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Geschrieben von Heinz Gerken am 12.04.2025 um 19:35:

Spannungsregler TC 88 Softail luftgekühlt?

Hallo an Alle,

bei meiner Softail sitzt der Spannungsregler ja vorne, unten vor dem Motor. Er hat ja so abgerundete Kühlrippen. Sind die relevant? Denn direkt vor dem Regler habe ich so `ne kleine Werkzeugrolle hängen, die natürlich verhindert, dass der Regler Fahrtwind abbekommt. Ist das egal, oder sollte ich sie da lieber entfernen?

Grüße
Heinz

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Meine Meinung steht fest! Verwirren sie mich nicht mit Tatsachen.


Geschrieben von ixxi-seven_neu am 12.04.2025 um 19:51:

Moin,

schon mal drüber nachgedacht, ob es ein könnte, das wenn Regler keine Kühlrippen brauchen täte, auch keine dran wären. Ich würde die Rolle Ewas höher hängen. Ist aber nur meine Meinung.

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Gruß

Andreas

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This Signature is under Construction .... 


Geschrieben von Heinz Gerken am 12.04.2025 um 20:14:

zum zitierten Beitrag Zitat von ixxi-seven_neu
Moin,

schon mal drüber nachgedacht, ob es ein könnte, das wenn Regler keine Kühlrippen brauchen täte, auch keine dran wären. Ich würde die Rolle Ewas höher hängen. Ist aber nur meine Meinung.

Ja, darüber habe ich nachgedacht. Darum meine Frage. Bei anderen Motorrädern sitzt er oft auch hinter dem Motor, wor er auch kaum Fahrtwind abbekommt und zu dem noch die heiße Luft vom Motor abbekommt. Und auch dort haben sie Kühlrippen.

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Geschrieben von FRN1985 am 12.04.2025 um 21:08:

Hab da vorne über dem Regler schon seit bestimmt 15 Jahren und knapp 200.000km ne Rolle mit Werkzeug hängen.
Von unten kommt da schon noch etwas Luft dran. 
Hatte die Rolle Anfangs an der Gabel, aber irgendwann umgehangen. 
Der Regler hält schon seit dem Jahr 2005 und über 240tkm. Mach dir einen Reim draus. 

Wahrscheinlich geht er jetzt morgen kaputt Augen rollenFreude

__________________
Greetz
Franky


Geschrieben von motorcycle boy am 12.04.2025 um 22:43:

Ich habe bei einer luftgekühlten Ducati Monster schon einen vom überhitzten Regler ausgelösten Kabelbrand gehabt, weil Ducati damals im Unterschied zu allen mir bekannten Moppeds den aus designtechnischen Gründen unter der Sitzbank verbaut hat. War gerade vor dem damaligen Haus der HA Westend, weswegen rechtzeitig ein Feuerlöscher zur Hand war … . Es hat schon seinen Grund, warum Regler sinnvollerweise entweder schräg unter dem Lenkkopf (XL) , an der unteren Gabelbrücke (Triumph) oder an den Unterzügen (BT: Foto 1)  angebracht werden  cool  : Weil der Rotor der Lima ein Permanentmagnet ist, kann die Leistung nicht geregelt werden. Der sogenannte „Regler“ für diese Art von Lima ist im Kern ein vom Transistor abgeleiteter Thyristor (Foto 1), der mit seinem „dritten Anschluß“ bei Erreichen einer Batteriespannung von 14,7 Volt (nagelt mich nicht fest) die beiden anderen, an „Plus- und Minuspol“ der Lima  angeschlossenen Anschlüsse auf „Durchzug“ , soll heißen „Kurzschluss“ schaltet. Deswegen haben solche Limas Wicklungen aus viel dickerem Draht (Fotos 2, 3)  als via Spulenrotor leistungsregelbare Auto-Limas (wie auch  Luftgekühlte BMW und Moto Guzzi-Limas aus dem Opel Kadett).  Die Moppedlimawicklungen werden so zum elektrischen Heizöfchen , indem sie die nicht wegregelbare Leistung über ihren Ohmschen  Widerstand in Hitze umwandeln, die bei Big Twins nur die kümmerlichen 1ltr Ölinhalt des Primärs durch Rumspritzen an Primärkastenwände  verteilen und damit über diese große Oberfläche an die Umgebung abgeben. Bei Deutsch-Japanischen Blockmotorkonzepten kühlt die Motorkühlung mit dem gesamten Motor- und Getriebeölvolumen diese Hitzeleistung aktiv mit runter.

