 27 (!) Torx (mit den gängigen 25 Torx macht ihr diese, wie die anderen Gehäusedeckelschrauben kaputt – typisches Harley-Selberschrauber-Fucking)
Der Wartungsdeckel geht recht schlecht ab, da er an der Dichtung klebt – mit Schraubenzieher vorsichtig von Spalt her weghebeln
Ablassschraube säubern – Dicht-Ring ersetzen – (hat mensch meistens nicht zur Hand – also vorher dran denken, wenn euer Bike schon etwas älter ist – wenn ihr den ersten Wechsel macht, sollte der Dichtring noch okay sein) – Ablassschraube einsetzen – mit 19-28 Nm anziehen.
Bevor wir nun Öl einfüllen, checken wir die Spannung der Primärkette. Mit einer Schieblehre oder Zollstock die Kette nach oben drücken – weil unser Bike noch warm ist, soll sich dabei nicht mehr als 10-16 mm nach oben bewegen lassen (sichtbar an den Skalen der Lehre/Zollstock, die über die Kante der Öffnung läuft) – wenn das so ist, lassen wir alles in Ruhe – zu stramm kann die Kette eigentlich nicht sein (wenn nicht vorher ein Meister seines Faches Mist gebaut hat) – Ketten können sich nur längen, nicht kürzen.
Sollten wir mehr als 16 mm messen müssen wir jetzt das Hinterrad bei eingelegtem 5. Gang drehen um zu schauen, ob es noch eine strammere Stelle gibt. Eigentlich ist das ein bisschen ein übertriebener Aufwand: ein Primärkette wird sich nicht derart ungleich längen, dass da ein gravierender Unterschied da ist – falls doch, hast du eh ein Problem.
Ich denke, Mensch kann sich das ¸die strammste Stelle suchen’ schenken und einfach die Kette falls nötig auf 14 mm einstellen – sollte es eine (dezent) strammere Stelle geben, passt das dann immer noch (falls nicht, ist die Kette eh am Arsch).
Zum Spannen muss die Kontermutter gelöst werden und der Spanner in den Rastungen nach oben verschoben werden, danach Kontermutter ( 19 – 29 Nm) wieder anziehen. Kettendurchhang noch mal checken.
Wenn alles gut – Öl einfüllen – Deckel drauf – Schrauben in Folgender Reihenfolge mit 14 Nm anziehen (12 Uhr – 6 Uhr – 9 Uhr – 3 Uhr)
Motor laufen lassen und schauen, ob alles dicht.
Schalthebel montieren – Schaltgestänge bewegliche Gelenke mit WD 40 (oder ähnlichem) einsprühen.
Fertig – Fahren, leise Schaltgeräusche geniessen und nach der Fahrt noch mal nach Dichtigkeit schauen.
Neuere TC haben keine Wartungsdeckel und einen automatischen Kettenspanner – die Leute befüllen ihren Primär durch den Kupplungsdeckel und sparen sich etwas Arbeit (solange ihr Spanner funzt...).
Oki Folks – viel Spass und wie immer: Angaben beziehen sich auf mir verfügbare Daten meines Bikes – das kann bei anderen Modellen abweichen, also selber checken – und auch wie immer: dies ist ein persönlicher Erfahrungsbericht – ich übernehm keinerlei Verantwortung oder Haftung.
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most motorcycle problems are caused by the nut, which connects the seat to the handlebar
Ich bin bekannt für meine Ironie. Aber auf den Gedanken, im Hafen von New York eine Freiheitsstatue zu errichten, wäre selbst ich nicht gekommen.(G B Shaw)