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EVO Modelle: Kann Zylinderkopfdichtung platzen durch zu hohe Oktanzahl?
Hier mal was für die Spezialisten. Ein Kumpel fragte mich neulich, ob das fahren mit Super statt mit Normal bleifrei bei seiner Evo (93er Softail) das wiederholte Platzen der Zylinderkopfdichtung bewirkt haben könnte.
Ich kann mir das eigentlich schwer vorstellen, habt ihr da schon mal was von gehört?
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When your chopper is broken you fix it. When you are broken your chopper fixes you.
Ich könnte es mir eher andersrum vorstellen, da die 93er Softail ja wahrscheinlich über keinen Klopfsensor verfügt (qed). Sprich, wenn 95 Oktan vorgeschrieben sind und Sprit mit 91 oder weniger Oktan getankt wird, könnte es zu verfrühten Zündungen (Klopfen/Klingeln) kommen, die sich möglicherweise bei fortgesetztem Tanken von niedrigoktanigem Sprit negativ auf die Dichtungen auswirkt. Bei höheroktanigem Sprit wird dieses Phänomen ja gerade ausgeschlossen. Kann ich mir also auch nicht vorstellen.
Ferner bekommst Du ja kaum noch Normalbenzin mit 91 Okt und musst somit zwangläufig Super tanken (meine Frau hat's auch schon mal alternativ mit Diesel probiert, was allerdings auch nichts gebracht hat)
Ich denke, dass hier dann schon die einschlägigen Verbände wie auch die Hersteller gegen die Abschaffung des Normalbenzins sturmgelaufen wären, wenn sich hierduch das Risiko von Motorplatzern erhöhen würde.
Ich will mal hoffen, dass Dein Kumpel keine NOX-Einspritzung nutzt
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~~ Vier Räder bewegen den Körper; doch nur zwei Räder bewegen die Seele ~~
BTW, tankt er vielleicht Biosprit? Hier habe ich schon gehört, dass dieser Dichtungen angreifen kann.
Gruß
Adi
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Nee, kein Biosprit.
Die Empfehlung der meisten Schrauber lautete damals ja meistens: Normalbenzin tanken und hin und wieder mal 'ne Tanbkfüllung Super.
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Kommt darauf an. Es kann sein, dass er es tankt und es gar nicht weiss.
Tankt er hin und wieder im Ausland? Frankreich beispielsweise (bei anderen Ländern kann ich es Dir nicht sagen) hat seit 2009 standardmäßig den E10-Sprit am Laufen. Dieser hat eine Beimischung von 10 Prozent Ethanol im Superkraftstoff. Meines Wissens wird bei älteren Fahrzeugen allerdings vor einer Überschreitung der 5-Prozent Beimischung gewarnt und deshalb empfohlen, auf Superplus (98 Oktan) auszuweichen, um zu vermeiden, dass der Ethanol (recht starkes Lösungsmittel) die Dichtungen "auffrisst". Superplus wird nach wie vor mit einer maximalen Beimischung von 5 Prozent versehen.
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george, ich fahr seit 1993 ne evo nur mit superbenzin.....keine probleme, noch nicht mal problemchen. bei mir steht ausdrücklich drin, das ich super tanken muss! gruss, Herby
also das es Probleme beim Wechsel von Super auf Normal oder umgekehrt Probleme geben könnte wäre mir neu........
