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Geschrieben von Consul am 06.09.2011 um 00:35:

traurig Batterie (Odyssey PC545) mehrfach tiefentladen?

Hallo Gemeinde,

mein Muggale frißt eine Batterie nach der anderen. Habe heute bereits die vierte (!! ja !!) Batterie der Marke Odyssey PC545 in diesem Jahr eingebaut, den Fehler aber nicht wirklich ausfindig gemacht. Das Batteriefach wurde eigens für diese (an sich sehr starke) Starterbatterie angefertigt, sonst würde ich gerne mal eine andere einbauen.

Die drei nun hier rumliegenden Batterien zeigen 12,2 V 12,5 V und 12,8 V ( ! JA ! ) an, wären nach Herstellerangabe also mit 50%, 75% bzw sogar 100 % geladen. Pustekuchen, die Dinger haben null Bums, da schnattert grade mal das Starterrelais. Strom besteht nun mal aus Volt plus Amperes. Mit drei verschiedenen Ladegeräten (von Saito Procharger bis Traktorbatterielader) sind die Dinger nicht wiederbelebbar = tiefentladen!

Um einen defekten Anlasser (mechanisch wie elektrisch) ausschließen zu können habe ich mit der Autobatterie überbrückt: Null Problemo, Kiste läuft sofort. Mit der defekten Batterie intus fällt die Spannung beim Erhöhen der Drehzahl auf unter 10 V. Doch vorsicht mit voreiligen Schlüssen: tu ich die neue Batterie rein und erhöhe jetzt die Drehzahl, dann macht der Regler genau was er soll: die Spannung steigt auf 14 V.
Noch ein seltsames Phänomen: mit der defekten Batterie drin, Motor ist aus aber der Zündschalter an, fällt die Spannung langsam ab. Soweit normal. Wenn ich nun aber den Lichtschalter betätige (=Zündschalter eine Raste weiter drehen), dann s t e i g t meine Spannung wieder!!? Freie Energie oder was ???
Einen Stromdieb durch Kurzschluß kann ich nicht definitiv (Vibrationen und Wackeldackel könnten schließlich Erstaunliches bewirken), aber doch näherungsweise ausschließen :
1. Bei Zündschalter aus messe ich von Masse auf Batterieminus (Massekabel natürlich weg) grade mal 0,5 mA
2. Zündschalter auf ein: jetzt messe ich 0,6 A. Das ist ok, weil im Dash ein elektronischer Tacho und ein paar Lämpchen als Verbraucher auf den Plan kommen. Erwartet hätte ich einen Stromdieb unter 7,5 A (die Sicherungen sind schließlich nie kaputt gegangen).
3. Das Licht dazu: nun sind 5,8 A messbar. Passt auch, da das Licht in summa 60 Watt hat.
......
Den Zündschalter habe ich mir genau angeschaut und durchgemessen: alles ok.

Habe vielleicht heute maßlos übertrieben (was tut man nicht alles, wenn man die Faxen wirklich dicke hat) und meinem Muggale einen neuen 32-A-Generator (2 Phasen) und einen neuen Regler und eine neue PC545 eingepflanzt. Dennoch würde ich Put-Optionen auf ein erneutes baldiges Liegenbleiben jetzt zum Kauf empfehlen....

Also: wer ähnliches schon erlebt hat oder/und gute Ideen dazu hat: frisch ans Werk und drauflosgepostet. Ich weiß ja nicht, ob die mich (demnächst) im Irrenhaus an den Computer lassen.....

Dank vorab schon mal
sagt

Martin Baby Baby


Geschrieben von Kid am 06.09.2011 um 02:21:

Warum eine neue Batterie? Ich hab meine PC545 aufgrund eigener Doofheit 4 Mal tiefentladen, davon 2 Mal bis gar nichts mehr leuchtete. Die Batterie kam immer wieder auf die Beine. Die braucht auf jeden Fall mehr als 1A Ladestrom (laut Herstellervorgabe).

__________________
Baby


Geschrieben von Tuppes am 06.09.2011 um 07:55:

Kid, das kann fast nicht sein, denn, wenn eine Batterie auch nur einmal richtig tiefentladen ist, kannst du sie in der Regel in die Tonne treten. Hab ich öfter so gelesen! ob es stimmt, müssten wir mal Adi 66 fragen, der ist Experte auf diesem Gebiet. Aber das Problem des Verfassers hab ich so noch nicht gehört und kann leider nicht helfen! unglücklich


Geschrieben von Adi66 am 06.09.2011 um 08:43:

Servus Max, es kommt grundsätzlich auf den Batterietypen und -zustand an. Gesund ist das natürlich nicht, wenn die Spannung unter die Entladeschlussspannung (diese liegt meist bei 1,7-1,8V) sinkt. Bei neueren Batterien kannst Du diese aber meist problemlos mit einem geeigneten Ladegerät retten. Hatte meine Batterie letztens auch tiefentladen. Nach einer Woche war sie mit meinem Procharger XL wieder voll da.