Fazit: Es ist also m.E. gerade bei HD’s, ob F oder XL (auch nur max.1ltr in Primär + Getriebe) keine gute Idee, ein Kurzschlussstrom bis hin zur Maximalleistung der Lima führendes Bauteil nicht ungestört dem Fahrtwind auszusetzen. Irgendwann fällt das Dingen wegen Überhitzung  genau dann aus, wenn Du mitten im Nirgendwo bist. Wenn ich mir die dünnen Drähtchen auf der Reglerplatine  in Foto 1 so anschaue, wundert mich eh, dass die den Kurzschlussstrom verkraften, wo doch die drei Anschlussdrähte so bemerkenswert dick sind …  cool

@Schimmy ich bin kein Elektriker, aber zum Verständnis des Wesentlichen sollte m.E. diese laienhafte Darstellung reichen   großes Grinsen

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„I don‘t like valves that look like golf tees. Intake valves should be the size of trash can lids, and pistons should be the size of manhole covers“ (Jay Leno)


Geschrieben von Schimmy am 13.04.2025 um 10:04:

Moinsen,

Das tut sie smile, obwohl: Es gibt - ja nach Regler-Typ - unterschiedliche "Methoden" WO und WIE das "zu viel" an elektrischer Leistung
"verbraten" wird. In den meisten Fällen ist es so, wie von Dir geschildert ; es wird vom Regler geblockt und der Generator selbst
wandelt diese elektrische Energie in Wärme um (mit dem von Dir geschilderten, und bildlich dargestellten Resultat: "Stator verbrannt").
Es gibt aber auch LiMa-Regler (z.B. von Cycle Electric), wo diese Energie im Regler selbst in Wärme umgewandelt wird....

Nichts desto trotz produzieren die in den Reglern verbauten Halbleiter (Dioden, Transistoren, Thyristoren usw.) elektrische Verlustleistungen
und benötigen - ja nach Belastung - entsprechende Kühlung, um nicht durch zu brennen. Daher ist es keine gute Idee, die Kühlflächen durch
irgendwelche "Anbauten" zu bedecken und so die Luftzirkulation zu behindern. Auch ist das Umrüsten der Beleuchtung von Glühlampe auf
LED nicht immer der beste Einfall, denn auch das treibt den Überschuss an nicht genutzter elektrischer Energie nach oben.

Aber: Man selbst hat auch eine Möglichkeit, diesen Überschuss an elektrischer Energie zu minimieren, um die Wärmeentwicklung zu bremsen....
Einfach so viele elektrische Verbraucher wir möglich beim Fahren einschalten. Augenzwinkern

Greetz  Jo

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Wenn man schon keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten Augenzwinkern

Stammtisch in Münster/NRW


Geschrieben von Heinz Gerken am 13.04.2025 um 10:36:

Ok, klingt einleuchtend.
Werde die Werkzeugrolle also umhängen, oder entfernen.
Danke für die Erklärungen.

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Geschrieben von swnuck am 13.04.2025 um 15:05:

Hallo,
also prinzipiell ist das perfekt beschrieben und gilt für Kurzschlussregler. Die Regler mit den PN 74540-xx sollten aber Längsregler/Serienregler sein. Da wird die mit der Drehzahl steigende Generatorspannung nur für soviel Leistung in Anspruch genommen, wie für den Betrieb des Mopeds + Ladestrom Batterie + Verlustleistung des Reglerbauelemente gebraucht wird. Der Regler "trennt" praktisch (getaktet) den Generator ab. Ab PN 74540-01 sollte das so sein. Prinzipiell (auch wenn das hier andere Regler sind) kann man sich das so vorstellen:

Kurzschlussregler: die Thyristoren schließen die Generatoranschlüsse auf Masse, wenn die Spannung zu hoch wird

Bild 1

Längsregler: die Thyristoren werden gleich als Drehstrombrückengleichrichter genutzt und "trennen" bei Nichtbedarf den Generator einfach ab. Da wird keine nichtbenötigte Generatorleistung abgerufen. Ist aber nur ein Beispiel.

Bild2

Prinzipiell ist mehr Kühlung immer gut. Ob die TC88 schon einen Längsregler hat, kann man ja aus der PN ersehen.

VG
Stephan


PS:
Bin gerade dabei einen Kurzschlussregler (kochendheiss, original unter und hinter dem Motor und neben der AGA) durch einen PN 74540-07 zu ersetzen. Ist aber eine Yamaha Virago 750 4PW. 
Will den Regler unter die Sitzbank platzieren und teste mit so einem kleinem Temperaturdatenlogger, ob die Temperatur im Rahmen bleibt...

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Der ist kein freier Mensch, der sich nicht auch einmal dem Nichtstun hingeben kann. (Marcus Tullius Cicero)


Geschrieben von Schimmy am 13.04.2025 um 18:23:

Moinsen @swnuck ,

Darf man fragen woher Du die Info bezüglich der LiMa-Regler (OEM-Nummer) hast ? ? ?

Die Praxis zeigt nämlich, dass z.B. die 3-Phasen LiMa´s der TC´s anscheinend genau so oft abfackeln,
wie es schon bei den 1-Phasen LiMa´s der EVO´s bzw. der ersten TC´s der Fall war.
Kleine Auswahl in Bildern.....

