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Geschrieben von MCP75 am 21.06.2025 um 10:41:

Lackieren aus der Spraydose

Hi zusammen,

es gibt ein paar kleine Teile, z.B. die Hebel der Koffer, die ich nicht in passend in schwarz finde und überlege gerade sie selbst mit der Spraydose zu lackieren.
Sollte doch eigentlich kein Problem sein, oder? Auf was muss Ich dennoch achten? Anrauen? Grundieren? Klarlack? Oder kann ich darauf bei kleinen Teilen auch verzichten?
Habt ihr ein paar Erfahrungen und/oder Tipps?

Danke.


Geschrieben von George am 21.06.2025 um 12:14:

Mit einem guten Spraydosenlack kann man ordentlich lackieren. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Glanz zu wünschen übrig lässt, daher empfehle ich zum Schluss noch einen 2K Klarlack, gibt es auch schon aus der Dose. Macht einen guten Glanz und schützt zusätzlich.

Wenn es bereits lackierte Teile sind, nehme ich den Originallack als Grundierung und schleife ihn mit 600er Nass Schleifpapier an.

Bei Metall nehme ich eine Grundierung, auch aus der Dose. 

Hab so mein ganzes Moped lackiert, indem ich den Originallack einfach als Grundierung genommen habe, dann mit Sprühdose neuen Lack drüber plus Airbrush Flammen und Dekor. Allerdings dann den Klarlack am Schluss aus der Pistole, einfach weil es preiswerter war.

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Geschrieben von MCP75 am 21.06.2025 um 12:30:

Wow, danke dir! Beeindruckende Arbeit!


Geschrieben von Moos am 21.06.2025 um 18:32:

Die Hebel gibt es bei Ebay für nen schmalen Taler in Schwarz.

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Moos

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Geschrieben von MCP75 am 21.06.2025 um 18:36:

Hi @Moos , das ist so leider nicht richtig. 
Ja, es gibt Hebel, aber die haben unterschiedlich lange Schenkel und die kurzen für die Koffer der FLSB oder Lowrider ST z.B. gibt es nur in Chrom.
Hab schon schwarze da und musste genau diesen Unterschied feststellen.


Geschrieben von Moos am 21.06.2025 um 18:40:

Ah, Sport Glide. Habe auf die schnelle nur Glide geslesen und natürlich dann gleich an meine gedacht.  Augenzwinkern

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Geschrieben von MCP75 am 21.06.2025 um 18:44:

Ja, für die Koffer gibt’s die schwarzen Hebel problemlos.


Geschrieben von Metal-Rider am 21.06.2025 um 22:07:

Willst Du Dir das wirklich antun?
Da Du aus München bist: Ich habe meine Kleinteile immer zum  Betz gebracht und dort pulvern lassen. Das kann dann ein paar Tage dauern, weil sie es zu den Großaufträgen mit einhängen. Aber schwarz geht ja oft und ich hab da je nach Menge und Größe nur ein paar Euro bezahlt. Das letzte mal ist aber schon drei Jahre her. Ruf einfach mal an und frag nach, ob die noch Kleinteile machen.

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Gruß Ecki

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Geschrieben von MCP75 am 21.06.2025 um 23:44:

 @Metal-Rider danke dir für den Hinweis und ja, eigentlich ein guter oder vielleicht auch besserer Plan, aber ich hab mal zwei Hebel „nicht original“ bestellt und dazu eine Dose schwarzen Lack und schau mir das Ergebnis mal an. Taugt das nichts, versuche ich mein Glück vielleicht bei Betz und kann dann die original Hebel ordentlich pulvern lassen.


Geschrieben von Schneckman am 23.06.2025 um 16:22:

Wenn Plastikteile nachlackiert werden sieht das oft nach DIY-Fuseltuning aus, insbesondere, wenn es Kunststoffteile sind mit einer Struktur (z.B. ähnlich Leder).
Diese Teile sind in der Regel durchgefärbt und wenn Lack darüber kommt, ist die Struktur dahin, zumindest teilweise.  Das sieht popelig aus.
Lack geht oft teilweise wieder ob und Strukturen der Oberfläche werden verwässert oder verschwinden ganz.
Sollte das für Dich eine Rolle spielen, habe ich einen Tip.
Ich habe mal ein komplettes Armaturenbrett, Türverkleidungen und viele Teile der restlichen Innenausstattung und des Dachhimmels einer Corvette nachgefärbt.
Das Auto war aus Kalifornien und die ganze Innenausstattung war von der Sonne völlig verschossenen, also ausgebleicht.
Die Teile hatten auch noch eine  Leder-artige Struktur (also das Armaturenbrett und andere Teile waren verschiedene Kunststoffe und die Türverkleidungen Kunstleder).

