Ich glaube, dass z.B. Rolex keine ausschließliche Superreichenmarke, aber ein Edelprodukt ist. Auch wenn ich das für eine Uhr nie hinlegen würde, gibt es genug Normalos, die sich den Luxus gönnen. Und auch Harley lebt vom Nimbus eines teuren Fahrzeugs, eines entbehrlichen Luxus, den man sich bewusst gönnt, obwohl er teuer ist. Die Sportster war als Einstiegsprodukt über viele Jahrzehnte beliebt, aber schon die XG-Reihe hat versucht, eine Nicht-Käuferschicht von Harley anzusprechen und ist damit kläglich gescheitert, zumindest in Deutschland. Würde, um beim Beispiel zu bleiben, Rolex morgen als Einstiegsprodukt günstige Digitaluhren anbieten, würden sie damit den Nimbus der Marke zerstören.
Die Gefahr ist einfach, dass man auf der Suche nach neuen Käuferschichten die alte Käuferschicht vor den Kopf stößt. Wenn dann, wie im Fall Harley, auch die neue Käuferschicht nicht zugreift (Beispiel LifeWire), hat man ein Problem. Indian oder Victory haben deutlich weniger Tradition (da nur Neuauflagen alter Marken), aber sie verfolgen eine spezielle Linie, statt den Markennamen zu verwässern.
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Der Sonne entgegen,
Micha