Wobei ich mich gerade nach dem Sinn frage...... Hier in Berlin gibt es zwar noch Normalbenzin, kostet aber genau das Gleiche wie Super. Also wenn ich vorher Superbezin getankt habe, brauche ich ja heutzutage wohl kaum auf Normal umsteigen
zum zitierten Beitrag Zitat von Manybär
george, ich fahr seit 1993 ne evo nur mit superbenzin.....keine probleme, noch nicht mal problemchen. bei mir steht ausdrücklich drin, das ich super tanken muss! gruss, Herby![]()
hey folks
erstmal praktisch:
'super' ist kein international definierter begriff, entscheidend ist jeweils die angegebene oktanzahl im beutzerhandbuch - der getankte sprit, egal wie er heisst, sollte gleich oder drüber liegen. in den usa waren lange zeit tatsächlich nur treibstoffe realtiv niedriger oktanzahl vorhanden, was aber nicht unbedingt rückschlüsse auf die treibstoffanforderungen eines exportmodells zulässt - wie gesagt, keine kaffeesatzleserei betreiben, sondern benutzerhandbuch konsultieren!
so nun technisch:
ne zylinderkopfdichtung kann durchbrennen, wenn der verbrennungsdruck zu hoch ist oder (seltener) die verbrennungstemperatur zu hoch ist, außerdem können nach kaltstart und zu raschem vollgas, zylinder und zylinderkopf noch ungleich erwärmt (ausgedehnt) sein, was das durchblasen durch verzugsspannung begünstigt.
ein sprit zu niedriger oktanzahl kann zu unkontrollierten verbrennungsfronten und daher zu lokalen belastungsspitzen führen, also durchaus eine zylinderkopfdichtung killen.
ein zu sprit höherer oktanzahl hat praktisch ausgedrückt, eine höhere selbstentzündugstemperatur, das heisst, die gefahr unkontrollierter Zündungen und damit lokaler Überlastungen sinkt. Es ist daher nicht vorstellbar, dass höheroktaniger sprit die kopfdichtung killt.
entgegen weit verbreiteter vorstellungen hat treibstoff mit 98 oder 95 oktan auch keinen höheren energiegehalt als solches mit 91 oktan. das treibstoff-luft gemsich verbennt daher nicht mehr/besser/stäker. die anzahl von kohlenstoff-moloekülen die exotherm (energie freisetzend) mittels des vorhanden luftsauerstoffs zu CO und CO2 oxidiert werden, ist gleich. Im gegenteil ist in sehr engen grenzen zu vermuten, dass ein auf 91 oktan ausgelegter motor mit 91 oktan benzin eine (sehr geringe) mehrleistung gegenüber dem betrieb mit 95 oder 98 oktan hat. das liegt daran, dass höher oktanige treibstoffe (unter gegebenen und damit fixierten) bedingungen zündunwilliger sind und daher sich die flammfront langsamer ausbreitet, also weniger explosionsdruck auf den kolben ausübt. weil die flammfront etwas langsamer ist, laufen die auf normal ausgelegten motoren dann mit supertreibstoff 'weicher'. wenn aber das motorenlayout stimmt, gibt es keinen grund, für diesen 'weicheren' lauf und den verzicht auf die (geringe) mehrenergie des niederoktanigen treibstoffs
wiederholt durchbrennende kopfdichtungen legen den verdacht nahe, dass (unabhängig von der oktanfrage) die dichtflächen nicht ganz plan sind, bzw. der kopf verzogen ist. da kann mensch lange kopfdichtungen wechseln, wenn die ursache nicht abgestellt wird - weil das nicht beachtet wird, kommt es gerade bei motoren mit hoher laufleistung zu immer wiederkehrenden defekten.
liebe grüße
moony
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most motorcycle problems are caused by the nut, which connects the seat to the handlebar
Ich bin bekannt für meine Ironie. Aber auf den Gedanken, im Hafen von New York eine Freiheitsstatue zu errichten, wäre selbst ich nicht gekommen.(G B Shaw)
Zitat von moonlight
ne zylinderkopfdichtung kann durchbrennen, wenn der verbrennungsdruck zu hoch ist oder (seltener) die verbrennungstemperatur zu hoch ist, außerdem können nach kaltstart und zu raschem vollgas, zylinder und zylinderkopf noch ungleich erwärmt (ausgedehnt) sein, was das durchblasen durch verzugsspannung begünstigt.