Was das geschilderte Problem hier angeht, gibt es einen Haufen von möglichen Ursachen, die aus der Ferne allerdings schlecht einzuschätzen sind. Da hilft in der Tat nur ein akribisches Heranfummeln. Augenzwinkern

Die erste Frage ist, ob der Generator und insbesondere der Laderegler in Ordnung ist, so dass die Batterie ordnungsgemäß geladen wird. Ist dies der Fall, geht es aus meiner Sicht nur über die Messung der einzelnen Stromkreise, um etwaige Verbraucher bzw. mögliche Defekte zu finden. Das ist dann in der Tat eine Sisyphusarbeit, je nachdem, in welchem Kreis der Verbraucher lokalisiert wird.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang allerdings, wie oft und wie lange (viel Kurzstrecke?)das Bike bewegt wird bzw. ob es längere Standzeiten gibt.

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~~ Vier Räder bewegen den Körper; doch nur zwei Räder bewegen die Seele ~~


Geschrieben von Adi66 am 06.09.2011 um 08:52:

Servus Martin,

eine Frage noch, hast Du ein Navi an Deiner Softail verbaut?

Hier saugt allein die Aktiv-Halterung auch dann Strom, wenn kein Navi gesteckt ist. Ich habe das bei meiner Doppel-X und dem dort verbauten TomTom erlebt. Ist hier die Halterung über Dauerplus verbunden, entlädt sie Dir binnen eines Monats komplett die Batterie. Deshalb sollte diese Halterung nur über geschaltetes Plus angeschlossen werden.

Gruß

Adi

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Geschrieben von Tuppes am 06.09.2011 um 17:08:

Ich sach ja immer......der Ady weiss Rat ! Augenzwinkern


Geschrieben von Consul am 08.09.2011 um 21:03:

Servus Leuts,
erst mal sorry, weil ich 2 Tage (arbeitstechnisch) offline war.

@ Adi:
Eine Woche ans kleine Ladegerät? Hm, 2 Tage hatte ich schon, aber verlieren kann ich dabei ja nix.
Längere Standzeiten gibt es nur bei schlechtem Wetter. Bin beim letzten Liegenbleiben fröhlich losgeknattert, ca 150 km gefahren, und dann bei einer Pause nicht mehr in die Gänge gekommen. Gut nur, daß meine Jungs zum Anschieben dabei waren....
Dein "akribisches Heranfummeln" hat mich erheitert. In der Tat....
Jetzt ist ja alles vom Generator bis incl Batterie neu und funzt derzeit tadellos. Werde in den kommenden Tagen immer mein Multimeter dabei haben und bei jeder Zigarettenpause mal die Ladespannung kurz checken. Habe vernommen, daß bei längerer Betriebszeit zuweilen die Ladespannung / Ladestrom unzulässig zunehmen kann.
Navi ? Nein, ist keins dran. Auch kein sonstiger Dauerstromdieb wie Alarmanlage oder ähnliches.
Übrigens: Ist ja gerade das seltsame, daß meine "Entladeschlußspannung" oberhalb 12 V liegt und trotzdem null Bums (rein wie raus) geht.
Habe übrigens auch an EnerSys (= Lieferant / Hersteller) geschrieben, aber bislang noch keine Antwort. Würde denen die defekten Batterien mal gerne zur Notschlachtung schicken und dann evtl erkennen, ob eine Überladung oder ein Kurzschluß oder was auch immer meine Bakterien meuchelt.....

@Kid
mein Mopedbatterielader hat 2 Amps, mein Autolader geht bis 9 Amps und das Traktorladegerät bei meinem Spezi ist was zum Fürchten....
Bei zweien der drei defekten Batterien sehe ich 0 Amps Ladestrom, alles korrekt angeschlossen. Die zwei sind also schonmal mausetot, die dritte ist vielleicht noch zu reanimieren. Werde dieser gemäß Adis Vorschlag eine Woche lang Infusionen geben.

Also, Danke erstmal, daß Ihr Euch mit meinen Problemen befasst habt.

Dranbleiben & "akribisches Heranfummeln"

Martin