motorcycle boy: Excellenter Beitrag!
Das Thema Öl, Kalstart und Schmierung, sowie Scherstabilität, Viskosität, Schmutztragevermögen etc. ist von entscheidender Bedeutung. Nicht nur bei Hitze im Sommer bei den Luft - Öl gekühlten, sondern im Besonderen beim Kaltstart und kalten Temperaturen. Dazu konform der rechtzeitige Öl - u. filterwechsel wegen der Viskositätsveränderung und Verschmutzung, Ölverdünnung, Viskositätsverlust etc.. (Übrigens Öl "korrodiert" im Motor, weshalb man auch wenn der gar nicht läuft das Öl einmal im Jahr wechseln sollte)
Mit der HD Empfehlung gem. Betriebsanleitung und Scheckheft wird man jedoch durchschnittlich immer richtig fahren. Wer etwas anderes fahren will, oder alles selber macht: Mobil 1 ist eines der besten Motoröle überhaupt.
Was den Motor Verschleiß angeht, findet dieser eigentlich nur beim Kaltstart und bei Überlast / Überdrehern statt und jeder Kaltstart hat den gleichen Verschleiß wie 500 km Vollgas auf der Autobahn. Ohne Kaltstart und immer nur 60 - 80 % Last, würde ein Motor ewig laufen und auch nur so kommen die Langstreckenrekorde und Laufzeit Legenden von 1.000.000 km und mehr zu Stande, bis bei einem Volvo 4,7 Mio. km und selbst bei einem Porsche 911 Turbo S eine halbe Mio. km in den USA bei dem schlechten Sprit und mehr ohne Motorüberholung!
Das ist z.B. der Haupt - Grund warum wir Großdiesel nach dem Motor - Stop weiter durchheizen - Temp. halten - oder aber 24 h vor jedem Start vorwärmen und zwar ÖL und Wasser auf Betriebstemperatur halten oder bringen. Halten ist noch besser, weil der Motor dann dicht bleibt bis zur nächsten Überholung. Wird ein solcher Motor mit Luft gestartet, wird er erst mal enstprechend vorgeheizt etliche Umdrehungen langsam durchgedreht, bis der volle Öldruck überall da ist und erst dann kommen die 30 bar Anlass - Luftdruck und die Maschine wird höher gedreht und startet.
Bei den alten Maschinen so 40er / 50er Jahre gab es dafür auch Hand - Ölpumpen am Motor, mit denen der Öldruck vor Start voll aufgebaut wurde. Diesel - Lokomotiven der DB konnte man z. B. unter 60° Motortemperatur gar nicht erst starten. Feuerwehr LKW werden durchgeheizt, usw.
Für all das ganze Prozedere und bei uns den unvermeidbaren Kaltstart Verschleiß, es sei denn man würde eine Ölheizung einbauen, kommt dann das Thema 0W30 oder 5W40 oder 10W50 oder gar W60 ins Spiel, abhängig von der jeweiligen Umgebungstemperatur der Luft, z.B. in Afrika oder Süd Europa ander als in Nord - Europa oder gar Finnland, Sibirien etc. Wenn der Motor immer warm ist kann man Einbereichsöl fahren. (Großmotoren so Faßweise 30er Öl)
Bei meinem M8 114 mit deutlich höherer Leistung (Stage II) in unseren nördlichen Breiten 54° N und höher ganzjährig im Flachland unterwegs, fahre ich das SYN3 von Harley und werde das auch erst einmal so halten. Ich fahre nur Langstrecke und nach jedem Start - gem. Anweisung - lasse ich Sie ausreichend lang genug laufen vor Fahrtantritt, bis das Öl sicher alle Stellen 100% geschmiert hat. Bei aktuell 12.500 km auf der Uhr habe ich keinen nennenswerten Ölverbrauch zwischen den Wechseln. Ich wechsel einmal im Jahr Öle und Filter und werde mal beim nächsten Wechsel mal interessehalber eine Ölanalyse machen und danach Trendanalysen machen, dann weiß ich genau was mit meinem Motor los ist und wie hoch der Verschleißgrad ist von Motor und Öl. Das ist wie ein großes Blutbild bei Mensch und Tier....
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4 Räder bewegen den Körper, 2 Räder den Geist!