GReetz  Jo

P.S.: Vor einiger Zeit hat "Bernde" einmal einen schematischen Leitungsplan des 1-Phasen Reglers erstellt (Bild 5)

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Geschrieben von Weich-Ei am 13.04.2025 um 19:06:

Ohne jetzt meine Hand dafür auf den heißen Regler legen zu wollen großes Grinsen.
Bei den 3-Phasen LiMa´s der TC´s gab es Ausfälle durch die allseits bekannte "Qualitätstoleranz" bei der Lackung der Spulen UND Auflösungserscheinungen des Schutzlackes bei Einsatz "anderer" Öle.

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Now I can read and be aware of all the things that could result in death or serious injury... Augenzwinkern


Geschrieben von swnuck am 13.04.2025 um 21:42:

Also der Regler meiner FLS mit PN 74540-11 ist nach WHB definitiv ein Serienregler/Längsregler. So ein Reglertyp kann eigentlich nach meinem Verständnis die Lima bei normalem Betrieb nicht zerstören. Der Regler kann sich eventuell bei zu starker Belastung selbst zerstören.
Ein shunt-Regler (Kurzschluss oder Parallelregler), im Bild 5 @Schimmy oder Bild 1 bei mir oben ist schon problematischer. Der belastet die Lima stärker je höher die Drehzahl ist, weil die steigende Spannung durch Kurzschluss mit hohem Stromfluss reduziert wird - was viel Verlustleistung und Hitze in den Statorwicklungen entstehen lässt. Und wie Schimmy schon schrieb: je weniger Strom ins Fahrzeug fließt um so mehr muss ein shuntregler die Lima belasten. Für einen Serienregler sollte ein geringerer Strom eher eine Entlastung sein. Für sich selbst und auch für die Lima.
Ich bin aufgrund der Daten davon ausgegangen, das die Regler mit PN 74540 die gleiche Grundfunktion (als Serienregler) haben - das war vielleicht zu voreilig.
Ich versuche das mal am Typ PN 74540-07, den ich gerade teste, zu messen.
VG
Stephan

Nur für E-Techniker:

Knifflig ist die Signalmessung an den Generatorausgängen der Lima (im Lastbetrieb), weil die symmetrisch sind und mein Oszi unsymmetrisch ist. Da sollte man aber mehr zur Funktion des Reglers sehen. Die Idee: zwei 10:1 Tastköpfe auf je einen Ausgang der Lima und dann den Oszi math. die Differenz Y1-Y2 bilden lassen, was das  Gerät zufällig kann...

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Geschrieben von swnuck am 14.04.2025 um 13:18:

Da heute prima Wetter ist, bin ich gleich mal paar Kilometer gefahren. Das Ergebnis der Reglertemperatur hätte ich so nicht erwartet. Das Bild 1 zeigt eine ausgediente Werkzeugrolle direkt vor dem Regler platziert. Temperatur gemessen mit einem Temperatur-Minidatenlogger von Elitech (RC-5+TE). Der Sensor ist extern an den Reglerrippen mit Tesa angeheftet und mit paar Bindfäden provisorisch gesichert. Dann ca. 30km. 10min Pause und Werkzeugrolle weg. Die Sonne schien auf den Regler - und das war das Maximum!. Dann noch ca 20km mit "Luftkühlung". Bild 2 zeigt den Regler ohne die Werzeugrolle. Der Minidatenlogger produziert dann selbständig ein PDF. Das war´s.
Motorrad: FLS TC103 MY 2013 und der Regler ein Serien/Längsregler mit PN 74540-11. 
Klar war heute nicht Hochsommer - aber bei dem Reglertyp sehe ich keine Gefahr vor einem Hitzetod. 9:41 Uhr war die erste Runde (mit Werkzeugrolle) zu Ende. 9:59 Uhr dann mit "Luftkühlung" (alles UTC) - also 2h für Sommerzeit drauf. Gestartet bei 16 Grad beendet bei 18 Außentemperatur.
VG
Stephan

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Geschrieben von George am 14.04.2025 um 16:54:

Das ist ja mal ein cooler Versuch. Danke fürs Teilen.

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Geschrieben von Der Peter am 15.04.2025 um 07:14:

Astrein gemacht!
4 Grad Unterscheid sind ja nun wirklich vernachlässigbar.
Ist ja sehr erstaunlich, dass die Reglertemperatur ohne Rolle höher ist als mit.

Muss man nun interpretieren.

Ich fang mal an:
Entweder berührt die Werkzeugrolle bei der Fahrt den Regler und leitet die Wärme besser ab als der Fahrtwind...
Oder kann es sein, dass der Fahrwind bei der Messung ohne Rolle nun den Temperaturfühler fester an den Regler randrückt, der Kontakt besser ist und dadurch der Fühler somit "genauer" misst?

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Geschrieben von FRN1985 am 15.04.2025 um 08:09:

Oder einfach nur, was wahrscheinlicher ist, dass die Umgebungstemperatur angestiegen ist und der Regler im normalen Arbeitsbereich "stärker" schwankt. 

Praktisch funktioniert das halt auch mit Rolle langlebig. Und beim Tasten konnte ich noch nie einen sehr warmen oder gar heißen Regler feststellen.

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Greetz
Franky