Ich konnte alles in Seiden-Matt nachfärben und sogar ohne die Oberflächen-Struktur im Geringsten abzuschwächen - es war unmöglich zu erkennen, daß nachgefärbt wurde.
Diese Teile sahen aus wie Neu oder besser, und das Beste - das Auto hatte ich Ü20 Jahre, und alles sah bis dahin noch exakt genau so aus, kein Ausbleichen, nix.

Das Produkt hieß "Vinylkote" von "Formula 40" und scheint heute "Kolorbond Vinylkote" zu heißen, es gibt etliche Farben.
Von der offensichtlichen Qualität abgesehen liegt das Geheimnis darin, daß man sich den Unterschied vorstellen muß, wie am Beispiel Holz den Unterschied
zwischen Holzbeize und Holzlack.
Lack liegt (je nach Auftrag mehr oder weniger dick) drüber und kleistert alles zu, geht grade auf Plastik auch irgendwann ab.
(Obwohl es für Spraylacke auch einen Extra-Grundierungsspray gibt, was aber die Schicht noch dicker macht !)
Beize färbt ins Material hinein, die Poren und die Struktur bleibt sichtbar, keine Schicht AUF der Oberfläche.
So funktioniert das Vinylkote.

Kann ich nur empehlen, wenn's perfekt werden soll.
Was auch immer Du nimmst, Atemschutz und Brille ist das Wichtigste.

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Geschrieben von MCP75 am 24.06.2025 um 07:54:

Danke @Schneckman , sehr interessant und cool, dass das bei dir so gut funktioniert hat. Jetzt hätte mich ein Foto der schönen Corvette interessiert. 😉
In meinem Fall sind das je sehr kleine Teile und ich bin nicht mal sicher, ob Kunststoff oder Alu und da kommt ja sicher nur klassischer Lack in Frage.
Aber bei passenden Materialien und auch noch mit Struktur ist das von dir beschriebene sicher die bessere Wahl.


Geschrieben von Schneckman am 24.06.2025 um 10:13:

Zitat von MCP75
ich bin nicht mal sicher, ob Kunststoff oder Alu und da kommt ja sicher nur klassischer Lack in Frage.

Da hast Du aber einige andere Möglichkeiten als klassischen Lack, bei Alu....
....Eloxieren (mittlerweile sogar zweifarbig), Passivieren, Anodisieren, Glanzbeizen, Polieren, Hochglanzverdichten, satinieren....fehlt bestimmt noch was....

Wär's Alu hätt ich's schon poliert oder satiniert, was gibt's Schöneres...grade um bei Kleinteilen auf den ersten Blick gleich deutlich zu machen, daß es eben kein Kunststoffteil ist....
Aber schon klar, es soll ja Schwarz werden. 
Also grade bei kleinen Alu-Teilen ist eine dicke Schicht auch meist nicht so vorteilhaft, optisch - besonders bei Frästeilen oder kantigen Teilen....die Kanten verwässern..
Pulver ist dicker als normal aufgetragene Lackschichten, billig, aber auch irgendwie am Unattraktivsten.
Alu Eloxieren entweder Matt oder Glanz läßt Teile deutlich hochwertiger aussehen als mit Pulver.
Passivieren gibt's auch noch, ist aber normal eher was für'n Oldie oder Ratten.
Ich habe einige Bremsen- und Armaturen-teile aus Alu anodisieren lassen.
Je nach gewählter Methode kommt es teilweise auf's genaue Material an, mit dem billigeren "Wertstoffhof"-Alu kann man eventuell nicht alles machen...

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Geschrieben von Schneckman am 24.06.2025 um 10:33:

zum zitierten Beitrag Zitat von Schneckman

....Eloxieren (mittlerweile sogar zweifarbig), Passivieren, Anodisieren, Glanzbeizen, Polieren, Hochglanzverdichten, satinieren....fehlt bestimmt noch was....

....Ich habe einige Bremsen- und Armaturen-teile aus Alu anodisieren lassen....

...um's zu präzisieren, bei mir war das "Hart-Anodisieren" - ansonsten steht das normale Eloxieren und Anodisieren ja für denselben Vorgang

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