ein sprit zu niedriger oktanzahl kann zu unkontrollierten verbrennungsfronten und daher zu lokalen belastungsspitzen führen, also durchaus eine zylinderkopfdichtung killen.
wiederholt durchbrennende kopfdichtungen legen den verdacht nahe, dass (unabhängig von der oktanfrage) die dichtflächen nicht ganz plan sind, bzw. der kopf verzogen ist. da kann mensch lange kopfdichtungen wechseln, wenn die ursache nicht abgestellt wird - weil das nicht beachtet wird, kommt es gerade bei motoren mit hoher laufleistung zu immer wiederkehrenden defekten.
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Zitat von ju
Zitat von Manybär
george, ich fahr seit 1993 ne evo nur mit superbenzin.....keine probleme, noch nicht mal problemchen. bei mir steht ausdrücklich drin, das ich super tanken muss! gruss, Herby![]()
gab es 1993 in den usa schon super ?? (weil du schreibst....bei dir steht es ausdrücklich drin)
wo steht das ?
Nach einer geplatzen Kopfdichtung ist zwingend ein Planen des Zyl.-Kopfes erforderlich, da an der Stelle der Undichtigkeit ein Wärmeverzug stattfindet.
Der Aufwand des Glättens der Dichtflächen ist unterschiedlich und hängt von der Dauer der Beanspruchung ab - also wie lange wurde mit der geplatzen Kopfdichtung weitergefahren.
Für den Zylinder gilt das Gleiche.
Tut man dies nicht, passiert zu 90% wieder das gleiche Dilemma.
Sprit schließe ich aus, dennoch würde ich keine Evo mit Normalbenzin fahren.
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noch ohne CAN-BUS und ABS...
http://forum.milwaukee-vtwin.de/thread31788-alle-xl-883-keihin-cv-vergaserkunde.htm
Ich hab mal bei meiner Evo die Kopfdichtung auf der Autobahn verglüht, da in der hiesigen Tankstelle der Sprit nicht soooo rein war. Das kündigte sich durch klingeln an. Theoretisch ist es möglich durch zu niedrige Oktanzahl diesen Efekt zu haben. Anders rum nich.
Unabhängig davon sollte man bei Evo auch auf die Stehbolzen achten, da die sich unterschiedlich längen können. Vor allen bei thermischen Belastungen oder bei Anziehen ohne Drehmo. Man soll sie eigentlich bei jeden mal "Kopf ab" wechseln. Macht kaum einer, aber.
Ansonsten siehe Moonlight
könnte das alles (...........) auch wegen eines defekten kurbelwellengehäuses passieren
(hat mir jemand erzählt.....)
hey ju !
'defektes kurbelgehäuse' ist natürlich ein wenig unpräzise - prinzipiell ist das kurbelgehäüse gegen den brennraum durch die kolbenringe abgedichtet. ein defekt am gehäuse selbst würde sich in ölverlust, aber nicht in durchbrennender zylinderkopfdichtung äußern.
'Theoretisch' kannst du natürlich viel durchspielen: z.B. Ölverlust im kurbelgehäuse -> fressende kurbelwellenlager -> zu hoher widerstand des kolbens +ölmangel im zylinderkopf (wegen des ölverlusts) -> thermische + mechanische überlastung des brennraums oder ähnliche szenarien.
die einzige direkte beziehung, die mir einfällt betrifft die kurbelgehäuse- entlüftung - ist die zu, dann erhäht sich der widerstand gegen den der kolben arbeiten muss beträchtlich - wahrscheinlich brennt dann zwar eher die fußdichtung durch, aber den abläufen im brennraum tut es sicher auch nicht gut.
prinzipiell ist ein defekt im kurbelbereich ein schwwerer schaden (egal ob das gehäuse ein loch hat oder die Kurbelwelle gefressen hat) - das bleibt eigentlch nicht so lange unbemerkt, dass auch noch die kopfdichtung dran glauben muss.
grüße
moony
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